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Pamiu Liebling der Goetter

Pamiu Liebling der Goetter

Titel: Pamiu Liebling der Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
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und keinen Schmerz mehr fühlen. Komm, Hathor, und heiße mich willkommen. In deinen Armen will ich fortan liegen und vergessen den Schmerz und die Wut und die Einsamkeit.“
    Mit zitternden Händen hob sie die Phiole an den Mund und leerte sie in einem Zug. Sie hatte sich sagen lassen, dass sie sanft einschlafen würde und nicht leiden müsste wie ihre Mutter. Dann legte sie sich zurück in die Kissen und zog Nitokris zu sich. Das warme Fell und das Schnurren der Katze beruhigten sie, während die Kälte in ihre Glieder kroch.

Ich bin Sachmet, die Mächtige
    Ich bin die Pestilenz und das Chaos
    Ich bin die Zerstörerin der Harmonie
    Und die Wildheit des Ungewissen
    Ich bringe Plagen und Elend
    Mit meiner grausamen Wut

Kapitel 9
     
    Memphis bot ein Bild der Verwüstung. Überall saßen Menschen am Rande der sonst so belebten Straßen. Kinder hielten ihre rußgeschwärzten Hände bettelnd denjenigen entgegen, die noch Besitz zu haben schienen. Pamiu hatte sich ein Tuch über Mund und Nase gebunden. Der beißende Gestank von Verbranntem lag überall in der Luft. Sein Herz zog sich zusammen, denn ein solches Elend hatte er noch nie gesehen. Sein Blick streifte die abgebrannten Fassaden der Häuser. Einige der Kinder hatten schwere Verbrennungen, und diejenigen, die das Feuer unversehrt überstanden hatten, zogen Karren hinter sich her, auf denen sie die Reste ihrer Habe oder Leichen transportierten. Pamiu war entsetzt über die einst so reiche und stolze Stadt. Er trieb die Träger an, denn er wollte so schnell es ging den Palast erreichen. Als er die Tempelbezirke verlassen hatte, beruhigte sich sein rasendes Herz etwas. Das Feuer hatte nicht ganz Memphis zerstört. Es gab durchaus noch unversehrte Gebäude, auch wenn mittlerweile alles von Asche und Schwärze überzogen war.
    Als er schließlich vor den Toren des Palastes war, hatte sich die Asche schon längst auf seinen Schurz und seine Haut gelegt. Es genügte jedoch ein kurzer Blick, um zu sehen, dass der Palast vom Feuer verschont geblieben war.   Er nahm die Stufen zum großen Palasttor im Laufschritt. Die müden Wachen, die sich ebenfalls nasse Tücher vor die Gesichter gebunden hatten, erkannten ihn und ließen ihn ungehindert passieren. Auch in den großen Vorhallen herrschte Chaos. Dienerinnen und Ärzte eilten geschäftig von einem Flügel zum anderen, Priester versuchten zum Pharao vorzudringen, doch die Türen zum Empfangssaal blieben geschlossen und machten für keinen der Bittsteller eine Ausnahme. Pamiu bahnte sich den Weg durch die aufgeregten Menschen und stieß dabei fast einen Priester um, der mit einem kleinen Weihrauchgefäß den beißenden Gestank zu bekämpfen versuchte.
    Er wandte sich an einen der Wachsoldaten. „Meldet den Obersten Baumeister.“
    Der Mann beäugte ihn aus rot geränderten Augen eine Weile, nickte dann aber lahm und verschwand durch die Tür. Er musste einige Zeit warten, in der er von der Menschenmenge hin und her gestoßen wurde. Dann endlich erschien der Mann wieder.
    „Du kannst hineingehen, Herr. Der Einzig Eine erwartet dich.“
    Erleichtert, dem Gewühl zu entkommen, schob Pamiu sich durch die Tür, die direkt hinter ihm wieder geschlossen wurde. Er war froh, dass sich vergleichsweise wenig Menschen in der Empfangshalle befanden. Schon von weitem sah er Khufu in einem schlichten Schurz und ohne irgendeine seiner Kronen mit in den Händen gestützten Kopf auf dem Thronpodest sitzen. Neben ihm saß Meritates in ebenso wenig königlicher Haltung. Ihre Augenschminke war verwischt, und ihre Hände lagen müde auf den Armlehnen ihres Thrones.
    Vor dem Herrscherpaar versuchten Priester, Soldatenführer und sogar einige der Wesire in unverhaltener Weise auf sie einzureden. Pamiu trat rasch zum Thronpodest vor und verbeugte sich kurz mit gekreuzten Armen.
    „Ich grüße dich, mein Pharao. Auch du seist gegrüßt, Hoheit“, fügte er notwendigerweise hinzu.
    Meritates beachtete ihn gar nicht, sondern fuhr sich mit einer Hand über die Augen, was ihre Schminke noch mehr zum Verwischen brachte.
    Khufu blickte seinen Freund müde an. „Pamiu – so hast du es auch schon erfahren.“
    „Du musst sofort damit anfangen Ordnung zu schaffen, mein König. Auf den Straßen herrscht Chaos. Bald werden die Plünderungen beginnen, wenn du nichts unternimmt.“
    Khufu nickte. „Wo soll ich anfangen, mein Freund? Sag es mir.“ Er wies auf die lamentierenden Gestalten um sich herum. „Sie alle liegen mir schon seit Stunden in den

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