Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pamiu Liebling der Goetter

Pamiu Liebling der Goetter

Titel: Pamiu Liebling der Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
Vom Netzwerk:
Flüche aus und wandte sich dann an Meritates. „Kümmer du dich darum.“
    Meritates fuhr empört auf. „Bin ich vielleicht eine Gemeine? Ich bin keine Geburtshelferin.“
    Er fuhr sie zornig an: „Nein, aber du bist eine Frau. Oder möchtest du dich vielleicht um das Feuer kümmern?“
    Meritates verstummte. Sie hatte den Worten des Pharaos nichts entgegenzusetzen, und dann war er auch schon zur Tür hinaus.
     
    Als Meritates Neferiabets Räume betrat, stockte ihr der Atem. Es war stickig und viel zu heiß. Bis auf zwei Priester und eine vollkommen überforderte junge Dienerin war niemand anwesend. Neferiabet wälzte sich stöhnend in ihren Laken. In ihrer Ratlosigkeit riss Meritates zuerst die Binsenmatten, die man vor der Terrassentür drapiert hatte, herunter und prüfte die Luft. Ein leicht ätzender Geruch kam zwar mit der frischen Luft herein, aber er war immer noch angenehmer als die Schwüle und Hitze im Raum. Einer der Priester eilte aufgeregt auf sie zu.
    „Majestät, du lässt den Atem des Übels in die Gemächer, wenn du die Binsenmatten entfernst. Wir haben viel Weihrauch verbrennen müssen, um das Unheil fernzuhalten. Das Kind wird unter einem schlechten Omen geboren werden.“
    Meritates stieß ihn beiseite. „Es mag sein, dass du dein Handwerk verstehst. Aber ich bin eine Frau und habe zwei Kinder geboren. Sie wird die frische Luft brauchen, wenn die Presswehen einsetzen.“
    Neferiabet schien ihre Anwesenheit bemerkt zu haben, denn sie hob den Kopf und blickte sie an. „Was tust du hier?“
    Meritates trat an ihr Ruhebett. „Es konnte noch keine Hebamme gefunden werden. Alles im Palast ist in Aufruhr wegen des Feuers. Du wirst vorerst mit mir Vorlieb nehmen müssen.“
    „Ein Feuer?“ Sie blickte hinüber zu der leeren Wiege von Djedefre. „Wo ist mein Sohn?“
    „Ich weiß es nicht.“ Meritates rief nach der kleinen verschüchterten Dienerin, die ohnehin nur unnütz in der Ecke stand. „Geh und such die Amme des Prinzen. Lass sie beide in meine Gemächer zu meinen Kindern bringen.“
    Neferiabet blickte Meritates erstaunt an. „Ich danke dir, auch wenn ich nicht verstehe, weshalb du das tust.“
    Meritates schüttelte den Kopf. „Er ist ein Prinz. Eine weitere Erklärung brauche ich dir wohl nicht zu geben.“
    Im nächsten Moment wurde Neferiabet von einer Wehe geschüttelt. Meritates fühlte sich hilflos. Sie selbst wusste am besten, wie wenig einer Frau in diesen Stunden zu helfen war. Sie wandte sich an einen der Priester.
    „Bei den Göttern, tut etwas. Sucht eine Hebamme.“
    Der ältere der beiden fuhr sich über den glatt rasierten Kopf und spielte an seinem Pektorale, das ihn als Priester des Re auswies.
    „Aber wir sind Priester, Hoheit, keine Diener.“
    Meritates schrie ihn an. „Aber heute wütet das Chaos im Palast und in der ganzen Stadt. Erwartet ihr etwa, dass ich dieses Kind zur Welt bringe? Diese Frau ist eine königliche Nebenfrau. Also bewegt euch, oder ich werde dafür sorgen, dass euch die Haut in Fetzen vom Rücken fällt. Möchtet ihr Bekanntschaft mit der Peitsche machen, ihr Diener des Re?“
    Sofort setzte sich der jüngere der beiden in Bewegung und verschwand auf dem Gang.
    Neferiabet zeigte ein schwaches Lächeln. „Bei meiner geliebten Hathor – Meritates. Einen solchen Wutausbruch hätte ich dir überhaupt nicht zugetraut.“
    Auch auf Meritates’ Gesicht zeigte sich jetzt ein kleines Lächeln. „Nun, als Mutter kann ich mich wohl gut in deine Lage hineinversetzen.“
    Neferiabet nickte. „Warum waren wir unser gesamtes Leben lang Feinde? Jetzt und hier erscheint das alles so sinnlos.“
    Meritates zog sich einen Stuhl an das Bett und ließ sich darauf nieder. „Ich weiß es nicht. Vielleicht war das unser Schicksal.“
    „Ich weiß, dass du dabei warst, als Hetepheres meine Mutter vergiftete – kurz nach meiner Geburt.“
    Meritates blickte sie erschrocken an. „Du weißt es? Aber ... woher?“
    „Von Hetepheres. Doch ich will dir etwas sagen. Ich muss es tun, ich will keine Lasten auf meinem Ka mit in den Schönen Westen nehmen.“
    Meritates ergriff spontan Neferiabets Hand. „Rede nicht so einen Unsinn. Dies ist nicht dein erstes Kind, deshalb wird es keine Schwierigkeiten bei der Geburt geben.“
    „Ich habe Hetepheres mit einem Kissen erstickt, als sie mir die Wahrheit über den Tod meiner Mutter sagte. Ich wollte es nicht ... aber ich war rasend vor Hass.“
    Im nächsten Moment wurde Neferiabet von einer weiteren Wehe

Weitere Kostenlose Bücher