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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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tut weh.“
    „Ich gebe dir gleich etwas gegen die Schmerzen und ab morgen bekommst du spezielle Krankengymnastik. Wir verabreichen dir Antibiot i ka gegen mögliche Entzündungen in den Harnwegen.“ Sie berichtete vom Operationsverlauf und erklärte ihm das Prinzip des Spülkatheters, der stets nach solchen Eingriffen gelegt wurde, um die Blase kontinuie r lich mit einer Kochsalzlösung zu spülen. Das geschah so lange, bis die Auffangflüssigkeit klar und ohne Spuren von Blut oder Eiter war. Gleichzeitig versicherte sie ihm, dass man ihn so schnell wie möglich davon befreien würde. Sie hielt eine weitere Transfusion für angebracht. Er hatte während der Operation sehr viel Blut verloren.  Dann tastete sie seinen Unterleib ab. Er zuckte heftig zurück.
    „Entschuldige! Die Schwester bringt dir gleich noch eine große Kanne Tee. Trink so viel du kannst! Alles was rein geht.“ Sie lächelte jetzt wi e der.
    Tyler nickte und schlief erneut ein. Dass die Schwester über seinen Zugang im Handrücken ein Schmerzmittel injizierte, bekam er nicht mehr mit, auch nicht, dass eine weitere Blutkonserve angeschlossen wurde.
     
    Anna Foley verließ die Zahnarztpraxis mit hängenden Schultern. Am Morgen hatte ihre Chefin von O´Brians Reitunfall berichtet. Diese Sache ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie hatte ihm ja alles Mögliche an Schlechtigkeiten an den Hals gewünscht, aber dass nun so etwas passieren würde, erschreckte sie über die Maßen. Anna machte sich eilig auf den Weg zu Orlando. Sie besaß zwar einen Schlüssel, doch ihn zu benu t zen erschien ihr noch immer ungewohnt. Heute klingelte sie lieber. Er öffnete und zog sie sofort in seine Arme. Seine zarten Küsse galten ihrer Stirn und ihrem vollen Mund. „Ich habe dich vermisst.“ Warmherzig l ä chelte er sie an.
    Sofort fühlte sie sich geborgen. „Hast du schon von Tyler gehört?“
    Ihr Tonfall alarmierte ihn. „Was meinst du?“
    „Er hatte einen Reitunfall ... gestern.“
    „Was? Ist er verletzt?“
    „Ja. Er liegt im Krankenhaus. Es hat ihn böse erwischt.“ Sie berichtete das wenige, was Charlotte Svenson ihr erzählt hatte. Dann fragte sie unvermittelt: „Gibt es wirklich keine Verwandten oder Freunde, die über seinen Z u stand Bescheid wissen sollten?“
    Orlando verzog nachdenklich die Stirn. „Ich glaube nicht, nein.“
    „Na hör mal! Ihr spielt seit nahezu zehn Jahren gemeinsam in einer Band und dann weißt du nichts darüber“, rief Anna fragend aus.
    Er sah sie verständnislos an. „Was ist los mit dir, Anna?“ Das war wieder so ein verwirrendes Mädchending. Sie versuchte, ihn auf irgendeine Sache festzunageln, meinte in Wirklichkeit aber etwas ganz anderes. Doch sie ging nicht auf seine Frage ein.
    Stattdessen verlangte sie weitere Antworten. „Was ist mit Frauen? Da muss es doch engere Beziehungen gegeben haben.“
    „Nun, es gibt immer ein paar Groupies in unserer Reichweite. Das ist alles ganz zwanglos und Tyler hält sich sowieso sehr zurück. Nur wenn ...“ Er schien nach angemessenen Worten zu suchen. Es war nicht seine Art, Frauen mit einer derben Ausdrucksweise vor den Kopf zu stoßen.
    „Was genau soll das heißen?“, zischte Anna. Die Frage war  bei weitem  nicht so unverfänglich, wie sie klang.
    „Genau das, was ich sage. Irgendwann muss jeder Mann mal seinen ... äh ... Druck ... ablassen. Die Groupies stehen gern zur Verfügung. Sie nehmen nicht wirklich Geld dafür, schließlich sind sie keine Prostituierten. Aber sie haben durchaus nichts gegen ...“
    „Geschenke?“, beendete Anna den Satz.
    „Richtig, Geschenke.“
    „Teure, nehme ich an“, warf sie bissig ein.
    „Auch, ja. Das kommt ganz darauf an. Diskretion hat seinen Preis“, gab O r lando zu.
    Sie starrte ihn an und wollte nicht glauben, was er da sagte. Sollte ein Mann, wie Tyler O´Brian, tatsächlich so einsam sein? „Und wie war das mit de i nem ... Druck?“, fragte sie leise.
    „Anna“, antwortete er eben so leise und beschämt.
    Sie sah ihn stumm an. In ihren Wimpern hingen Tränen. Doch sie konnte sie zurück drängen.
    „Anna“, wiederholte er. „Sie haben nichts bedeutet.“ Nach einer Pause sagte er: „Ich muss sofort zu ihm. Ich will wissen, wie es ihm geht.“
    Sie konnte sich nicht dazu aufraffen, ihn zu begleiten und zog es vor, nach Hause zu gehen. Zudem war es heute furchtbar kalt und sie hatte den ganzen Tag noch nichts Warmes gegessen.
    Im Kühlschrank befand sich der Topf mit der restlichen Tomatensuppe von

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