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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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akzeptierte. „Wirst du dich mit Dr. Myers treffen?“, fragte er vorsichtig.
    „Ich denke ja. Er ist mein Bruder. Ich habe Rücksprache mit dem FBI gehalten. Aber ich will nicht, dass die Presse davon Wind bekommt. Das Beste wird sein, er kommt nach St. Elwine.“
    „Hier ist noch etwas.“ Norman reichte Tyler einen Brief. „Er traf hier ein, mit der ausdrücklichen Bitte, ihn an dich persönlich weiter zu reichen. Absender ist ein gewisser Carmichael, Chadwick Carmich a el.“
    Tyler hielt mitten in der Bewegung inne.
    Nach dieser Unterredung telefonierte Tyler zunächst mit Rodney und anschließend las er den Brief. Chad Carmichael hatte versucht Erklärungen zu liefern. Der Brief war mehrere Seiten lang. Tyler war froh und dankbar, dass Norman ihm ein leeres Büro zur Verfügung gestellt hatte. Er griff noch einmal zum Telefon und hörte zum ersten Mal nach sehr langer Zeit die Stimme seines Vaters.
     
    Er sah sich seinem Spiegelbild gegenüber als er sich rasierte. Heute war er O´Brian so nahe gewesen. Bald würde dieser ganze Spuk ein Ende haben, sehr bald sogar. Diese Gewissheit erfüllte ihn mit tiefer Ruhe. So fügte sich also doch alles. Er war fertig mit der Rasur, nahm sein Old Spice und klatschte sich eine gehörige Portion davon ins Gesicht. Dann ging er an das Schränkchen und zog die kleine Bibel hervor. Bevor er zu Bett ging, wollte er darin noch das Motto für den nächsten Tag heraus suchen und er fand es auch.
    „Weise mir, Herr, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit.“ Psalm 86,11
     
    Am Freitag war Tyler, wie meistens zum Wochenende, mit Ryan verabredet. Jetzt, wo das Wetter langsam ungemütlich wurde, hatte er es sich zur Gewohnheit gemacht, den Jungen vom Kinderheim abzuholen. Meistens wartete er draußen im Pick up. Leider sah er sich durch die ständige Anwesenheit der Bodyguards in seiner Beweglichkeit stark eingeschränkt. So hatte er nach einem Kompromiss gesucht. In St. Elwine sollte ihn stets nur ein Mann vom Sicherheitsdienst begleiten. Dieses Mal war Jerry an der Reihe. Sie saßen im Pick up, der Regen peitschte gegen die Autoscheiben und Tyler wartete, dass Ryan endlich in der Tür erscheinen möge. Jerry telefonierte gerade mit irgendjemandem.
    „Ich gehe rein und sehe mal nach“, entschied Tyler und rannte bereits durch den Regen zum Haus. Es war niemand zu sehen, dafür aber hörte er lauten Tumult aus einem der Gemeinschaftsräume. Gerade wurde die Tür aufgerissen und Lynette Chiles stand direkt vor ihm. „Tyler, Sie schickt mir der Himmel. Ryan ist verletzt, er muss zu einem Arzt und ich kann jetzt hier nicht weg.“ Sie sah sich kurz um und befahl zwei Kindern Eimer und Wisc h lappen zu holen.
    Erst jetzt bemerkte Tyler, dass der ganze Fußboden schwamm und etliche Scherben und grünes Zeugs herum lagen. Ryan hockte in einer Ecke, blu t überströmt und heulte.
    „Mein Gott.“ Mit drei Schritten war er bei ihm. „Was ist denn passiert?“
    Ryan brachte lediglich seltsame Laute hervor, so dass Tyler nur: „Plaphe - Flippe und ... Fffschnitt´n“, verstand. Für ausgiebige Erklärungen war jetzt ohnehin keine Zeit. Bevor ihm von dem vielen Blut, das dem Jungen unaufhörlich aus dem Mund lief noch übel wurde, bedeutete Tyler ihm mitz u kommen.
    Lynette reichte Ryan ein frisches Handtuch, das er sofort gegen seine Lippen presste, um wenigstens ansatzweise die Blutung zu stoppen.
    „Kannst du laufen?“, erkundigte sich Tyler.
    Ryan nickte und wankte durch das Zimmer. Kurz vor der Haustür jedoch wurde er weiß wie ein Laken und lehnte sich gegen die Wand. Mit geschlo s senen Augen holte er tief Luft.
    „Na komm, Großer! Draußen sieht dich keiner.“ Tyler schob den Jungen vor die Tür, hob ihn auf die Arme und eilte mit ihm zum Wagen. „Ru t schen Sie rüber, Jerry, Sie sind heute unser Chauffeur!“
    Da die Zahnarztpraxis direkt auf dem Weg lag, beschloss Tyler, zuerst dort um Hilfe zu bitten. Zumal er anhand der Verletzung davon au s ging, dass Charlotte Svenson die Richtige für diesen Fall war.
    „Jetzt links!“, befahl Tyler und Jerry bog in die Einfahrt.
    Ryan saß still und bleich zwischen ihnen und lehnte sich gegen O´Brian, der mittlerweile fast ebenso blutbefleckt war, wie der Junge selbst.
    „Ich laufe schnell rein und frage.“ Schon lief Tyler wieder durch den Regen. Als er läutete erschien Don Ingram in der Tür.
    „Was in Gottes Namen ...“, stotterte er und starrte Tyler an.
    „Wer ist es denn?“, rief Charlotte von

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