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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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Baltimore, war Halbwaise und lebte mit seinem gewalttätigen Vater z u sammen. Sein vollständiger Name lautete Ryan Lillywhite. Der Vater hatte ihn vor drei Wochen als vermisst gemeldet. Rebecca hatte es sogar geschafft, Ryan im ST. ELWINE CHILDREN´S HOME, einem liebevoll geführten Kinderheim, unterzubringen. Sie hatte sich bereits au s führlich mit dem Jungen darüber unterhalten, hatte ihm alles ganz genau erklärt und gehofft, dass er sich irgendwie dazu äußern würde. Doch er starrte mit undurchdringlicher Miene vor sich hin. Er begann, an seinen Fingernägeln zu knabbern um anschließend an ausgefransten Hautfet z chen zu polken. Erst auf dem Gang vor Rebeccas Büro, im ersten Stock des Krankenhauses, als Tyler sich von ihm verabschieden wollte, brach seine bis dahin mühsam beherrschte Fassade zusammen. Nach einem Wutanfall, bei dem er um sich trat und schlug, verlegte er sich jetzt aufs betteln.
    „Ich würde dich auch bestimmt nicht stören, Ty. Ich schwöre es. Ich würde die Pferde versorgen und die ganze Scheune sauber halten oder auch den Pick up waschen. Wenn du dann arbeiten musst, würde ich dich in Ruhe lassen, ehrlich. Ich kann mucksmäuschenstill sein. Ich kann sogar ganz lange nur wenig essen. Dann kostet dich das nicht so viel, wenn ich bei dir lebe.“
    Tyler musste für einen Moment die Augen schließen. Die Worte des Jungen trafen ihn mitten ins Herz. Er wollte, dass er damit aufhörte. Es tat weh, es tat so furchtbar weh.
    Über Ryans Gesicht liefen jetzt Tränen und Tyler ging vor ihm in die Hocke. Er nahm eine Hand des Jungen in seine und versuchte, ihn zu trösten. Sein eigener Hals schmerzte unerträglich. Ein dicker fester Kloß drückte auf seine Kehle. „Ich komme dich besuchen, wann immer es geht“, flüsterte er rau. „Das musst du mir glauben! Wir können dann sicher auch zusammen ins Kino oder ein Eis essen. Ich rede mit der Leiterin!“ Gott, er hätte dem Jungen seine Seele versprochen, wenn er damit nur endlich den Schmerz aus dessen Gesicht hätte wischen können. Er startete noch einen Versuch. „Mrs. Mullen hat´s dir doch erklärt. Du darfst deine Freizeit verbringen, wie du magst. Dann kannst du sicher auch auf die Ranch kommen, wann immer du möc h test.“
    „Aber das ist nicht dasselbe!“ Über die Wangen des Jungen liefen jetzt Tr ä nen. Hastig versuchte er sie fort zu wischen.
    Rebecca hatte sich nun ebenfalls hingehockt. Sie merkte, dass Tyler inzwischen nicht mehr in der Lage war, auch nur ein Wort hervor zu bringen. „Vielleicht kann ich ja auch eine Pflegefamilie für dich ausfindig machen, Ryan.“ Schaltete sie sich jetzt ein. „Was hältst du davon? Natürlich wird das nicht ganz einfach, aber unmöglich ist es nicht.“
    „Ich will bei ihm leben.“ Sie wussten alle, wen er meinte. „Wieso kann er nicht mein Pflegevater sein?“
    Um Himmelswillen - Ty konnte nicht die Verantwortung für ein Kind übernehmen. Seine Hilflosigkeit, seine Verzweiflung, seine eigene Schwäche in diesem Augenblick, drohten ihn zu überfluten.
    Wieder kam ihm Rebecca zu Hilfe. „Sieh mal, Ryan, das ist für dich sehr schwer zu verstehen. Aber Tyler kann sich beim besten Willen nicht um dich kümmern.“
    „Das braucht er auch nicht.“
    Sie überging den halb trotzigen, halb flehenden Einwurf des Jungen. „Tyler ist ein vielbeschäftigter und zudem alleinstehender Mann. Kein Familiengericht der Welt, würde in diesem Fall einer Pflegschaft zustimmen. Das geht nur bei intakten Familien. Ich meine damit ein Ehepaar, verstehst du? Möglichst mit geregelter Arbeitszeit, so sieht es das Gesetz vor. Nur dann ist gewährleistet, dass immer ein Erwachsener auf dich achtgeben kann. Mr. O´Brian ist oft wochenlang unterwegs und er kann dich auch nicht um die halbe Welt mitnehmen. Du musst schließlich zur Schule gehen.“
    „Wozu?“
    Auch diesen Einwand überhörte sie geflissentlich.
    „Aber ... aber, wenn er eine Frau hätte, dann würde es doch gehen, oder? Eine Frau, die zu Hause auf ihn wartet, bis er wieder hei m kommt.“
    Die neu erwachte Hoffnung in Ryans Blick traf Tyler wie ein Faustschlag.
    „Eine Frau findest du doch schnell.“ Der Junge wandte sich jetzt direkt an ihn. „Das ist kein Problem, oder? Rocksänger haben immer viele Weiber um sich.“ Tyler fragte sich, aus welchem reichhaltigen Erfa h rungsschatz der Junge wohl seine Weisheiten fischte.
    „Ich weiß, dass Stars wie du, sich durch alle möglichen Betten vögeln.“
    Tyler hörte, wie Rebecca

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