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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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solch ein Kind begegnet, dann ...“ Er schien nach den richtigen Worten zu suchen.
    „Ich weiß genau, was du meinst.“ Tyler nickte bestätigend.
    „Kommt er aus einem Erziehungsheim?“, wollte Orlando wissen und seinem Tonfall war anzuhören, dass eine solche Möglichkeit immerhin eine gerech t fertigte Erklärung zu sein schien.
    Die meisten Menschen suchten immer nach solchen Argumenten, das hatte Tyler schon lange begriffen. Es schien leichter die Tatsachen zu verdrängen, als ihnen ins Auge sehen zu müssen. Wurde die Bedrohung wirklich kleiner, wenn man eine Institution statt einem Mitglied der Familie verantwortlich machen konnte? Was machte es für einen Unterschied, wer die Fausthiebe und Tritte abfeuerte? Ob ein Erzieher, ein Vater oder ein Stiefvater ...  Tyler zuckte unwillkürlich zusammen. Nun, vielleicht gab es da doch einen Unterschied. Er gab sich große Mühe, die quälenden Gedanken fort zu schieben. Jetzt erst merkte er, dass Orlando ihn noch immer fragend ansah.
    „Der Junge spricht nicht viel“, antwortete er deshalb vage. „Aus dem wen i gen schließe ich, dass er einen netten Daddy haben muss.“
    Dabei klang er so verbittert, dass sein Freund  verwirrt aufschaute. Sie liefen ins Meer.
    „Das sollte sich unbedingt ein Arzt ansehen und dokumentieren. Sonst hast du keine Beweise.“
    Tyler nickte, darüber hatte er sich bereits auch seine Gedanken gemacht. E i ne andere Alternative schien es nicht zu geben.
     
     
     
    17. Kapitel
     
    „Wieso hast du das getan? Wieso?“ Ryan trat in seiner Verzweiflung g e gen Tylers Schienbein.
    Der Schmerz war nicht mal annähernd so stark wie der, der ihn durch die Anklage in der Stimme des Kindes traf. Tyler hätte ihm gern alles erklärt, doch er fürchtete, nicht die richtigen Worte zu finden.
    Vor zwei Tagen hatte er nach reiflichen Überlegungen schließlich mit Joshua Tanner telefoniert und ihn gebeten, seine Frau zu ihm zu schicken. Sie war noch am gleichen Tag gekommen, begleitet von ihrem Mann. Natürlich hatte der sich fragen müssen, was das alles zu bedeuten hatte. Immerhin hätte Tyler jederzeit in die Notaufnahme gehen können, wenn er Hilfe gebraucht hätte. Der Zeitpunkt war mehr als günstig, als die Tanners bei ihm eingetroffen waren. Ryan hatte gerade am Strand gespielt und sich fröhlich in die Wellen geworfen. Tyler nutzte die Gelegenheit und berichtete Liz über die jüngsten Ereignisse. Schließlich waren sie selbst zum Strand marschiert. So hatte Liz den Jungen in Auge n schein nehmen können, ohne das Ryan irgendwie Verdacht schöpfen konnte. Sie hatte ihn sofort geschickt in ein Gespräch verwickelt und d a bei einiges über ihn in Erfahrung bringen können. Nicht unbedingt w e gen der Dinge, die er ihr erzählt hatte. Sondern viel mehr wegen der, die er ausgelassen ha t te.
    Schließlich hatte sie sich wieder an Tyler gewandt. „Er müsste geröntgt werden. Ich denke, da gibt es wahrscheinlich alte, längst verheilte Fra k turen.“
    „Lassen Sie ihm noch etwas Zeit, okay?“, hatte Tyler sie daraufhin gebeten. „Mehr verlange ich nicht. Ich weiß, dass Sie das melden müssen.“
    Liz hatte ihm mit ernstem Gesicht zugestimmt. „In unserem Krankenhaus ist eine sehr gute Sozialarbeiterin tätig.“ Dann hatte sie erst in Tylers Gesicht gesehen. Seine skeptische Miene hatte seine Verzweiflung nur schlecht ve r schleiern können.
    „Glauben Sie mir, sie ist wirklich sehr einfühlsam“, hatte sie daraufhin leise gesagt.
     
    Elizabeth hatte dem Jungen noch etwas Zeit gelassen. Wenn auch nicht annähernd genug. Gerade mal zwei Nächte und  zwei ganze Tage. Doch bereits in der letzten der beiden Nächte, war etwas Unheimliches geschehen, so dass Tyler  sofort begriff, dass jemand ein Zeichen hatte se t zen wollen. Die Nacht signalisierte den Beginn eines Krieges.
    Als Tyler vom Bett aus das Licht löschte, lag ein  anstrengender, aber auch sehr fröhlicher Tag hinter ihnen. Am Vormittag hatten Orlando, Ryan und er die Pferdeboxen für die Ankunft der Tiere vorbereitet. Sie hatten Futterbehälter angeschafft, befüllt, und die alte Tränkanlage in Gang gebracht. Am Abend hatten sie gemeinsam ein Lagerfeuer entzündet. Vom Abriss des alten Wohnhauses gab es schließlich genug Bren n holz. Ryan war regelrecht aufgetaut, als Orlando zur Gitarre gegriffen und Tyler zu singen begonnen hatte. Das Gesicht des Jungen spiegelte tiefe Zufriedenheit wider, während er seine Marshmallows ins Feuer hielt. Erst recht spät war

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