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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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Stillen fest.
    „Das Mädchen eben“, begann er.
    „Anna.“
    „Ja, Anna. Ich scheine sie irgendwie verärgert zu haben. Ich hatte wir k lich nicht die Absicht, nun ja ...“  Er hob unbeholfen die Hände.
    „Du meinst, du hattest nicht vor, mit mir ins Bett zu gehen.“ Brachte Bonny Sue es auf den Punkt. „Tja, es sind die Zufälle, die einem das Leben vers ü ßen. Ich sag´s ja immer.“
    „Hm ... ja. Normalerweise haben die Mitglieder der Band ein paar Mädchen, die sich bereithalten und die wir für gewisse Dinge ...  belohnen.“
    Als sie ihn entgeistert anstarrte, wich er unbehaglich ihrem Blick aus.
    „Das ist nicht dein Ernst, oder?“, fragte sie leise.
    „Doch.“
    „Du bezahlst dafür, zärtlich sein zu dürfen? Oder dafür, dass jemand dich in seine Arme schließt?“
    Er nickte und griff nach dem Glas Orangensaft. Plötzlich berührte ihre Hand sachte die seine.
    „Das tut mir sehr leid“, sagte sie leise.
    Ja, mir auch, wollte er antworten, doch er brachte keinen Ton heraus. Mit einem Mal war sein Appetit verflogen. Er schob den Teller, mit dem Rest des Rühreis samt den knusprigen Schinkenstreifen, von sich. Die letzte Ecke des Toasts spülte er mit einem großen Schluck Saft herunter.
    Anna hörte, wie die Tür zugezogen wurde und sich Schritte, auf der Treppe nach unten hin, entfernten. Wenn sie nicht bald ihrem Ärger Luft machen konnte, würde sie noch daran ersticken. Sie stapfte wütend mit dem Fuß auf und lief in die Küche.
    „Guten Morgen. Es ist noch genug da. Bediene dich einfach!“ Bonny Sue schenkte ihr ein freundliches Lächeln.
    „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich irgendetwas davon anrühre. Wie kannst du nur so gemein sein?“
    „Ich verstehe nicht.“
    „Das tust du sehr wohl. Du wusstest schließlich, dass ich mich in ihn verliebt hatte.“
    „In Tyler O´Brian?“, fragte Bonny Sue überflüssigerweise.
    „Natürlich, wen meine ich wohl sonst?“, rief Anna erbost und mit vor Wut roten Flecken im Gesicht.
    Bonny Sue musterte sie aufmerksam. „Ich ... ich hielt das lediglich für Schwärmerei. Harmlose Begeisterung für einen Rockstar. Erst recht, wenn man ihm bereits leibhaftig gegenüber gestanden hat.“
    „Nun, lass dir gesagt sein, es war mehr als das. Viel mehr sogar. Du solltest die Liebesverhältnisse anderer Leute besser respektieren“, keifte Anna ihre Mitbewohnerin  an.
    „Das muss ich mir nicht bieten lassen. Du bist wohl nicht ganz bei Trost“, schrie nun auch Bonny Sue zurück. Sie brauchte dringend frische Luft. Deshalb schnappte sie ihre pinkfarbene Imitation einer Dolce & Gabbana Handtasche, schlüpfte in ihre Stilettopantoletten und rauschte davon. Lediglich eine Wolke ihres blumigen Parfüms blieb zurück.
    Anna sank auf den Küchenstuhl und ließ ihren angestauten Tränen freien Lauf. Immer wieder passierten ihr solche Dinge, dass die Männer, in die sie sich Hals über Kopf verliebte, sich mit anderen Frauen einließen. Arschlöcher allesamt, beschloss sie kurzerhand. Dafür hatte sie nun ihre Freun d schaft mit Bonny Sue aufs Spiel gesetzt. So was Dummes!
    Ihre Nase begann zu laufen, und sie suchte vergeblich nach einem Taschentuch. Anna schniefte kurz, doch es schien nichts zu nützen. Sie griff zur Küchenrolle. Nach dem sie sich gründlich die Nase geschnäuzt hatte, kam ihr eine Idee. Ihr fiel ein, dass ihre Mutter, wenn der Haussegen einmal schief gehangen hatte, stets eine gehörige Portion Kekse g e backen hatte. Sie würde sie einfach rasch anrufen und nach dem Rezept fragen. Den Telefonhörer bereits in der Hand, fiel ihr die Zeitverschi e bung wieder ein. Sie hatte Mathematik noch nie gemocht und momentan erschien es ihr unmöglich auszurechen, wie spät es jetzt gerade in Irland war.
    „Mist“, murmelte Anna und beschloss, es auf sich allein gestellt zu versuchen. So schwer konnte es ja nicht sein, ein paar Kekse zu backen. Alle Welt backt schließlich welche, das taten die Leute andauernd. Noch während sie die Zutaten zusammen suchte, fiel ihr im Küchenschrank ein Fach mit Kochbüchern auf. Na bitte, besser konnte es gar nicht kommen. Sie belegte die Bleche mit einem großen Bogen Backpapier. Allzu viel Abwasch wollte sie auf alle Fälle vermeiden. Nun fehlte lediglich noch Musik bei der Arbeit. Anna betätigte den Knopf der Musikanlage. Dolly Parton schmetterte durch die Küche, Country Musik vom Feinsten. Da ging die Backerei gleich viel besser von der Hand. Sie stellte den Mürbeteig vorschriftsmäßig in

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