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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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hatte ihn sein Vater zu einem Zahnarzt geschleppt, weil er mächtige Schmerzen und bereits eine dicke Backe gehabt hatte. Noch immer spürte er das Vibrieren des Bohrers in seinem Kopf. Er hasste Zahnärzte. Selbst wenn sie so fantastisch aussahen wie Charlotte Sve n son.
    „Lass mich doch einfach nur rein schauen! Vielleicht ist ja alles in Ordnung, was hältst du davon?“ Charly lächelte, obwohl Geduld mit verstockten Kindern nicht gerade eine ihrer größten Tugenden war. Ihr war klar, dass sie mit Barschheit nicht weiter kommen würde. Offensichtlich hielt der Junge nicht viel von ihrem wohlgemeinten Vorschlag.
    „Hey Ryan, überleg es dir! Wenn es dir lieber ist, kommen wir ein and e res Mal wieder“, sprach Tyler behutsam.
    Charly bewunderte ihn fast ein wenig dafür. Trotzdem überdachte sie ihre Taktik. „Willst du wirklich kneifen? Was sagst du denn dann zu den anderen Jungen?“
    Tylers Kopf fuhr hoch. Er schien verärgert.
    Sie nahm seine Missbilligung zur Kenntnis und fühlte sich zurechtgewiesen. Wie kam ein Rocksänger dazu, sie zu kritisieren? Ihr kam eine spontane Idee. „Vielleicht sollte ich Mr. O´Brian zuerst untersuchen“, sagte sie zu Ryan. „Du kannst dabei zusehen und wirst merken, dass nichts Schlimmes pa s siert.“
    Tyler seufzte leise. Die Frau konnte einem wahrhaftig auf die Nerven gehen. Verärgert murmelte er leise: „Anscheinend mögen Sie solche Spielchen.“
    Charlotte wähnte sich ertappt und beeilte sich deshalb, rasch hinzuzuf ü gen: „Natürlich nur, wenn er einverstanden ist.“
    Tyler musterte das Gesicht des Jungen und wusste Bescheid. Letztlich würde ihm kein anderer Ausweg bleiben. „Bitte sehr. Dann los!“
    Anna hatte sich bis jetzt ruhig im Hintergrund gehalten. Immerhin besaß die Begegnung einen gewissen Unterhaltungswert. Sie empfand eine kleine Genugtuung dabei, dass O´Brian ihr jetzt mehr oder weniger au s geliefert sein würde. Mein ist die Rache, sinnierte sie einen Augenblick und warf ihrer Chefin einen bedeutungsvollen Blick zu.
    Um nicht grinsen zu müssen, schob sich Charly rasch die Zunge in ihre Wange.
    Tyler kniff die Augen zu, die Lampe blendete ihn.
    „Hier ist eine klitzekleine Fissurenkaries in 47. Das erledigen wir lieber gleich. Sie haben ja sicher einen übervollen Terminkalender, wie ich Sie kenne“, warf Charlotte ein.
    „Lassen Sie sich nur nicht in Ihrem Eifer bremsen!“, antwortete er trocken. Während sie ihm sehr nah kam, atmete er den vertrauten Duft einer Pa m pelmusenplantage ein.
    Sie brauchte die jaulende Turbine nur ganz kurz zum Einsatz zu bringen und legte eine Füllung aus Glasionomerzement. Als Tyler seinen Mund ausspülte, zwinkerte sie dem Jungen aufmunternd zu. „Na, wie sieht´s aus? Hast du dir die Sache überlegt?“
    „Klar. Ich mach´s.“
    „Wusste ich´s doch“, lobte sie ihn.
    Als sie die Praxis verließen und in den Pick up kletterten, tat Ryan großsp u rig. „Die Frau ist ein echter Hingucker.“
    „Du schöpfst da sicher aus einem reichen Repertoire“, merkte Tyler trocken an.
    Der Junge grinste über das ganze Gesicht.
    Das Läuten seines Handys lenkte Tyler ab. „Ja.“
    „T.J., bald ist es soweit.“
    Er legte sofort auf. Verdammt noch mal. Dieses Mobiltelefon hatte er erst heute Vormittag gekauft. Er ging doch mit der neuen Nummer nicht hausieren, Himmeldonnerwetter. Lediglich Orlando und Norman Mc Kee, sowie Lynette Chiles und natürlich Ryan wussten Bescheid. Sollte etwa einer von ihnen sich einen üblen Scherz mit ihm erlauben? Das würde er herausfinden und dann Gnade Gott demjenigen. Die Wut, die in ihm aufstieg, verdrängte die Panikattacke gänzlich. „Hör mal Ryan! Hast du irgendjemandem meine Handynummer gegeben? Sei ehrlich!“
    Der Junge blinzelte verwirrt. „Nein. Wieso sollte ich?“
    „Ich mag´s nicht besonders, wenn du mich verarschen willst.“
    Ryan zuckte wütend zurück. Er hatte eine Menge angestellt in seinem Leben. Aber er ließ sich ganz sicher nicht anschnauzen für etwas, das er nicht getan hatte. Seine Miene drückte deutlich Empörung und Missbilligung aus. „Ich will zurück ins Heim.“
    „Tut mir leid“, antwortete Tyler zerknirscht.
    Der Junge rührte sich nicht. Tyler startete den Motor und Ryan drehte sein Gesicht dem Seitenfenster zu. Er starrte wortlos hinaus.
    „Ich habe doch schon gesagt, dass es mir leid tut.“
    Ganz langsam begann der Junge zu nicken.
    Du bist eine ziemlich harte Nuss, dachte Tyler und konzentrierte sich auf den

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