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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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Straßenverkehr.
     
    „Tja - das hättest du nicht gedacht, was? So rasch wieder von mir zu hören, T.J.“ Der Mann kicherte beinahe ein wenig hysterisch. „Selbst ein neues Telefon wird dir nichts nützen, glaube mir.“
    Augenblicklich jedoch schlug seine Stimmung um. Es war an der Zeit, Ernst zu machen. Hinter seiner Stirn spürte er ein dumpfes Pochen. Er wusste, dass seine Frustration Schuld an den Kopfschmerzen war. Langsam hatte er genug davon. Es musste endlich etwas passieren. Ein Plan reifte in ihm heran und nahm nun deutlich Gestalt an. In freudiger Erwartung rieb er seine Hände aneinander. Seine Stimmungen schlugen derart oft um, dass es ihn selbst in Erstaunen versetzte. Nun, es würde wahrscheinlich doch leichter sein, als er anfangs geglaubt hatte. Er zündete eine Kerze an und nahm die kleine Bibel zur Hand, in der er jeden Abend las. Beim Durchblättern fand er zufällig den Vers und dachte grimmig an Tyler O´Brian.
    „Freu dich, weil du jung bist, sei glücklich!
    Geh hin, wohin es dich zieht und lerne kennen, was dich interessiert!
    Doch sei dir bewusst, dass Gott dich über all das zur Verantwortung zi e hen wird.      (frei nach Prediger 11,9)
    Er begann laut zu lachen. So heftig, dass ihm die Tränen in die Augen scho s sen.
     
    Tyler schrieb die letzten Noten nieder, die er im Kopf hatte. Langsam begann er, sich mächtig für dieses Projekt zu erwärmen. Er musste zugeben, dass Norman erneut den richtigen Riecher gehabt hatte. Sie waren momentan wieder versöhnlicher aufeinander zu sprechen. Wie immer nach so einer Arbeit, spürte er das Adrenalin durch seinen Körper jagen. Er fühlte sich stark und gut und obendrein großartig talentiert. Sein L e ben war wunderbar. Er wohnte in diesem Haus und liebte es bereits jetzt, jeden Morgen in seinem eigenen Bett aufzuwachen. Alles machte wieder Spaß und vor freudiger Aufregung perlte das Blut wie Champagner durch seine Adern. Er schien regelrecht zu vibrieren und steckte voller Energie und Tatendrang. Tyler war Musiker und nichts anderes hatte er je sein wollen. Sein Manager hatte das auch begriffen. Es war richtig, dass er die Auseinandersetzung mit Norman nicht gescheut und sich letztlich durchgesetzt hatte. Schließlich profitierte auch ein Manager d a von, wenn es seinem Schützling gut ging. Mit Orlando tauschte Tyler b e reits vielversprechende Ideen, die das Rockmärchen betrafen, aus. Sie ritten noch immer gemeinsam aus, auch wenn es nicht mehr so häufig war wie gegen Ende des Sommers.
    Orlando traf sich jetzt öfter mit Anna Foley. Ihre anfängliche Begeisterung für Tyler hatte sich offensichtlich rasch gelegt. Ein klitzekleines bisschen kratzte diese Tatsache schon an seinem Ego, das musste er z u geben. Doch er war kein eingebildeter Narr. Mit Bonny Sue hatte er sich kein weiteres Mal eingelassen. Wie sollte man schließlich in einer kle i nen Stadt wie St. Elwine größte Diskretion bewerkstelligen? Stattdessen spukte Charlotte Svenson öfter als ihm lieb war durch sein Hirn. Ihm war keineswegs das kurz aufflackernde Verlangen in ihren schokoladenbra u nen Augen entgangen, als sie hinter Liz Tanner in der Saunatür erschi e nen war. Auch wenn sie bereits Sekunden später wieder ihre übliche kühle Fassung zurück erlangt hatte.
    „Was ist denn mit deiner Frau los?“, hatte Marc gestichelt und Joshua aufs Korn genommen, als die Frauen fort waren. „Mir scheint, sie kriegt nicht das, was sie benötigt. Solltest du Hilfe brauchen, lass mich ...“
    „Liz ist bestens versorgt“, hatte Josh geschnaubt.
    Tyler hatte gleich den Verdacht gehegt, dass die ganze Aktion nur sehr wenig mit Lizzy zu tun hatte. Dazu hatte die brave Dr. Svenson allzu lüstern drein geschaut. Doch es war eindeutig besser für ihn, wenn er nicht weiter darüber nachdächte.
    Er verließ sein Studio und ging in die Küche. Es hatte heute Nacht den ersten Frost gegeben und  jetzt schien die Sonne. Jenes Rascheln der Bäume, als sie ihre letzten Blätter verloren, war längst verstummt. Tyler genehmigte sich noch einen heißen Kaffee und zog sich dann warm an. Er sattelte sein Pferd. In Würdigung dieses wunderschönen Tages entschied er sich dafür, den alten prächtigen Sattel zu benutzen. Alles and e re erschien ihm in diesem Augenblick wie ein Sakrileg. Er war bereits schon öfter damit geritten, wenn er mit Orlando unterwegs gewesen war.
    „Na komm, meine Gute, lass uns ein bisschen die Welt anschauen!“ Als das Pferd schnaubte, stiegen kleine

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