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Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen

Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen

Titel: Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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Erfinder. »Wir waren lange fort. Wenn die Geheimpolizei uns zu Verrätern erklärt hat, wie ich befürchte, hat Lady Sarka die wissenschaftliche Leitung vermutlich schon vor Wochen einem ihrer Hampelmänner aus dem Magistrat übertragen«, fügte er düster hinzu.
    Vivana hatte Liam von den Befürchtungen ihres Vaters hinsichtlich des Gelben Buches und der Nacht des Ghulangriffs berichtet. »Das glaube ich nicht«, sagte er. »Wenn es so wäre, hätte Bajo uns gewarnt.«
    »Bajo ist nicht allwissend. Ich muss mit Godfrey reden, wenn wir bei Vorod fertig sind. Wenn einer weiß, wie die Dinge liegen, dann er.«
    »Wer ist Godfrey?«
    »Ein alter Freund von Vater«, antwortete Vivana. »Du hast ihn schon mal gesehen. Verwandelt sich immer in Aether.«
    Liam erinnert sich wieder. Godfrey war ein ehemaliger Mitarbeiter von Quindal. Er hatte sich bei einem Unfall auf bizarre Weise verändert und sich daraufhin in den Untergrund zurückgezogen. Seine Kräfte und weit verzweigten Kontakte nutzte er, um Quindal mit Informationen zu versorgen.
    Mit grimmiger Miene griff der Erfinder erneut nach den Rudern und begann, sie gleichmäßig durchzuziehen. Seine mechanische Hand gab bei jeder Bewegung klickende und surrende Geräusche von sich.
    »Dieser Vorod Khoroj«, meinte Vivanas Tante nach einer Weile, »was ist das für ein Mann?«
    »Ich kenne ihn seit mehr als dreißig Jahren«, sagte Quindal. »Wir waren zusammen auf der Akademie. Er ist Aetherhändler. Ich habe ihn länger nicht gesehen, aber ich weiß, dass er immer noch in Bradost lebt.«
    »Und er stammt aus Yaro D’ar?«
    »Aus Vavanodii, der Hauptstadt. Er ist der jüngste Sohn einer
angesehenen Familie. Er kam als junger Student nach Bradost. «
    »Und er ist wirklich verschwiegen?« Liam war nicht wohl dabei, das Buch einem Fremden zu zeigen.
    »So verschwiegen, wie man nur sein kann. Dein Vater kannte ihn übrigens auch. Er hat Vorod damals in seine Pläne eingeweiht. «
    »Khoroj war Mitglied der Verschwörung?«, fragte Liam überrascht.
    Quindal nickte schweigend. Auch er hatte der Gruppe um Liams Vater angehört, allerdings war dies ein Kapitel seines Lebens, über das er nicht gerne sprach.
    Jenseits der Grambeuge wurde der Fluss breiter. Bleigraue Wellen schlugen gegen die Hafenmauern. Dreimastige Klipper und Hochseebarken lagen an den Kais vor Anker und wurden von aetherbetriebenen Kränen be- und entladen. Eine goldene Dunstglocke hing über den Steilklippen im Westen, wo sich die Aetherküchen befanden. In der Ferne war das Meer zu sehen. Eine Mole aus aufgeschütteten Steinbrocken schützte den Hafen vor der rauen Brandung.
    Liam war mit seinem Vater einige Male im Hafenviertel gewesen, aber noch nie so weit draußen in der Mündung des Rodis. Gespannt hielt er nach Vorod Khorojs Haus Ausschau. Stand es auf einer Insel? Allerdings waren sämtliche Eilande in der Flussmündung zu klein, um darauf ein Gebäude zu errichten.
    Schon vor einer Weile hatten sie die Fahrrinne für die großen Schiffe verlassen. Quindal ruderte zu einer Klippe in der Nähe der Steilküste und umfuhr die Felsen in einem weiten Bogen.
    Dahinter kam ein Palast zum Vorschein.
    Liam blinzelte und fragte sich, ob ihm seine Augen einen Streich spielten. Das Gebäude stand auf dem Wasser. Erst einen
Moment später begriff er, dass es schwamm. Zwei Dutzend oder mehr Fässer aus poliertem Blech, jedes so groß wie eine Droschke, trugen eine runde Plattform, die einen Durchmesser von mindestens dreißig Schritt aufwies. Mehrere Messingmotoren, aetherbetriebene Stabilisatoren, glichen den Wellengang aus. Schwere Ankerketten sorgten dafür, dass die Plattform nicht abtrieb.
    Das Haus, das darauf stand, war eines der prächtigsten und zugleich seltsamsten Gebäude, die Liam je gesehen hatte. Es schien gänzlich aus kostbarem Ebenholz und schimmerndem Messing zu bestehen und hatte eine verwinkelte, aber symmetrische Grundform. Es gab nur ein Stockwerk; sieben gleichmäßig angeordnete Kuppeln, mit Blattgold versehen, bildeten das Dach. Gezwirbelte Säulen aus Porphyr standen vor den Eingangstüren, die wie die Brüstung der Plattform mit kunstvollen und verschlungenen Schnitzereien versehen waren. Schwere Vorhänge aus weinrotem Tuch hinter den Fenstern verwehrten den Blick ins Innere.
    Zwei geschwungene Freitreppen führten hinauf zu einer Terrasse. Dort ankerte ein kleines Luftschiff mit goldener Hülle, dessen Passagiergondel dieselben ungewöhnlichen Formen wie das Haus aufwies.
    Die

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