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Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen

Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen

Titel: Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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haben, als wir uns in den Kanälen verirrt
hatten. Ich erwarte dich dort gegen sieben. Anschließend hatte Jackon ihm eingeschärft, es auf keinen Fall zu vergessen.
    Was war das für ein seltsamer Traum?
    Liam setzte sich auf. Nein, kein Traum. Die Erinnerung daran war viel zu klar. Jackon war wirklich da gewesen. Er hatte es irgendwie geschafft, in seinen Schlaf einzudringen und mit ihm zu sprechen.
    Natürlich. Wie haben die anderen ihn genannt?
    Traumwanderer.
    Liam sprang auf, zog sich hastig an und eilte in den Hauptraum.
    Die anderen waren bereits auf. Lucien und Quindal saßen mit den Manusch vor dem Kamin und frühstückten. Alle bis auf Lucien wirkten müde und unausgeschlafen. Dem Chaos in den Träumen konnte man nirgendwo entkommen, auch in Godfreys Versteck nicht.
    »Setz dich zu uns«, forderte Livia ihn auf. »Wir haben Kaffee gemacht.«
    »Wo ist Vivana?«
    »Da. Bei Godfrey.«
    Liam spähte auf die Standuhr. Kurz nach sechs. Er hatte noch etwas Zeit. Er stieg die Treppe hinauf, die, gesäumt von Kupferrohren, Eisenstreben und schimmernden Maschinengehäusen, zu der Plattform hinaufführte. Diese lag gut zehn Schritt über dem Boden der Halle und bildete gewissermaßen das Herzstück der unterirdischen Zuflucht. Nicht nur Godfreys persönlicher Wohnbereich befand sich hier oben, sondern auch die Kontrollen der Gerätschaften.
    Inzwischen konnte sich Liam auch an den Rest seines Traums erinnern. Die düstere Ruinenlandschaft, die plötzlich verschwunden war. Jackons Freude über ihr Wiedersehen. Ihre Umarmung zum Abschied. Seine letzten Zweifel schwanden. Ja. Er war wirklich da. Und er will uns helfen.

    Der Aethermann saß an einer Apparatur aus gebündelten Röhren und blickte in die trichterförmigen Öffnungen. Gestern hatte er Liam vor dem Schlafengehen ein wenig herumgeführt und ihm erklärt, was es damit auf sich hatte: Die Röhren führten durch das Mauerwerk zu den Tunneln außerhalb des Verstecks und ermöglichten es Godfrey durch ein raffiniertes System aus Spiegeln, die Umgebung seines Schlupfwinkels auszuspähen. Verborgene Alarmanlagen warnten ihn, wenn sich jemand der Zuflucht näherte.
    Vivana war bei ihm. Die beiden stritten.
    »Bitte, Godfrey. Ruac wird keinen Ärger machen. Ich passe auf ihn auf. Versprochen.«
    »Nein«, erwiderte der Aethermann. »Es ist zu gefährlich. Wie oft soll ich das noch sagen?«
    »Wir binden ihn neben dem Tor an. Dann kann er nichts kaputt machen …« Vivana bemerkte Liam, und ein Schatten huschte über ihr Gesicht. Der Vorfall von letzter Nacht machte ihr offenbar immer noch zu schaffen, aber sie schien entschlossen zu sein, sich nichts anmerken zu lassen. Im nächsten Moment war sie wieder fröhlich und gab ihm einen Kuss. »Guten Morgen. Na, ausgeschlafen?«
    »Kann ich mit dir reden?«
    »Klar.« Sie gingen zum Rand der Plattform, zum Messinggeländer, dessen Schnörkel und Verzierungen wie die Blätter und Ranken einer Rosenhecke geformt waren.
    »Hast du gehört?« Vivana warf Godfrey einen finsteren Blick zu. »Er will mir verbieten, Ruac zu holen.«
    Liam wollte jetzt nicht über den Tatzelwurm reden. »Pass auf, es geht um Jackon. Er ist heute Nacht zu mir gekommen. Im Traum.«
    »Bist du sicher?«, fragte sie mit gerunzelter Stirn.
    »Das ist es doch, was er mit seinen Kräften tun kann, oder? Leute in ihren Träumen zu besuchen. Jedenfalls will er sich
mit mir treffen. Im Kessel. Bei einer Gießerei hier in der Nähe.«
    »Weswegen?«
    »Ich glaube, er möchte mich vor Lady Sarka warnen.«
    »Wozu? Wir wissen doch, dass sie uns sucht.«
    »Aber das zeigt, dass er auf unserer Seite steht! Vielleicht hat er inzwischen eingesehen, dass es ein Fehler ist, ihr zu helfen. «
    Vivana wirkte nicht überzeugt. »Ich weiß nicht … Wir sollten mit den anderen darüber sprechen.«
    »Sie werden doch nur wieder versuchen, es mir auszureden. Dein Vater war von Anfang an dagegen, dass ich Jackon treffe.«
    »Trotzdem. Diese Sache geht alle an.«
    Widerwillig sah Liam ein, dass sie recht hatte. Er hatte sich so lange allein durchgeschlagen, dass er sich nur schwer daran gewöhnte, seine Gefährten in seine Pläne einzubeziehen. »Na schön. Reden wir mit ihnen.«
    Kurz darauf saßen sie mit Godfrey bei den anderen am Frühstückstisch. Liam erzählte, was geschehen war, sowie von seiner Absicht, Jackon zu treffen.
    Erwartungsgemäß sagte Vivanas Vater: »Ich halte das für keine gute Idee. Sieht mir nach einer Falle aus, wenn du mich fragst.«
    »Das

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