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Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Titel: Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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Säule, bevor der Schuss durch den Saal peitschte und Splitter aus dem Pfeiler schlug.
    Sie öffnete ein Schattentor und schob sich hindurch. Irgendwo außerhalb des Palastes, in einer Gasse der Altstadt, trat sie ins Tageslicht, sank auf das Kopfsteinpflaster. Weinte und fluchte, fluchte und weinte.
    Am Himmel donnerten die Kanonen.

38

Inferno
    I ch habe es euch gesagt!«, rief Quindal mit überschlagender Stimme. »Aber ihr wolltet ja nicht hören.«
    »Daran können wir jetzt nichts mehr ändern.« Khoroj drückte voller Konzentration am Steuerpult der
Jaipin
Knöpfe und betätigte Schalter. »Sehen wir lieber zu, dass wir uns an den Plan halten.«
    »Es sind zu viele. Wir werden sterben.«
    »Werden wir nicht. Jetzt setz dich hin und sei still.«
    Quindal ließ sich in einen der Sessel auf der Brücke fallen. Jackon, der neben dem Erfinder saß, klammerte sich an den Armlehnen fest und beobachtete voller Entsetzen den Schwarm aus Luftschiffen, der sich ihnen von der Küste näherte. Die gewaltige
Phönix
war etwas zurückgefallen, wie das Leittier eines Wolfsrudels, das geduldig abwartete, während sich seine jüngeren Artgenossen auf die Beute stürzten. Kleinere Luftschiffe zogen an der fliegenden Vernichtungsmaschine vorbei und näherten sich der Flotte von Suuraj in breiter Formation. Aeronauten auf den Plattformen oben auf den Hüllen machten Geschütze und Blitzwerfer gefechtsklar.
    Jackon verstand nichts von Luftkämpfen, doch angesichts der ungleichen Kräfteverhältnisse zweifelte er nicht daran, wie die Schlacht ausgehen würde.
Auf ein Luftschiff von uns kommen drei von denen. Wir haben keine Chance.
    Er blickte zur
Zhila
und hoffte, in den Fenstern Liam und Vivana zu sehen, aber natürlich war das Flaggschiff viel zu weit weg, um Einzelheiten zu erkennen. Er hatte schreckliche Angst um seine Freunde, mehr noch als um sein eigenes Lehen. Während die
Jaipin
aufgrund ihrer Entfernung zum Rest der Flotte noch würde fliehen können, befand sich die
Zhila
im Zentrum der bevorstehenden Schlacht. Nicht mehr lange, und sie würde den Angriffen der feindlichen Armada ausgesetzt sein.
    Bitte passt auf euch auf,
betete Jackon.
    Er zuckte zusammen, als das Feuer begann.
    Die Schiffe von Bradost hielten sich nicht damit auf, die Flotte von Suuraj mit Flaggen- oder Lichtsignalen zum Umkehren aufzufordern oder Warnschüsse abzugeben — sie feuerten sofort aus allen Rohren, sowie die Südländer in die Reichweite ihrer Geschütze kamen. Binnen weniger Herzschläge füllte sich der Himmel mit Rauch, Donner, dem Fauchen von Kanonenkugeln und dem Knistern der Blitze. Die
Zhila
und die anderen Luftschiffe aus Yaro D'ar taten das in ihrer Lage einzig Richtige: Sie lösten ihre Formation auf und machten sich ihre überlegene Wendigkeit zu Nutze, indem sie feindliche Zeppeline in Nahkämpfe verwickelten, damit diese riskierten, befreundete Schiffe zu treffen, und so ihre zahlenmäßige Überlegenheit nicht voll zur Geltung bringen konnten.
    Vorod Khoroj ergriff im Chaos der Schlacht ihre einzige Chance. Er umfuhr die Kämpfe in einem weiten Bogen, in der Hoffnung, unbemerkt zur Stadt zu gelangen.
    Jackon wurde beinahe aus dem Sessel geschleudert, als der Südländer mit vollem Schub beschleunigte und gleichzeitig eine enge Kurve fuhr. Sekunden später verlief die Flugbahn wieder gerade, und die
Jaipin
schoss auf die Küste zu.
    Leider hatte Khoroj die Rechnung ohne die
Phönix
gemacht. Die anderen Schiffe der Flotte mochten abgelenkt sein, das Flaggschiff von Bradost jedoch beobachtete die Kämpfe nur, ohne sich daran zu beteiligen. Koner Maer, ihr Kommandant, musste die
Jaipin
bemerkt haben, denn in diesem Moment lösten sich zwei kleinere Schiffe von der
Phönix
und kamen auf sie zu.
    »Feinde auf steuerbord«, meldete Lucien, doch Khoroj hatte die Angreifer bereits gesehen. Hart riss er das Steuer herum, und auch diesmal bewahrte nur der Sicherheitsgurt Jackon davor, aus dem Sessel zu purzeln. Khorojs Leibwächter betätigten die Höhenruder, woraufhin die
Jaipin
gleichzeitig nach links kippte und steil abwärtssteuerte. Während Jackon gegen den Brechreiz ankämpfte, hörte er das Heulen von Kanonenkugeln, die an der Gondel vorbeipfiffen, und einmal kam ihnen ein zuckender Blitz so nahe, dass die Brücke für eine Sekunde von weißem Licht erfüllt war.
    Als er wieder klar sehen konnte, entdeckte er die beiden gegnerischen Schiffe weit über ihnen. Die
Jaipin
schoss unter ihnen hindurch, im toten Winkel ihrer

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