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Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Titel: Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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beinahe widerwillig. »Ich denke, wir können doch mit richtigen Waffen beginnen.«
    »Zeig's ihm, Jackon!«, rief Liam, als Jackon den Säbel nahm.
    Mehr als eine Stunde lang übte er die verschiedenen Techniken, die Nedjo ihm zeigte. Die wichtigsten wiederholte er so oft, bis der Manusch nichts mehr daran auszusetzen hatte.
    Es war so mühsam, dass er am liebsten schon nach zehn Minuten aufgehört hätte. Dass er durchhielt, war allein Liam zu verdanken, der ihn unaufhörlich anfeuerte. Am Ende strömte ihm der Schweiß aus allen Poren.
    »Gut gemacht«, sagte Nedjo grinsend. »Du hast Talent.« Und dann klopfte er Jackon freundschaftlich auf den Rücken.
    Als es dunkel wurde, legte Jackon sich im Frachtraum hin. Es machte ihm nichts aus, den anderen die Passagierkabinen zu überlassen. Er war daran gewohnt, an zugigen und unbequemen Orten zu nächtigen, mit lediglich einer dünnen Strohmatte als Bett.
    Jeder Muskel im Leib tat ihm weh, aber das war es ihm wert. Mit seinem Geschick und Durchhaltevermögen beim Fechttraining hatte er Nedjos Respekt erworben. Anschließend hatten der Manusch, Liam und er noch zwei Stunden zusammengesessen und sich wie alte Krieger über die Feinheiten der Kampfkunst ausgetauscht. Zum ersten Mal hatte Jackon das Gefühl gehabt, nicht bloß geduldet, sondern geschätzt zu sein. Das Lächeln auf seinen Lippen wollte gar nicht mehr verschwinden.
    Mit dem Summen der Motoren im Ohr schlief er schließlich ein. In seinem Traum eilte er durch die dunklen Flure von Lady Sarkas Palast. Er war auf der Suche nach Umbra, um sie vor einer schrecklichen Gefahr zu warnen, konnte sie jedoch nirgendwo entdecken. Seine Kräfte waren noch nicht zurückgekehrt. Zwar gelang es ihm, seine Gedanken zu fokussieren und die Tür seines Seelenhauses aufzuspüren, aber er war zu schwach, um sie aufzustoßen. Verzweifelt rüttelte er am Türknopf, verfluchte Silas Torne und das tückische Kristallmesser und gab schließlich auf.
    »Hallo Jackon.«
    Erschrocken fuhr er herum. Aus den Schatten trat Lady Sarka.
    »Da staunst du, was?«, fragte sie lächelnd. Die Flammen des Phönix züngelten über ihr Gewand, und in ihren Augen glühte eisiges Feuer.
    Er wich zurück, bis er mit dem Rücken gegen ein Hindernis stieß. »Verschwinde, du dumme Traumgestalt!«, sagte er unwirsch. »Ich habe keine Angst vor dir.«
    »Ich bin keine Traumgestalt, Jackon. Ich bin leibhaftig hier. In deinem Seelenhaus.«
    »Das kann nicht sein. Ohne meine Hilfe habt Ihr es noch nie geschafft, fremde Seelenhäuser zu finden.«
    »Das war früher. Aber jetzt trage ich deine und Luciens Essenz in mir. Und sie macht mich stark.«
    »Essenz?«, echote Jackon.
    »Ich habe eure Kräfte aus Silas Tornes Messer extrahiert und zu mir genommen. Das hat mir die Fähigkeiten eines Traumwanderers verliehen — und die eines Alben! Ist das nicht wunderbar? Endlich kann ich meine neue Macht beherrschen, auch ohne deine Hilfe. Und nicht nur das — die Albenessenz hat Kräfte geweckt, von denen ich gar nicht wusste, dass sie in mir schlummern. Stell dir vor, ich muss nicht mehr schlafen, um zu den Traumlanden zu gelangen. Ich kann sie jederzeit betreten, genau wie ein Alb. Ich bin mächtiger, als du je sein wirst, Jackon. Sogar mächtiger als Aziel.«
    »Nein«, flüsterte Jackon. »Das ist nicht wahr. Ihr lügt.«
    »Sei nicht albern«, rügte sie ihn sanft. »Dass ich hier vor dir stehe, ist doch Beweis genug. Oder möchtest du, dass ich dir meine Macht demonstriere?«
    Plötzlich war ihre Präsenz so intensiv, so erdrückend, dass er kaum noch atmen konnte.
    »Siehst du? Du spürst meine Macht. Du weißt, dass ich die Wahrheit spreche.«
    Alles in Jackon schrie nach Flucht, aber ein winziger Teil von ihm konnte einfach nicht aufhören zu hoffen, dass noch ein Rest von Vernunft in ihr war. Sie war doch so klug. Vielleicht konnte er sie davon überzeugen, wenigstens einmal das Richtige zu tun. »Dann nutzt Eure Kraft«, sagte er. »Nutzt sie, um die Traumlanden zu heilen. Wenn Ihr die Ordnung in der Stadt der Seelen wiederherstellt, schließen sich vielleicht auch die Risse in den Mauern des Pandæmoniums.«
    »Fängst du schon wieder mit diesem Unsinn an?«, unterbrach sie ihn scharf »Was in den Träumen geschieht, hat nichts mit dem Pandæmonium zu tun.
Nichts,
hast du verstanden? Wer das behauptet, lügt.«
    »Bitte, Ihr müsst mir glauben. Nur Ihr habt die Macht, das Böse aufzuhalten.«
    »Genug jetzt«, befahl Lady Sarka. »Ich bin nicht hier, um

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