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Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Titel: Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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nicht mehr angewiesen.«
    »Du glaubst also, ihre Kräfte bleiben, auch wenn die Essenz nicht mehr wirkt?«, fragte Vivana.
    »Ich fürchte, so ist es.«
    »Heißt das, wir müssen diese Albträume jetzt jede Nacht ertragen?«, fragte Quindal.
    »Wenn uns nichts einfällt, wie wir uns dagegen schützen können — ja.«
    Leider war dies nicht die einzige schlechte Nachricht des Tages. Gegen Mittag türmten sich am Horizont brodelnde Wolkenberge auf, und das Luftschiff wurde von heftigen Windböen durchgeschüttelt. Quindal, der Khoroj im Steuerraum abgelöst hatte, weckte den Südländer und besprach mit ihm die Situation.
    Liam und Jackon gesellten sich zu ihnen.
    »Sind wir in Gefahr?«, fragte der Blonde.
    »Mach dir keine Sorgen«, antwortete Khoroj. »Die
Jaipin
hat schon so manchen Sturm überstanden. Aber wenn der Gegenwind so stark bleibt, brauchen wir einen Tag länger bis nach Yaro D'ar.«
    »Kann uns der Aether ausgehen?«
    Quindal überprüfte die Kontrollen. »Der Reservetank ist voll. Das sollte reichen, selbst wenn uns der Sturm zu einem Umweg zwingt.«
    Vivana kam angelaufen. »Ruac hat Probleme. Ich glaube, er kann nicht mehr.«
    Jackon eilte mit ihr, Liam und Khoroj nach hinten zum Aufenthaltsraum, und sie schauten aus dem Heckfenster. Schräg hinter der
Jaipin
durchbrachen mehrere Klippen die windgepeitschten Wellen. Auf einem der schwarzen Felsen saß Ruac und hatte die Flügel angelegt.
    »Er braucht eine Pause«, sagte Vivana. »Wir müssen so lange auf ihn warten.«
    »Maschinen auf halbe Kraft!«, rief Khoroj nach vorne, und Quindal drosselte die Motoren. Kurz darauf stand das Luftschiff eine halbe Meile von den Felsen entfernt in der Luft. Quindal ließ die Propeller mit geringer Leistung weiterlaufen, damit sie nicht vom Wind abgetrieben wurden.
    Die Stunden verstrichen. Der Sturm zog glücklicherweise an ihnen vorbei, aber der Wind ließ nicht nach. Irgendwann am späten Nachmittag war Ruac ausgeruht genug, um weiterzufliegen. Er spreizte die Schwingen, erhob sich in die Luft und schloss zu ihnen auf. Quindal fuhr die Motoren hoch, und sie setzten ihre Reise nach Süden fort.
    Jackon saß im Steuerraum und bemerkte, dass Khoroj mit sorgenvoller Miene die Kontrollen studierte.
    »Die Pause hat uns viel Treibstoff gekostet«, sagte der Südländer. »Wenn sich der Lindwurm noch mal ausruhen muss, bevor wir die Küste erreichen, könnte es Probleme geben.«
    »Dann hoffen wir besser, dass er es schafft«, erwiderte Quindal leise.
    Und wenn nicht?,
dachte Jackon.
Lassen wir ihn zurück?
    Er spähte den Gang hinunter zum Aufenthaltsraum. Vivana saß am Fenster, als sei sie entschlossen, Ruac nicht mehr aus den Augen zu lassen. Sie würde nie erlauben, dass sie ohne ihn weiterflogen. In tausend Jahren nicht.
    Auch Jackon hing inzwischen an Ruac. Der Lindwurm war ein vollwertiges Mitglied ihrer Gruppe, ein Gefährte, genau wie die anderen. Und er hatte sie gerettet, dreimal sogar. Jackon würde ihn nicht im Stich lassen. Niemals.
    Du kannst auf mich zählen,
versicherte er Vivana stumm.
    Nach Einbruch der Dunkelheit versammelten sich die Gefährten im Aufenthaltsraum. Keiner war erpicht darauf, schlafen zu gehen, also tranken sie starken Kaffee und hielten sich gegenseitig mit Geschichten und Rätselspielen wach.
    Jackon setzte sich zu Lucien. »Kann ich dich etwas fragen?«
    »Was gibt es?«
    »Ich habe noch einmal über alles nachgedacht. Die Träume und das Pandæmonium und so weiter. Wir überlegen uns die ganze Zeit, wie wir Lady Sarka aufhalten können, aber was danach mit den Traumlanden geschieht, darüber macht sich keiner Gedanken. Wer sorgt dafür, dass die Träume wieder in Ordnung kommen? Wer passt auf die Boten und Sammler auf und repariert die Seelenhäuser, wenn sie kaputt gehen?«
    Lucien kaute am Mundstück seiner Pfeife. »Mein Volk nicht, so viel steht fest. Sie haben ihre Entscheidung getroffen.«
    »Aber irgendwer muss sich darum kümmern.«
    »Wir fragen den Phönix.«
    »Und du meinst, er weiß eine Lösung?«
    »Seine Macht ist gewaltig, beinahe gottgleich. Er wird die Träume retten, wenn er erst wieder frei ist. Hab Vertrauen.«
    »Und wenn nicht?«
    »Eins nach dem anderen, Jackon. Jetzt müssen wir erst einmal wohlbehalten nach Yaro D'ar kommen. Dann sehen wir weiter.«
    Jackon wünschte, er hätte Luciens Gelassenheit. Lustlos nahm er einen Schluck aus seiner Tasse und ließ den Rest kalt werden. Er konnte keinen Kaffee mehr sehen.
    »Du bist dran«, wandte sich Liam

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