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Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Titel: Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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und die Soldaten zielten auf das fliegende Geschöpf.
    »Nicht!«, rief Vivana. »Das ist kein Dämon! Es ist Ruac!«
    »Was redest du da?«, knurrte die Kapitänmagistratin. »Geh sofort zurück zur
Jaipin

    »Das ist mein Lindwurm! Bitte, Sie dürfen nicht auf ihn schießen! Er gehört zu uns. Er wird niemandem etwas antun.«
    Der Hauptmann begann, auf Jerizhin einzureden. Offenbar bat er um die Erlaubnis, feuern zu dürfen. Die Kapitänmagistratin zögerte jedoch, denn jetzt kamen auch Khoroj, Jackon, Liam und Lucien angerannt und brüllten: »Nicht schießen! Nicht schießen!«
    »Wir haben gedacht, er wäre tot«, sprudelte es aus Vivana hervor, »aber er muss es irgendwie geschafft haben, den Dämonen zu entkommen und uns nachzufliegen. Keine Ahnung, wie er das gemacht hat, aber er ist es, ganz sicher.«
    »Ja, das ist Ruac, zweifellos«, wandte sich Khoroj an Jerizhin. »Sag deinen Männern, dass sie nichts zu befürchten haben.«
    Die Südländerin rief einen Befehl, und die Männer ließen unschlüssig die Waffen sinken. Der Hauptmann schien die Welt nicht mehr zu verstehen und warf fluchend die Hände in die Luft.
    Ruac war nun nur noch gute hundert Schritt von Suuraj entfernt. Vivana lief ihm entgegen. Als der Lindwurm sie entdeckte, stieß er herab und landete auf der Plattform.
    Sie schlang die Arme um seinen Hals, drückte ihn an sich und lachte und weinte gleichzeitig. »Oh Ruac! Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt, weißt du das? Ich habe gedacht, ich sehe dich nie wieder.«
    Der Lindwurm rieb seinen Kopf an ihr. Liam, Jackon und Lucien umringten ihn, streichelten ihm lachend die Schuppen und nannten ihn »guter Junge« und »Teufelskerl«. Ruacs Augen leuchteten voller Wiedersehensfreude. Jerizhin und die Soldaten beobachteten das Geschehen aus sicherer Entfernung.
    »Wie hat er uns gefunden?«, fragte Liam.
    »Vermutlich ist er der Aetherspur der
Jaipin
gefolgt«, erklärte Lucien. »Lindwürmer haben ein sehr feines Gespür für solche Dinge. Außerdem wusste er ungefähr, wohin wir wollen.«
    »Und die Dämonen?«
    »Schau ihn dir doch an. Offenbar hat er ihnen einen harten Kampf geliefert.«
    Erst jetzt fiel Vivana auf, wie zugerichtet Ruac aussah. Er war nicht ernstlich verletzt, aber von der Schnauze bis zur Schwanzspitze zerkratzt und zerschrammt. An seinen Krallen klebte schwarzes Dämonenblut.
    »Der lange Flug hat ihn völlig erschöpft«, sagte sie. »Er muss sich ein paar Tage ausruhen, damit er wieder zu Kräften kommt.«
    »Ich kann mich um ihn kümmern, während ihr in Ilnuur seid«, bot Jackon an.
    »Das würdest du machen?«
    »Ja. Natürlich nur, wenn Ruac das möchte.«
    Der Lindwurm rieb seinen Schädel an Jackons Schulter und warf den Rothaarigen beinahe um.
    »Ich glaube, das heißt Ja«, meinte Liam.

30

Die Stadt im Sand
    V ivanas Vater steuerte die
Jaipin
auf geradem Kurs nach Süden. Vivana saß bei ihm auf der Brücke und betrachtete den Regenwald, der viele hundert Fuß unter ihnen dahinzog.
    Diese Weite ...
    Obwohl sie vor dem Start die Karten im Navigationsraum studiert hatte, wurde ihr erst jetzt bewusst, wie riesig Yaro D'ar war. Allein der Dschungel im Norden des Landes musste größer sein als Torle und Barkisien zusammen, denn das Luftschiff brauchte bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von achtundreißig Knoten mehr als fünf Stunden, bis es den Waldrand erreichte.
    Jenseits davon erstreckte sich eine endlose Steppe, erst grün und von Flüssen durchzogen, dann trocken und immer karger. Die Bewohner dieser Gegend lebten nicht in Stadtflößen, sondern in gewöhnlichen Siedlungen an Seen und Flussläufen. Auf ihrer Fahrt folgte die
Jaipin
einige Stunden der Küste, wo Vivana mehrere große Hafenstädte erblickte: dicht gedrängte Ansammlungen weiß getünchter Steinhäuser, blitzender Kuppeln und schlanker Türme, umgeben von Wehrmauern, Äckern und Plantagen. Das Meer war gesprenkelt von Fischerbooten und aetherbetriebenen Barken, und am Himmel zogen Luftschiffe ihre Bahnen.
    Im Lauf des Nachmittags wechselten sich schroffe Gebirgszüge ab mit immergrünen Wäldern, Hügeln und fruchtbarem Flachland. Als es Abend wurde, hatte die
Jaipin
vierhundert Meilen zurückgelegt, und trotzdem war die Grenze von Yaro D'ar noch lange nicht in Sicht — so gewaltig war dieses Land. Wenn Vivana nach Osten blickte, erahnte sie in der Ferne die Wüste. Irgendwo dort lag die geheimnisvolle Stadt Ilnuur. Das Ziel ihrer Reise.
    Bei Einbruch der Dunkelheit

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