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Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Titel: Pandaemonium - Die Letzte Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Odin
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gebieten, und schließlich das Ende, als alles außer Kontrolle geriet und die Infizierten die Gesunden brutal angriffen und überall ein Blutbad anrichteten. Es fiel den dreien schwer, sich das alles anzuschauen, und sie waren kurz davor, die Sichtung der Videos abzubrechen, als Jimmy die Aufnahmen von Patientin Nr. 11 abspielte – von Simone Sabelmann!
    Naomi stockte für einen Moment der Atem, als sie das Gesicht ihrer Mutter hinter der Glasscheibe sah. Die anfängliche Ungewissheit in ihrem Blick, die sich recht schnell in Angst verwandelte, als der Pfleger mit durchschnittener Kehle auftauchte, kurz danach die beiden Infizierten, die wie wild gegen die Scheibe hämmerten – der Überwachungskamera war nichts entgangen.
    Naomi ertrug es fast nicht, die schreckliche Angst mit anzuschauen, die ihre Mutter durchzustehen hatte, und bat Jimmy, den Film kurz anzuhalten. Dann, als sie die Augen geschlossen und einmal tief durchgeatmet hatte, sagte sie zu ihm: »Lass es weiterlaufen!« Obwohl sie nicht wusste, ob sie gleich den Tod ihrer Mutter mit ansehen würde, musste sie Gewissheit haben.
    »Ich glaube, es ist besser, wenn du dir das nicht anschaust«, warf Rafael ein.
    Aber sie erwiderte: »Nein. Ich will es sehen.«
    Jimmy drückte die Play -Taste, und die Aufnahme lief weiter. Naomi betete innerlich, dass die Scheibe standhalten würde, während die Infizierten unablässig darauf einschlugen. Nach einer Weile bekam das Glas aber einen Riss, der von rechts oben in der Scheibe nach links unten wanderte. Naomis schlimmste Befürchtungen schienen wahr zu werden, und sie hielt sich beide Hände vors Gesicht.
    Als Rafael auf einmal rief: »Sie hat verdammtes Glück! Sie wird es schaffen!«, schaute Naomi wieder hin. Sie sah, was er gemeint hatte.
    Das Glas zerbrach nicht, weil die Kraft, mit der die Infizierten gegen die Scheibe hämmerten, offensichtlich immer geringer wurde, bis ihre Hände am Ende nur noch wie in Zeitlupe darüberglitten. Die Todgeweihten hatten Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Zuerst brach der Mann zusammen, dann sackte die Frau einfach aus dem Blickfeld des Objektivs. Da es nur Bilder und keinen Ton gab, konnte Naomi das typische Glucksen, das im Endstadium der Krankheit den Tod einläutete und das sie von anderen Infizierten her kannte, nicht hören – dennoch gluckste es in ihrem Kopf überdeutlich.
    Als die beiden zuckend am Boden lagen und ihre letzten Atemzüge machten, keimte in Naomi wieder Hoffnung für ihre Mutter auf. Sie beugte sich mit dem Gesicht nach vorne, ganz dicht an den Monitor heran, und wartete angespannt darauf, was ihre Mutter jetzt tun würde.
    Simone schaute sich im Krankenzimmer um, nahm schließlich einen Infusionsständer und schlug damit von innen mehrmals gegen die beschädigte Scheibe. Es dauerte nicht lange, bis das Glas endgültig zerbrach. Dann stieg sie durch die Öffnung über die Leichen hinweg, ging durch die Schleuse hinaus – und wurde dann nicht mehr von der Kamera erfasst.
    »Gibt es Aufnahmen vom Flur?«, fragte Naomi aufgeregt.
    Jimmy ging auf der Festplatte des digitalen Überwachungssystems die Videodaten durch und wurde schließlich fündig. Sie sahen, wie Simone zu einer Tür am Ende des Flurs lief und dahinter verschwand.
    »Wohin führt diese Tür?«, fragte Naomi.
    »Das werden wir gleich herausfinden!«, antwortete Jimmy.
    Die drei eilten aus dem Kameraüberwachungsraum hinaus und weiter zu der Tür, die sie gerade auf dem Video gesehen hatten. Dahinter befand sich ein Gang, an dessen Ende eine Treppe in den unterirdischen Bereich der Seuchenstation hinabführte.
    Sie schluckten alle. Sollten sie da hinunter?
    Nun , dachte Rafael und blickte zu Naomi, wenn sie das kann … Bis jetzt waren sie im gesamten Klinikum nur auf Leichen gestoßen. Vielleicht hatte ja wirklich niemand mehr hier überlebt. Dann fiel ihm ein, dass dies ja auch Naomis Mutter einschließen würde … und er schob den Gedanken beiseite.
    Nach kurzem Zögern stiegen die drei hinunter und stießen zuerst auf einen Leichenkühlraum. Er war komplett mit weißen Fliesen ausgelegt. Auf Metallbahren lagen zugedeckte Tote dicht an dicht nebeneinander. Sie schlossen schnell die Tür wieder und gingen weiter.
    Auf einmal machte Naomi eine Entdeckung. Ein Stück voraus sah sie vor einer Metalltür etwas auf dem Boden liegen. Sie rannte los und hob es auf. Es war das Handy ihrer Mutter! Als sie aufblickte, schaute sie direkt auf das weiße Schild, das auf der Tür angebracht war.

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