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Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Titel: Pandaemonium - Die Letzte Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Odin
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Befehl haben, alles abzuknallen, was sich ihnen auf mehr als einen Meter nähert … Der einzige Weg hinaus führt über den Checkpoint Charlie.«
    Er überlegte kurz, dann stieg der Schwarze wieder aus dem Wagen. »Und was ist deine verdammte Mission hier?« Während er sprach, kam er ganz dicht an das Gesicht des anderen heran.
    Schanz konnte Barabbas’ fauligen Mundgeruch riechen, und es zog ihm den Magen zusammen. »In einem Tresor in meinem Büro liegen Goldmünzen.«
    Er wusste, dass er Barabbas damit ködern würde. Es war die einzige Chance, seinen eigentlichen Plan noch durchzuziehen. Später würde ihm sicher etwas einfallen, wie er diesen Gewaltverbrecher wieder loswürde.
    »Selbst wenn die Welt untergeht, denkt ihr Kapitalistenschweine noch an euer Geld«, höhnte Barabbas, was aus seinem Mund wie eine Farce klang. Mit der Pistole bedeutete er Schanz, sich ans Steuer zu setzen. Der kam der Aufforderung sogleich nach. Barabbas ging um den Wagen herum, ohne Schanz dabei durch die Wagenfenster aus den Augen zu lassen, und setzte sich neben ihn auf den Beifahrersitz.
    Schanz blickte noch einmal zu dem Mädchen, das wie ein totgefahrenes Tier reglos auf dem nassen Boden lag, bevor er aufs Gaspedal trat und davonfuhr.

70
    »Warum schließen wir uns nicht dem Flüchtlingsstrom aus der Stadt hinaus an?«, fragte Paul. »Selbst wenn wir herausfinden sollten, dass ein Terrornetzwerk das Virus nach Berlin eingeschleppt hat, werden wir die Krankheit selbst nicht aufhalten können.« Die Angst, die ihn bei der Flucht aus der Zone im Griff gehabt hatte, ließ ihn auch jetzt nicht los. Ihm wäre es am liebsten gewesen, sie hätten ihr Vorhaben abgebrochen und wären wieder umgedreht. »Das kommt einem Selbstmordkommando gleich.«
    »Wenn wir dort Hinweise finden, um was für ein Virus es sich handelt, können die Virologen vielleicht ein Gegenmittel entwickeln«, entgegnete König.
    »Egal, was wir finden – wir sind sowieso schon alle tot«, nuschelte Jimmy in das Taschentuch, in das er gerade gehustet hatte. Als er es wieder wegnahm, war ein großer Blutfleck darin zu sehen.
    König schwieg, und auch Paul sagte nichts. Es war ihnen unmöglich, sich der fatalistischen Meinung eines Todgeweihten anzuschließen. Doch stichhaltige Gegenargumente fielen ihnen auch nicht ein.
    Paul wollte leben. Jetzt, wo er seine Fähigkeit zu lieben wiedergefunden hatte, wollte er noch eine lange, lange Zeit leben. Er suchte nach Gabrielas Hand, die neben ihm auf dem Sitz ruhte, und umschloss sie fest. Gabriela drehte ihren Kopf zu ihm und lächelte ihn an. Ihr warmherziger Blick ließ ihn für einen Moment beinahe den Schrecken vergessen.
    Die meisten Menschen, die sich mit der Krankheit angesteckt hatten, waren in der Zwischenzeit gestorben. Überall auf den Plätzen, Straßen und Wegen in Berlin-Mitte türmten sich die Leichen. Und so kam es, dass sich ihnen diesmal keine Infizierten in den Weg stellten: Ohne größere Zwischenfälle gelangten sie an ihr Ziel.
    König hielt den Wagen vor einem Altbau an, dessen Fassade schon bröckelte und der nicht wie die anderen Häuser in der Straße aufwendig saniert worden war. Sie stiegen aus und gingen zu der braunen, alten Eingangstür. Auf den Klingelschildern fanden sie viele verschiedene Namen, denn neben dem Haus an der Straße gab es noch ein hinteres Gebäude; aber nirgendwo stand Bartosch .
    Zwei Schilder waren allerdings abgeschraubt worden. Eine der dazugehörigen Wohnungen befand sich im vorderen, die andere im rückwärtigen Gebäude. Wenn Alejandro Rodriquez sich nicht geirrt hatte, musste eine davon die gesuchte sein. Sie entschieden sich, die Wohnung im Vordergebäude zuerst zu überprüfen. König drückte gegen die Tür. Sie war nur angelehnt, und die Gruppe konnte ohne Weiteres das Gebäude betreten.
    Im Eingangsbereich fiel ihnen sofort die mit aufwendigen Malereien und reichlich prunkvollem Stuck besetzte Decke ins Auge. In einer Ecke stand neben überquellenden Briefkästen ein Kinderwagen.
    Sie gingen das Treppenhaus hinauf. Die Wohnung ohne Namen befand sich in der dritten Etage. Nachdem König seine Waffe gezogen, das Ohr an die Tür gelegt und gelauscht hatte, ob er drinnen etwas hören konnte, trat er mit voller Wucht dagegen. Sie gab nicht sofort nach, doch als er es erneut versuchte, brach sie auf. Die Tür war nicht abgeschlossen gewesen, weshalb König davon ausging, dass der oder die Bewohner entweder Hals über Kopf geflüchtet waren oder sich noch in der

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