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Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Titel: Pandaemonium - Die Letzte Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Odin
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Zeit zu spielen.
    Barabbas schaute kurz blöde, dann wurde ihm klar, was Jimmy meinte. »Was soll das?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht weißt du es ja?«
    Barabbas schien kurz über Jimmys Frage nachzudenken, die im Grunde der blanke Hohn war, bevor er vorschlug: »Dann gehen wir eben hinten raus.« Er meinte die Kellertür, durch die sie Jimmy ins Gebäude gefolgt waren.
    »Verriegelt.«
    Barabbas ging einen Schritt auf Jimmy zu und schrie ihn an: »Das soll ich dir glauben, du Scheißkerl? Willst du uns verarschen?«
    »Ich würde nicht so einen Krach machen, wenn ich du wäre, Fettsack. Oder willst du etwa, dass man auf uns aufmerksam wird?«
    Reuben drehte den Kopf zur Seite, weil er gespannt war, wie sein Boss auf diese Unverfrorenheit reagieren würde. Diese Sekunden der Unachtsamkeit nutzte Jimmy. Er holte aus und rammte dem Gorilla die Faust in den Magen. Der schrie auf und taumelte zur Seite. Im nächsten Moment hatte Jimmy seine Waffe gezogen und richtete sie auf Barabbas.
    »Und jetzt weg da«, sagte er cool und deutete ihnen mit der Pistole in der Hand an, zur Seite zu gehen.
    In Barabbas’ Augen funkelte der blanke Hass. »Wir kriegen dich, Jimmy. Wir werden dich ausräuchern wie die Ratte in ihrem Loch!«, keuchte er und spuckte dabei Speichelfäden.
    Jimmy holte den Aufzug, während er die drei mit der Waffe in Schach hielt. Genau in dem Augenblick, als sich die Fahrstuhltüren langsam zu öffnen begannen, erlosch das Deckenlicht.
    Niemand von ihnen hatte damit gerechnet, dass jemand im Fahrstuhl stehen würde, am allerwenigsten Jimmy. Daher erschrak er, als er Sigmund Witter sah, der durch das grelle Licht im Aufzug unwirklich blass wirkte. Witter war ebenfalls überrascht, Jimmy zu sehen, und in seinem Gesicht spiegelte sich das Entsetzen wider, als er die Pistole erblickte.
    In diesem Moment setzte Barabbas zum Gegenschlag an. Wie ein wildes Raubtier stürzte er auf Jimmy zu, umklammerte blitzschnell das rechte Handgelenk und riss den Arm zur Seite, sodass die Pistolenmündung nicht mehr gegen ihn gerichtet werden konnte. Dann quetschte er Jimmy mit seinem massigen Körper gegen den Rahmen des Fahrstuhls. Ein unsäglicher Schmerz schoss Jimmy durch den Brustkorb – er fürchtete schon, seine Rippen würden brechen –, und er stieß einen Schrei aus. Das Gesicht des Hünen war nun ganz dicht an dem seinen. Barabbas schnaufte wie ein ein alter, asthmatischer Köter. Ein in dieser Situation merkwürdiger Gedanke schoss Jimmy durch den Kopf: So musste sich eine Nutte fühlen, wenn der Fettsack auf einer von ihnen lag. Jimmy konnte seinen schlechten Atem riechen – eine widerliche Mischung aus Alkohol, Zigaretten und Zahnfäule. Seine Haut war großporig und sah teigig aus, und es zeigten sich, als Folge seines Alkoholkonsums, die ersten rot-blauen Äderchen. Die Augen schimmerten glasig, als befände er sich im Delirium, und die Pupillen waren vergrößert – sicherlich von dem Speed und Koks, das er sich ständig die Nase hochzog.
    Jimmy war nicht in der Lage, sich auch nur einen Millimeter zu rühren, und er bekam kaum noch Luft, so stark presste Barabbas ihn gegen den Rahmen des Fahrstuhls. Die Kräfte in seinen Beinen und Armen ließen nach, und die Pistole fiel ihm aus der Hand. Der Fettsack hatte ihn genau da, wo er ihn haben wollte. Wie eine Fliege, die an die Wand geklatscht wurde , dachte Jimmy. Ihm wurde schwindelig, und er wusste, dass ihm gleich schwarz vor Augen würde.
    Plötzlich ging die Tür zum Treppenhaus auf. Barabbas riss den Kopf herum und wich ein kleines Stück zurück, sodass der Druck auf Jimmys Brustkorb nachließ und er mehrmals tief Luft in seine Lungen saugen konnte. Er spürte, dass die Kraft allmählich wieder in ihn zurückkehrte.
    Dann fiel sein Blick auf den Eingang zum Treppenhaus. Im Türrahmen stand reglos eine Frau. Im fahlen Licht, das vom Treppenhaus hereinschien, sahen ihre Umrisse beinahe wie ein Scherenschnitt aus. Ihr Kopf war zur Seite geneigt. In ihrer Hand hielt sie ein rotes, blutiges Stück Fleisch, das wie ein Lappen herunterhing. Es konnte Steakfleisch oder etwas anderes sein, das war nicht zu erkennen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde schien die Szenerie wie eingefroren. Unvermittelt stopfte sie sich den Fleischbatzen tief in den Mund hinein und torkelte los, direkt auf Barabbas zu. Der Schläger drehte sogleich den Morgenstern im Kreis über seinem Kopf und schleuderte dann die Eisenkugel der Frau mitten ins Gesicht. Die Frau wankte, verlor das

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