Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
Vom Netzwerk:
Vater hingegen ist kein Mann gut genug für mich und er hat bislang sämtliche Freunde, die ich mitbrachte, erst einmal ins Kreuzverhör genommen. Und selbst das hat ihm nie gereicht. Meine Schwester freut sich jedes Mal wie ein kleines Kind, wenn ich einen Typen an der Angel habe. Ihr Glück mit dem Richtigen hält sich in Grenzen. Sie hat zwar die große Auswahl, aber nicht das Geschick mit der ihr zur Verfügung stehenden Palette an Verehrern umzugehen.
    „ Ich weiß nicht viel über ihn. Ruf mich nach der Verabredung an. Dann weißt du auch, ob ich noch lebe oder ob ich einem Serienkiller zum Opfer gefallen bin.“
    „ Wie, du weißt nicht viel über ihn? Woher kennst du ihn denn?“
    Ich erzä hle ihr die ganze Geschichte von Norberts Narkose bis hin zu Alex‘ Frage, ob ich mit ihm essen gehen möchte.
    „ Du hast einem wildfremden Kerl ein Taxi geklaut? Und du sagst es mir erst jetzt?! Wenn das am Dienstag war …“, sie rechnet kurz nach, „und heute Freitag ist … Das sind dann drei Tage, in denen ich ahnungslos war! Sowas musst du mir doch mitteilen!“ Ich seufze laut auf. Das ist genau der Grund, warum ich es ihr nicht eher erzählte. Bevor es in einem handfesten Streit ausufern kann, weil ich sie nicht vorher aufklärte, greife ich lieber ihre Beschuldigung bezüglich meiner kriminellen Tätigkeit auf.
    „ Nein, ich habe ihm das Taxi nicht geklaut. Er hat es mir geliehen. Immerhin ist er mit eingestiegen.“
    „ Und er will mit dir essen gehen? Das hat er dich so gefragt?“ Meine Schwester hat angebissen.
    „ Ja, Miriam. Er hat es mich so gefragt. Und glaube mir, ich war geschockter als du. Ich bin das Gespräch mit ihm mindestens 10.000-mal in meinem Kopf durchgegangen und mir fällt i keine Erklärung dafür ein, was er an mir findet. Ich meine, ich bin jetzt nicht potthässlich, aber seine Liga bin ich im Leben nicht.“ Ich ziehe lustlos an einer meiner Haarsträhnen, die sich aus meinem Handtuch gelöst hat.
    „ Vielleicht war es die Nashornkacke?“, kichert sie. „Das werden ihm nicht viele Mädels bieten können“, fährt sie gackernd fort.
    „ Ha ha. Sehr witzig Miriam.“
    „ Ach komm schon. Der scheint irgendetwas an dir zu finden. Sei einfach du selbst. Das läuft von ganz allein.“
    „ Das hoffe ich. Ich habe darauf bestanden, dass ich bezahle. Also brauche ich noch ein Restaurant, in das ich ihn mit hinnehmen kann.“
    „ Du hast was?!“, ist der schockierte Aufschrei meiner Schwester.
    „ Ich habe …“, setze ich an.
    „ Ja, ich habe verstanden, was du gesagt hast. Aber warum … Wieso …?“ Ihr scheinen die Worte zu fehlen. Sie hält kurz inne, um sich zu sammeln. „Wieso in aller Welt, zahlst du das Essen beim ersten Date?“
    „ Naja … weil … weil …“
    „ Weil?“, fragt Miriam nach, da ich zu einer ordentlichen Begründung nicht in der Lage bin.
    „ Darum eben.“ Ich weiß selbst nicht mehr, warum ich das vorschlug. Dies lässt mich aber an die eigentliche Problematik denken, wegen der ich sie anrufe.
    „ Ich habe ein ganz anderes Problem. Ich besitze nichts zum Anziehen“, heule ich nun förmlich ins Telefon.
    „ Hast du bei mir im Kleiderschrank geschaut?“
    „ Nein, warum auch? Ist eh alles zu klein.“
    „ Rede nicht so einen Unsinn, Lara. Jetzt ab zu meinem Kleiderschrank. Da lässt sich was finden.“ Ohne weitere Widerworte gehe ich in ihr Zimmer und öffne ihren übergroßen Wandschrank. Ich stelle das Telefon auf Lautsprecher und lege es auf ihr Bett.
    „ Irgendwo links im Schrank sind Röcke und Hosen. Guck da mal.“
    „ Soll ich nach irgendetwas Bestimmtem Ausschau halten?“, frage ich, nachdem ich den ersten Stapel durchgesehen habe.
    „ Warte mal kurz“, sagt sie und ich vernehme ein undeutliches Gemurmel im Hintergrund. „So wieder da.“
    „ Falls ich dich von deiner Arbeit abhalte …“ Mein schlechtes Gewissen hat sich zurückgemeldet.
    „ Du hast einen echten Notfall. Und wenn du endlich unter der Haube bist und unserer Mutter die langersehnten Enkelkinder schenkst, dann werde ich in Ruhe gelassen. Also such nach einem roten Rock von Mango“, ertönt ihre Stimme in einem fachmännischen Ton aus dem Telefon. Ich ignoriere wissentlich ihre Bemerkung über Alex, mich und die potentiellen Enkelkinder.
    „ Welche Klamotten hast du eigentlich mitgenommen, wenn der Schrank hier bis oben hin voll ist?“ Weit und breit keine Spur von einem roten Rock, der Marke Mango.
    „ Ich habe nichts mitgenommen.“ Ich halte in der

Weitere Kostenlose Bücher