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Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
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Gesicht und in seinen Augen.
    „ Alex, ich will dich weder anschreien, noch beschimpfen, noch irgendwas nach dir schmeißen.“ Okay, das ist nur halbwahr. Hätte er vor ein paar Tagen vor mir gestanden, hätte ich keine Probleme damit gehabt, ihn aus einem Flugzeug zu schubsen. Dieser Wunsch löste sich aber in jenem Moment auf, als ich ihn in diesem Zustand sah. „Ich möchte eine Erklärung von dir. Lass mich verstehen. Bitte.“ Nun bin ich es, der fast Tränen in den Augen stehen, da mich sein Anblick so unglaublich traurig macht. Er fährt sich über das Gesicht und wendet zum ersten Mal, seitdem ich seine Wohnung betreten habe, den Blick von mir ab.
    „ Ich hab mich in dich verliebt. Das ist passiert“, sagt er ohne weitere Umschweife.
    Okay … Will ich das hier wirklich alles wissen? Will ich hier sitzen und mir anhören, wie toll sein Leben mit dieser Katharina ist, und dass ich nur ein unglücklicher Zufall bin? Dass er sich in mich ausversehen verliebt hat und mich nie verletzten wollte? Seine Verpflichtungen aber bei Katharina und seinem Versprechen zur Hochzeit liegen?
    Ich kralle mir eins der Sofakissen und umklammere es so fest, dass meine Knö chel weiß hervortreten. Dann warte ich mit zitterndem Herzen darauf, dass er fortfährt.
    „ Es war eine Geschäftsbeziehung.“
    Unglä ubig blicke ich ihm in seine blauen Augen. „Eine Geschäftsbeziehung?“ Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was ich mit dieser Aussage anfangen soll.
    Er nickt. „ Ja, eine Geschäftsbeziehung. Ich kenne Katharina seit meiner Kindheit. Sie ist eine sehr enge und gute Freundin. Es war eine pragmatische Vereinbarung. Nicht mehr und nicht weniger. Wir telefonieren aufgrund der laufenden Projekte, die wir zusammen betreuten sowieso fast täglich miteinander, also hätte sich nicht viel verändert. Sobald ich dich kennengelernt habe, rief ich sie an und wir lösten die Verlobung auf. Sie war nicht begeistert, da es ein wirklich schlechtes Timing war …“ Er stockt und blickt immer wieder verzweifelt zu mir herüber.
    Ich muss aufpassen, dass ich das Kissen nicht zerreiße. Er hat die Hochzeit bereits abgeblasen? Wegen mir?
    „ Und der Artikel?“
    „ Der Artikel wurde vor einigen Monaten bereits fertiggestellt. Er sollte veröffentlich werden, sobald Katharina wieder in Deutschland ist, damit wir für gemeinsame Interviews zur Verfügung stehen. Wir haben beide nicht mehr an den Artikel gedacht. Mir sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen, als ich gesehen habe, dass er gedruckt wurde.“ Ich sehe ihn schweigend an. „Lara, bitte glaube mir, ich wollte dir die Wahrheit die ganze Zeit sagen. Ich hatte nur eine so unheimlich große Angst dich zu verlieren. Dass du es falsch verstehst und dem zwischen uns keine Chance gibst. Du hast jedes Recht mir das nie zu verzeihen. Du hast jemanden verdient, der dich wertschätzt und auf Händen trägt und dich glücklich macht.“
    „ Liebst du sie?“, frage ich mit fester Stimme nach. Er blickt mich verdutzt an.
    „ Nein. Ich habe kein einziges Mal mit ihr geschlafen, falls dich das interessiert.“
    Jetzt bin ich diejenige, die ihn verwirrt anstarrt. „Du hast noch nie mit deiner Verlobten geschlafen?!“
    „ Nein. Wir wollten abwarten, ob wir mehr füreinander empfinden können als Freundschaft, bevor wir so weit gehen.“
    Ich blicke zu ihm auf. Das kann jetzt nicht sein Ernst sein …
    „ Wann hattest du vor mir zusagen, dass du ein …“, ich halte kurz inne, um das Wort überhaupt aussprechen zu können, „dass du ein Millionenvermögen auf der Bank hast? Ich meine, dass du nicht der arme Mann von neben an bist, war selbst mir klar. Aber Millionen?“
    Er sieht mich ents chuldigend an. „Es war für mich persönlich unwichtig. Ist es für dich wichtig, dass ich vermögend bin?“
    „ Nein.“
    „ Siehst du. Ich hatte Angst, dass es mehr kaputt macht, als das es was Gutes tut.“
    „ Alex, du hast mich angelogen.“
    „ Jede Frage, die du mir gestellt hast, habe ich wahrheitsgemäß beantwortet.“ Ich überlege kurz und versuche die Gespräche, die wir über dieses Thema geführt haben zu rekapitulieren. Und er hat Recht. Er hat mich nicht ein einziges Mal direkt angelogen.
    „ Du hast es mir verheimlicht! Du hast mir die Spitze vom Hügel gezeigt, anstatt mit zu sagen, dass es ein riesiger Berg ist, der mindestens 5000 Meter misst. 5000 Meter Alex!“ Ich fuchtle wild mit meinen Händen durch die Gegend. „Die Information, dass du verlobt warst, wäre

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