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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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fragte mich, weshalb zwei erwachsene und offensichtlich intelligente Menschen wie Amelie und Monsieur Pan nicht längst auf diese Lösung verfallen waren. Mir hätte das jedenfalls eine Menge an Aufregung und Ärger erspart.
    „Grandioser Vorschlag, Mademoiselle. Eben deswegen sind wir hier!“, lächelte Namur. Doch es war eines von diesen Lächeln, denen frau ansah, dass sich darunter keine Lösung v erbarg, sondern einen in seinem Nachgang höchstens noch mehr an Ärger und Schwierigkeiten erwartete.
    „Wir sind überzeugt, dass man heute auf Ravas Party an dich herantreten wird, um dir die Videos und die Forderung der Erpresser zu präsentieren…“, sagte Amelie.
    Wie herzallerliebst.
    Zuerst erpresste, verführte und filmte sie mich, dann lieferte sie mich an ihre ganz persönliche Pressekakerlake aus und nun erwartete sie von mir auch noch, dass ich die Kastanien für sie aus dem Feuer holte.
    „Das ist ein bisschen sehr viel verlangt, findest du nicht?“, zischte ich Amelie wütend an.
    „Keine Frage, Mademoiselle“, sprang ihr Namur bei, bevor sie etwas entgegnen konnte. „Aber es ist der einzige Weg. Außerdem ist es ja auch in Ihrem Interesse. Je schneller wir diesem Spuk ein Ende machen, umso besser für jeden von uns.“
    Das war nicht ganz von der Hand zu weisen. Was allerdings nichts daran änderte, dass es trotzdem unglaublich unverschämt war.
    Ich sah die beiden einen Moment misstrauisch an.
    „Sie wollen doch nicht etwa behaupten, Sie wüssten nicht WER von Ihren komischen Brüdern mir da dieses Ei ins Nest gelegt hat?“, fragte ich entrüstet. Denn genau darauf lief ihr Plan ja wohl letztlich hinaus: Meine Erpresser zu identifizieren.
    Namur schüttelte bedauernd den Kopf.
    „Wir wissen, um wen es sich handelt. Aber etwas zu wissen und es beweisen können sind zwei verschiedene Dinge. Ausgerechnet für Sie kann das sicher keine neue Erkenntnis darstellen.“
    Ich hatte so absolut keine Lust für sie den Hals hinzuhalten.
    „Irgendwer muss Amelie auf mich angesetzt haben. Bringen Sie den zum Reden, das sollte als Beweis ausreichen…“
    Amelie schüttelte den Kopf. 
    „Das war nur ein Mittelsmann. Der wusste nicht viel mehr , als ich. Bis vor ein paar Wochen wusste ich ja auch gar nicht, was wirklich hinter dem Ganzen steckte. Das einzige, was ich wusste war, dass es stank.“
    „Davon, dass du wusstest, dass etwas stank, hab ich bis heute allerdings nie etwas bemerkt“, fuhr ich sie zornig an.
    „Ohne mich, Süße, wärst du nachher auf Ravas Party völlig allein“, erwiderte sie mit einem zuckersüßen Lächeln. „Außerdem kannst Du ja wohl von mir nicht erwarten, dass ich auf den ganzen Spaß verzichte, den ich mit dir hatte, nur um dem Polizeipensionsfonds zu retten. Ich bin schließlich keine Polizistin. Ich brauch mir um meine Pension ja auch gar keine Sorgen zu machen.“
    Nein, sie musste sich nun wirklich keine Sorgen darum machen im Alter unter irgendeiner Brücke aus der Mülltonne naschen zu müssen. So etwas passierte Dreiviertelmilliardärinnen nicht. Polizisten hingegen konnte das durchaus bevorstehen.
    Namur blickte ungeduldig auf seine Uhr.
    „Entscheiden Sie sich, Sergeant Colbert. Uns läuft die Zeit davon …“
    Am Horizont strahlte die Sonne gegen eine eigenartig transparente Dämmerung an. Der Fluss bahnte sich schimmernd grün seinen Weg. Die Straßen und Häuser der Stadt wirkten von hier aus so friedlich.
    „Nur unter zwei Bedingungen. Du feuerst diese Kakerlake Arnaud. Und zwar heute noch“, sagte ich.
    „Kein Problem“, meinte Amelie.
    „Was ist die zweite Bedingung?“, fragte Namur.
    „Die fällt mir schon noch ein…“, zischte ich zurück.
    Das gefiel ihm nicht. Aber um ihm zu gefallen war ich auch nicht hier.
    „Fantastisch…“ , lächelte Amelie. „Dann auf in den Kampf, Süße!“
    Oha.
    Amelie, die dicht neben mir zum Parkplatz ging, versetzte mir plötzlich einen harten Schlag auf den Po.
    „Au!“
    Sie sah mir eindringlich in die Augen.
    „Nie wieder sprichst du von dir als einer Niemand, Süße!“, flüsterte sie. Und versetzte mir gleich den nächsten Schlag.
    Ich hätte dich erschießen sollen, als noch Gelegenheit dazu war, dachte ich grimmig. Aber ging weiterhin neben ihr her zu ihrem Mercedes Oldtimer, an dessen Kotflügel gelehnt Ngoma auf uns wartete.
    Namur war zurückgeblieben.
    Ich schaute mich nach ihm um.
    Amelie drängte mich weiter.
    „Kommt er etwa nicht mit?“, fragte ich.
    Amelie schüttelte den

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