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Pandoras Planet

Pandoras Planet

Titel: Pandoras Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Anvil
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anderes mehr zu tun.«
    Horsip schritt im Zimmer auf und ab. »Ich sage es nicht gern, Moffis, aber ich habe den Eindruck, daß dieser Sieg unsere Armee in Stücke reißt.«
    »Ich weiß es«, entgegnete Moffis.
    »Immer wenn wir mit diesen Eingeborenen in Berührung kommen, läuft etwas schief.«
    Moffis nickte.
    »Gut«, sagte Horsip und hob seine Stimme. »Was wir brauchen, ist eine drastische Maßnahme, um das Übel bei der Wurzel zu packen.«
    Moffis sah Horsip unruhig an. »Und an was denken Sie?«
    »Zusammenziehung unserer Streitkräfte«, sagte Horsip. »Das Eisen rostet, wenn es zuviel Angriffsfläche bietet. Wenn man es zu einem Eisenbarren zusammenschmilzt, kann nur noch die Oberfläche rosten, und der Barren behält seine Stärke.« Horsip schaute Moffis fest an. »Wir müssen die Truppen massieren. Nicht nur die Außenposten sondern auch die einzelnen Besatzungszonen. Wir besetzen eine Sektion dieses Planeten unter Ihrem Kommando.«
    »Aber nach den Befehlen … Phase II muß doch in der jetzigen Art durchgeführt werden!«
    »Gut«, sagte Horsip, »dann kehren wir eben zu Phase I zurück.«
    »Aber … das wurde noch nie gemacht! Das ist …« Moffis machte eine Pause und runzelte die Stirn. »So würde es gehen. Zum Teufel mit den Befehlen.«
    Sie griffen sich bei den Armen. Dann ging Moffis zur Tür, wo er mit einem hereineilenden Boten zusammenstieß. Er grüßte und reichte Moffis ein Papier. Dieser übergab es Horsip, der den Inhalt laut vorlas:
    »Halten Sie durch. Ankunft in 30 Tagen. 20 Millionen Truppen in Bewegung. Ihr Plan ist gut … Argit, Oberster Integrator.«
    »Ich denke, nun ist es besser abzuwarten«, sagte Moffis.
     

 
6.
     
    Es waren schwierige 30 Tage.
    Die Außenposten versuchten, ihre Nahrung direkt von den Eingeborenen zu kaufen. Die Mannschaften, die die Straßen ausbessern mußten, hatten ein hartes Leben. Die Schwellköpfe schossen ihnen in Arme und Beine, und bald waren so viele Fleischwunden zu behandeln, daß den Krankenstationen der Vorrat an Medikamenten ausging. Truppen, die in entfernteren Gegenden stationiert waren, begannen einen flüssigen Treibstoff zu trinken, den ihnen die Eingeborenen in Flaschen und Kanistern verkauften. Diese Flüssigkeit sollte den Stumpfsinn vertreiben, aber die Truppen wurden wild davon.
    Die Planetarische Integration hatte nur wenige Erfolge vorzuweisen. Man fand zum Beispiel heraus, daß die Fahrzeuge in Kurven von der Straße abkamen, weil eine Bande von eingeborenen Kindern Kabel über die Straße spannten. Wenn die Fahrzeuge um die Kurve kamen, rutschten sie an den Kabeln entlang und fielen über die Böschung. Dann rollten die Kinder die Kabel schnell wieder zusammen und gingen nach Hause. Als dies entdeckt wurde, dachte man nur daran, die Kabel zu konfiszieren und die Kinder kräftig zu verprügeln. Von Zeit zu Zeit konnte man größere Truppeneinheiten der Humanoiden bei Manövern beobachten. Die Truppen waren schwer bewaffnet mit Maschinengewehren, Kanonen wurden in Stellung gebracht, und man zählte genug fahrende Festungen, um einem Mann bei der bloßen Erwähnung schon einen Schrecken einzujagen.
    Horsip beobachtete eines dieser Manöver durch ein Teleskop.
    »Mußten Sie gegen so etwas kämpfen?« fragte er Moffis mit zitternder Stimme.
    »Das ist richtig«, meinte Moffis, »es waren nur mehr.«
    Horsip betrachtete sich die Parade von Festungen und Truppen, die in der Ferne vorbeizog.
    »Die Flugzeuge waren aber noch schlimmer«, sagte Moffis.
    »Wie konnten Sie dann überhaupt siegen?«
    »Nur, weil sie unsere Ankunft nicht erwartet hatten und sich gegenseitig bekriegten«, meinte Moffis. »Sie haben ihre Kräfte verzettelt. Außerdem waren unsere Truppen in einer guten Verfassung. Sie waren es gewöhnt, zu siegen und sie waren überzeugt, den Eingeborenen überlegen zu sein. Mit unserer Flotte konnten wir auch ihre Nachrichtensysteme zerstören.«
    Horsip schaute noch eine Weile durch das Teleskop und erhob sich dann entschlossen.
    »Nun, Moffis«, meinte er, »wir stecken in der Klemme. Aber wir sollten eines tun.«
    »Was?« fragte Moffis.
    »Die Reserven. Sie sind nicht gebunden. Wenn wir sie brauchen, müssen sie kampfbereit sein. Wir müssen sie so hart trainieren, daß sie keine Zeit mehr haben, zu erschlaffen.«
    »Richtig«, stimmte Moffis zu.
    Die Besatzungsarmee brachte 24 Tage hinter sich wie ein Schiff, das langsam, aber sicher unterging.
    Am 25. Tag jedoch marschierte eine so gewaltige Streitmacht der

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