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Pandoras Planet

Pandoras Planet

Titel: Pandoras Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Anvil
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verstehe, gehört dazu eine Art Meditation. Man hört ab und zu davon, und ich weiß nicht, ob es auf Wahrheit beruht.« Er nahm ein Buch aus einem Regal. »Hier, dieses Buch habe ich gestern gefunden. Es heißt ›Die Macht der Konzentration des Geistes‹. Als ich das Buch öffnete, stellte ich fest, daß es in einer Schrift geschrieben ist, die ich nicht lesen kann. Aber wenn es solche Kräfte wirklich gibt, könnten die Centraner sie vielleicht besitzen. Vielleicht aber erst, nachdem sie von diesem Mikroorganismus befallen sind.«
    »Gibt es auf der Erde auch so etwas?«
    Hunter schaute unruhig. »Nicht, daß ich wüßte.«
    »Dann können wenigstens Sie sich über Ihre Entdeckung freuen.«
    »Sie meinen, jetzt, wo wir die Lösung gefunden haben, ist es leicht, die Mikerils unter Kontrolle zu halten?«
    Horsip nickte.
    Hunter schüttelte den Kopf. »Dann geht das Reich Centras unter. Wir hatten auf Erden viele Reiche. Sie alle sind untergegangen!«
    Plötzlich sah auch Horsip die Zusammenhänge. Die Mikerils hatten die Integral Union immer geschützt. Jedesmal, wenn die Centraner sich anschickten, einen falschen Weg einzuschlagen, waren die Mikerils gekommen.
    »Sind Sie der erste, der das herausgefunden hat?« fragte Horsip.
    »Das brauchen Sie nicht zu denken. Wenn ich mich nicht irre, weiß die Heilige Bruderschaft genau Bescheid. Der Hohe Rat aber sicher auch.«
     
    Dann hatten sie den Standort des Hohen Rates erreicht. Er und Hunter hatten das Buch »Das Wesen des Krieges« gelesen. Horsip hatte bemerkt, daß Hunter ihm einen gewissen Respekt bezeigte, und Horsip versuchte den Grund herauszufinden. Er kam zu den Schluß, daß Hunter ihn nur deshalb respektierte, weil er sich wahrscheinlich wunderte, daß er, Horsip, ein solches Buch nicht nur lesen, sondern auch verstehen konnte. Dies war seiner Laune nicht besonders zuträglich.
    Mit dieser schlechten Laune betrat er das Hauptquartier des Hohen Rates, wo er und Hunter mit zahlreichen Orden bedacht wurden. Horsips Laune wurde nicht besser, als er sah, mit welch ausdruckslosem Gesicht Hunter die Ehrungen entgegennahm.
    Als die Feier zu Ende war, verbeugte sich Hunter und ging hinaus. Horsip ging in den kleinen Raum mit dem H-förmigen Tisch.
    Er setzte sich. Er hatte den Gipfel der Macht erreicht. Sein Name war berühmt auf allen Planeten. Er hätte froh und dankbar sein müssen, aber er war sehr schlecht gelaunt.
    Mit schmalen Augen sah Horsip sich um. Die Mitglieder des Hohen Rates hatten alle kluge Gesichter und waren sehr diszipliniert. Dann sah er die beiden Vertreter von Columbia.
    Auch sie schienen aus demselben Holz geschnitzt wie die centranischen Mitglieder des Hohen Rates. Die Macht Centras war immer aufrechterhalten worden. Würde dies auch noch der Fall sein, wenn die Erdmenschen im Hohen Rat saßen? Dann fiel ihm ein, daß ohne die Hilfe dieser Columbianer die Integral Union verloren gewesen wäre.
    Roggil sagte: »Die Feierlichkeiten sind beendet. Die Reporter und Fotografen mögen bitte den Raum verlassen. Ebenso alle Gäste und Ehrenmitglieder.«
    Als der Saal geräumt war, sagte Roggil: »So, das wäre vorbei. Nun an die Arbeit. Wir haben ein schlimmes …«
    Einer der Columbianer hob die Hand und sagte leise: »Ich habe noch eine Frage, bevor wir an die neue Aufgabe gehen.«
    Roggil schaute nicht sehr erfreut.
    »Wie bitte?« fragte er.
    Der Columbianer sagte: »Wir haben gerade einen schrecklichen Krieg hinter uns. Warum mußte es soweit kommen?«
    Im Raum herrschte eine frostige Stille.
    Roggil entgegnete lustlos: »Der Krieg wurde durch die Erdmenschen verursacht, mein Freund. Haben Sie sonst noch Fragen?«
    Der Columbianer lächelte kühl.
    »Ja. Ich habe noch Fragen. Warum ließen Sie es soweit kommen? Der Hohe Rat hätte eher einschreiten können. Er hatte die Macht dazu. Statt dessen haben Sie zugeschaut, wie diese Irren ihre Macht vergrößerten. Erst als es fast zu spät war, haben Sie zugeschlagen. Dadurch kamen Millionen von Menschen um. Was war der Sinn Ihrer Handlungsweise?«
    Roggil schaute den Columbianer unfreundlich an.
    »Wenn Sie ein Volk mit unverständlichen Eigenheiten finden, wie es auf der Erde der Fall war, wie soll man dann wissen, was geschieht, bevor man es nicht ausprobiert hat?«
    Der Columbianer schwieg und schaute seinen Begleiter an. Dieser nickte langsam.
    Roggil wartete. Er sah nicht besonders gutgelaunt aus.
    Der Columbianer sagte vorsichtig: »Meinen Sie damit, Sie haben freiwillig Millionen von

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