Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pandoras Planet

Pandoras Planet

Titel: Pandoras Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Anvil
Vom Netzwerk:
du einen Centraner tötest, tötest du zehn Artgenossen!« Man sollte den Schwellköpfen volle Gleichheit anbieten, lokale Selbstbestimmung und all die anderen Anreize unter der Bedingung, daß sie friedlich blieben und die Banden unter Kontrolle brächten, die den ganzen Ärger verursachten.
    Horsip gab die nötigen Anweisungen, um den Apparat in Gang zu bringen.
    Eine Woche lang lief alles gut.
    Horsip nahm gerade ein Bad, als Moffis hereinkam. Seine Uniform war am Kragen geöffnet, und er zitterte.
    »Ich sage Ihnen, Ihr Integrations-Programm funktioniert nicht!«
    »Warum nicht?« Horsip war völlig verblüfft.
    »Das weiß ich doch nicht. Auf diesem stinkigen Planeten funktioniert eben überhaupt nichts!«
    Horsip kletterte aus der Badewanne. »Was ist denn los?«
    »Das werde ich Ihnen sagen! Wir haben alles so gemacht, wie Ihr Stab es vorgeschlagen hat, und was haben wir jetzt? Jetzt haben wir lauter kleine Gruppen, die einzeln verpflegt werden müssen und die den ganzen Tag lang von den Eingeborenen belästigt werden.
    Und die Maschinengewehre! Wir finden die Hersteller nicht. Jeder behauptet, jemand anders habe sie hergestellt. Ich gebe Ihnen nur ein Beispiel.
    Wir nahmen eine Beutewaffe und versuchten herauszufinden, wer sie herstellt. Zuerst zeigten wir sie den Mairicuns. Einer sagte, das wäre nicht von ihnen, er glaube, die Rushuns hätten es benutzt. Die Rushuns sagten, es sei nicht von ihnen, wir sollten es einmal bei den Beljuns versuchen. Diese hatten es auch nicht hergestellt und schickten uns zu den Frents. Diese sagten, es sei aus einem Dritten Reich. Und das Dritte Reich war schon lange vorher ausgelöscht worden.«
    Moffis starrte Horsip enttäuscht an. »Was tun wir jetzt? Und hören Sie. Das war nur ein ganz kurzer Bericht. Sie wissen gar nicht, was wir durchgemacht haben. Überall wo wir hinkamen gab es Büros, Departements und niemand traute dem andern.
    Die Rushuns sagten über die Mairicuns: ›Was könnt ihr von denen schon erwarten? Hört gar nicht auf sie.‹
    Die Mairicuns sagten das gleiche über die Rushuns. Was tun wir jetzt?«
    Horsip, der vom Thema ablenken wollte, fragte: »Wie hoch sind unsere Verluste?«
    »Seit wir den Erlaß herausgegeben haben, wurde niemand mehr getötet.«
    »Gut«, sagte Horsip, »das klappt also, nicht wahr?«
    Moffis schaute ihn an, als ob er einen üblen Geruch an sich hätte. »Ich weiß nicht.«
    »Aber Mann, warum denn nicht? Was ist daran wieder schlecht? Wir haben die Sache doch in den Griff bekommen.«
    »Haben wir das?« Moffis zog einen Zettel aus seiner Tasche. »Seit wir den Erlaß herausgegeben haben, hatten wir 3768 aufgeschlitzte Reifen, 112 Straßensprengungen, fünf Bodenfahrzeuge wurden über eine Böschung gekippt, 18 blieben in einem Sumpf stecken, 26 kamen aus nicht geklärter Ursache in einer Kurve von der Straße ab. Wir haben weitere Verluste durch Sand, der in Öltanks geschüttet wurde, und durch Diebstähle von wichtigen Maschinenteilen. Ist das vielleicht eine Besserung? Zugleich hatten wir 112 Leute mit Verstauchungen, Brüchen usw. Acht Männer haben Herzstörungen. Die Männer werden aufsässig, Sie wissen, daß centranische Soldaten nichts mehr hassen, als Schinderei. Sie sollten sich einmal die Straßen ansehen! Wir können sie nicht reparieren, weil wir nicht wissen, wie sie gemacht sind. Ich sage Ihnen, ich habe das langsam satt!«
    Horsip zog sich an und ging mit Moffis zur Beratung mit seinem Stab von der Planetarischen Integration. Moffis erklärte die Situation.
    Ein altkluger Kerl mit großen Brillengläsern fragte Moffis verdrießlich:
    »Warum bewachen Sie Ihre Fahrzeuge nicht besser?«
    »Weil wir ständig diese blöden Ministützpunkte an den Straßenrändern versorgen und besetzen müssen.«
    »Ich kann immer noch nicht begreifen, wie sich die Eingeborenen den Fahrzeugen nähern können, ohne bemerkt zu werden.«
    Horsip mischte sich rasch ein: »Er meint, warum sieht man sie nicht?«
    Moffis, dessen Gesicht bereits rot angelaufen war, schrie grimmig: »Weil es Nacht ist, wenn sie kommen, darum sieht man sie nicht!«
    »Dafür gibt es eine einfache Lösung. Verlegen sie alle Ihre Operationen auf die Tageszeiten.«
    Moffis knirschte mit den Zähnen. »Das können wir nicht. Immer wenn wir am Tag fahren, schießen uns Scharfschützen aus der Entfernung von einem halben Drag Löcher in die Reifen.«
    Moffis’ altkluger Befrager starrte ihn an, als ob er nicht mehr bei Sinnen wäre. »Oh«, sagte er dann

Weitere Kostenlose Bücher