Pandoras Planet
Mitarbeiter fest an und fragte: »Was ist hier los?«
»Wir hatten die Eingeborenen hereingeholt, um ihre Sprache zu studieren und ihre Stammesbräuche zu erfahren.« Sein Gesicht verzerrte sich. »Wir wollten auch den Grenzen ihrer Pseudointelligenz auf die Spur kommen.« Nun fing er an zu weinen. »Oh! Warum haben wir das getan?«
»Hören Sie sofort mit dem Gequake auf!« schrie Horsip. »Was ist hier los?«
»Sie sind klüger als wir!« brüllte der Centraner. »Wir haben sie getestet. Oh Gott!« Er legte die Hände vors Gesicht und begann zu schluchzen. Einige andere Stabsmitglieder im Raum weinten.
Horsip knurrte laut, streckte den Kopf auf den Gang und bellte: »Wache!«
Ein Sergeant rannte herbei, gefolgt von einigen Soldaten.
»Schaffen Sie diese Eingeborenen hier weg!« brüllte Horsip. »Sperren Sie sie ein, bis ich den Befehl zurücknehme.«
Der Sergeant schnappte: »Jawoll, Sir!« und bellte einige Befehle.
Die Eingeborenen verließen den Raum unter strenger Bewachung.
Wütend wandte sich Horsip nun an seine Mannschaft.
»Hört auf mit dem Heulen!« brüllte Horsip.
»Wir können nichts machen«, schluchzten einige Stimmen, »sie sind klüger als wir.«
Horsip packte einen Mann an der Uniform und schlug ihm hart ins Gesicht.
»Hört mich an!«, brüllte Horsip. »Ihr Schlappschwänze, ihr Feiglinge und Bastarde! Gebt jetzt acht, bevor ich …«
Er teilte noch einige Ohrfeigen aus und kehrte dann, seine Finger massierend, an seinen Platz zurück. Im Raum war es jetzt still.
Ärgerlich sagte er: »Ihr seid Dummköpfe, Simpel und Untermenschen …«
»Das stimmt genau«, rief einer der Männer.
»Ruhe!« brüllte Horsip ihn an. Dann schaute er langsam jeden seiner Leute an.
»Hier sitzt ihr«, fuhr er fort, »die Besten von Centra. Und ihr jammert, weil die Schwellköpfe klüger sind. Werdet ihr vielleicht klüger, wenn ihr dasitzt und jammert. Wird ein Muskel dadurch stärker, wenn man darüber jammert, daß er zu schwach ist?«
Man hörte ein schwaches Nein.
»Nein«, rief Horsip, »das ist richtig. Wenn ihr stärker sein wollt, müßt ihr eure Muskeln üben, wenn ihr euren Verstand schärfen wollt, so beginnt damit, euch mit einem Problem zu befassen. Richtet eure volle Aufmerksamkeit darauf, dann übt ihr euren Geist, und er wird stärker. Richtig?«
»Nun«, wandte er sich an den nächsten Mann, »richten Sie Ihr Interesse auf das, was Sie von diesen Eingeborenen gelernt haben. Denken Sie darüber nach. Die andern tun das gleiche. Welch eine Möglichkeit für euch! Wenn ihr alles durchdacht habt, faßt es zusammen und schreibt es nieder, damit ich es nachlesen kann.«
Horsip verließ den Raum und ging in sein Zimmer.
»Mein Gott«, stöhnte er, »die sind klüger als wir!«
Er nahm ein heißes Bad und fiel erschöpft aufs Bett, dann schlief er 17 Stunden ohne Unterbrechung.
Als er erwachte, fühlte er sich erfrischt, obwohl er sich in Gedanken ständig mit den Ereignissen des Vortags beschäftigte. Knurrend stand er auf und erschien bald darauf im Büro der Planetarischen Integration. Er lächelte zuversichtlich. Auf seinem Schreibtisch wartete ein dickes Bündel Akten auf ihn. Er grüßte seine Mannschaft freundlich und bemerkte, daß sie zwar nicht überschwenglich, aber auch nicht verzweifelt war. Dann nahm er den Aktenstapel und ging hinaus.
Als er wieder in seinen Privaträumen war, warf er das Aktenbündel auf den Tisch, setzte sich und begann die Akten sorgfältig durchzulesen. Die Eingeborenen hatten eine Menge Informationen geliefert, aber das meiste war sehr speziell. Als er etwa ein Viertel der Akten geprüft hatte, kam Horsip an einen Bericht mit dem Titel »Liebesbräuche der Schwellköpfe«. Er beachtete den Bericht nicht und ging gleich zum nächsten über mit dem Titel »Warum es bei den Schwellköpfen keine Raumfahrt gibt«. Diesen Bericht legte er zur Seite zu einem zweiten, der den Titel trug »Die Gefahr der Mikerils«, dann begann er zu lesen.
Er war noch nicht weit gekommen, als es heftig an die Tür klopfte.
»Was gibt es?« fragte Horsip, als er öffnete.
Moffis kam herein. Er war verärgert und hielt eine Nachricht in der Hand.
»Diese verdammten Idioten wollen uns keine Verstärkung schicken. Hier, lesen Sie selbst!« Moffis reichte ihm die Nachricht.
Horsip überflog rasch den Text, der nichts anderes besagte als die Meinung, daß man glaube, die Sache sei bereits erledigt. Es sei außerdem zu diesem Zeitpunkt nicht angebracht, eine solche
Weitere Kostenlose Bücher