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Pandoras Tochter

Pandoras Tochter

Titel: Pandoras Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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zu Megan. »Ich bin froh, dass wir zu einer Vereinbarung gekommen sind. Wäre Phillip Blair nicht nur noch ein nutzloses Stück Fleisch, würde er das bestimmt auch gutheißen.«
    »Halten Sie ihn warm und an den Versorgungsschläuchen«, sagte sie. »Falls er in schlechtem Gesundheitszustand ist, wenn Sie ihn abliefern, steige ich mit ihm in den Helikopter.«
    »Und ich jage euch beide in die Luft. Drohen Sie mir nicht, Freak.«
    Sie sah den Männern nach. Nie zuvor war ihr so viel Gemeinheit begegnet wie heute Abend. Sie schaute auf ihre Hand, die immer noch schmerzte. Siennas Brutalität war das geringste Grauen in diesen letzten Minuten gewesen. Sie hatte vermutet, dass Molino nicht normal war, aber heute Abend war es ganz deutlich geworden. Seine Bösartigkeit und Verderbtheit hatten sie mehr erschüttert als Siennas Grausamkeit.
    »Oh, da fällt mir etwas ein, was Sie interessieren könnte.« Molino hatte sich noch einmal umgedreht und sah sie an. »Ich habe vorhin einen Anruf erhalten.«
    Sie straffte die Schultern. Sie hatte gedacht, es wäre vorbei, aber das war es nicht. Seine gehässige Miene verriet ihr, dass er noch mehr in petto hatte.
    Er holte ein Stück Papier aus der Tasche und ließ es auf die Erde fallen. »Wie gesagt, ich konnte nicht verstehen, warum Sie mir wegen eines Dahinvegetierenden ins Netz gehen.« Ohne ein weiteres Wort ging er den Hügel hinunter.
    Megan starrte ihm geschockt nach. Was führte er im Schilde?
    Nach einer Weile rannte sie zu dem Papier.
    Nein, es war kein Papier – ein Foto.
    Sie hob es auf und knipste die Taschenlampe an.
    Nein!
    Sie rannte Molino nach. »Bleiben Sie stehen, Sie Bastard.«
    Er drehte sich lächelnd um. »Oh, das trifft Sie tief, ja? Für mich ist das eine viel bessere Versicherung als Blair. So ein niedlicher kleiner Kerl.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Sie Davy in Ihrer Gewalt haben?« Ihre Stimme bebte. Sie zitterte am ganzen Leib und fühlte sich, als hätte man ihr mit einer Eisenfaust in den Magen geschlagen. »Das ist eine Lüge. Ich habe gestern eine E-Mail von seinem Vater bekommen; er hätte es mir geschrieben, wenn etwas mit Davy wäre.«
    »Meine Männer haben ihn heute Nacht geholt. Sie sind durchs Fenster in sein Zimmer eingestiegen, während er schlief. In diesen Dingen haben wir Übung. Seine Eltern wissen noch nicht mal, dass er weg ist. Rufen Sie sie an. Sagen Sie ihnen, wo ihr kleiner Sohn die Nacht verbringt.«
    »Hurensohn, wagen Sie ja nicht, ihm auch nur ein Haar zu krümmen.«
    »Ich glaube, ich überlasse es Ihnen, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Zwar bevorzuge ich kleine Mädchen, aber ich könnte mich dazu zwingen …«
    »Ich bringe Sie um.«
    »Nein, Sie kommen morgen auf dieses Feld, und wenn Sie Glück haben, übergebe ich Ihnen beide – den alten Mann und das Kind.«
    »Es müssen beide sein. Ich tausche nicht einen gegen den anderen.« Sie schwieg, dann setzte sie hinzu: »Und wenn Sie Davy etwas antun, werde ich die Abmachung nicht einhalten.«
    »Verdorbene Ware?« Er runzelte die Stirn. »Ja, das verstehe ich – beschädigte Ware verliert an Wert. Ich werde darüber nachdenken.« Damit machte er sich endgültig auf den Weg.
    »O Gott!«, flüsterte Megan. Lass das nicht wahr sein – lass es eine Lüge sein.
    Sie wählte Scotts Nummer. Es klingelte siebenmal, ehe er abnahm. »Was ist los, Megan?« Er klang, als hätte sie ihn aus tiefem Schlaf gerissen. »Das sollte etwas Wichtiges sein. Ich muss um sechs Uhr wieder zum Dienst in die Klinik.«
    »Ich hoffe, es ist nicht wichtig. Ich bete darum. Scott, tu mir den Gefallen, und sieh nach Davy.«
     
    »Du siehst aus, als hätte dich ein Bulldozer überfahren.« Grady kam ihr entgegen. »Was, um alles in der Welt, hat er mit dir gemacht?«
    »Nicht mit mir. Er hat Davy.« Tränen liefen ihr übers Gesicht. »Der Bastard hat Davy.«
    Grady stieß einen Fluch aus. »Bist du sicher?«
    »Ich hatte gehofft, dass es eine Lüge ist. Molino hat mit mir gespielt. Er war schon auf dem Weg, als er mir das eröffnet hat. Aber ich habe Scott angerufen – sie haben nicht einmal gemerkt, dass Davy weg ist. Molino hat es mir überlassen, ihnen zu sagen, dass sie den Jungen entführt haben. Scott und Jana stehen Todesängste aus. Ich stehe Todesängste aus. Weißt du, was dieser Hurensohn mit Kindern macht? Ja, natürlich weißt du das. Du hast es mir ja erzählt.«
    »Vielleicht hat er nicht …«
    »Vielleicht doch.« Sie ballte die Fäuste. »Vielleicht tut er es doch,

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