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Pandoras Tochter

Pandoras Tochter

Titel: Pandoras Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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wucherndes Gras zwischen den Gräbern.
    »Komm ihm nicht zu nahe. Unter Umständen brauche ich freie Schussbahn.«
    »Du darfst ihn nicht erschießen. Er hat Phillip, und Renata weiß noch nicht, wo Molino ihn gefangen hält.«
    Er schraubte das Zielfernrohr auf das Gewehr. »Wenn ich mich entscheiden muss, dann nicht für Phillip«, sagte er grimmig.
    »Molino will mich nicht töten. Noch nicht.«
    Harley kam aus dem Gestrüpp. »Molino ist da. Er und Sienna gehen auf der Nordseite den Hügel hinauf.«
    Megan erstarrte. »Dann sollte ich mich ihm besser anschließen. Wir wollen doch nicht, dass er ungeduldig wird.«
    Sie hörte Gradys leisen Fluch, als sie den Weg hinaufging. Er fühlte sich hilflos und hasste es, die Situation nicht kontrollieren zu können, das wusste sie. Nun, er würde sich damit abfinden müssen. Sie fühlte sich im Augenblick auch ziemlich hilflos.
    Der Mond schien hell, so dass sie Molino und Sienna oben auf dem Hügel stehen sah. Für einen Augenblick stockten ihre Schritte, als Angst in ihr aufkeimte. Ganz ruhig. Die beiden mochten Monster sein, aber Monster konnte man vernichten.
    Molino lächelte sie an. »Ah, Sienna, da ist sie. Ich hab dir doch gesagt, dass sie herbeieilt, um den menschlichen Abfall Phillip Blair zu retten. Ihre Mutter war genau so. Wie die Mutter, so die Tochter.«
    Sienna zuckte mit den Schultern. »Und keine von beiden ist besonders schlau. Du verschwendest deine Zeit. Jetzt hast du sie – töte sie.«
    »Was halten Sie davon, Megan?«, fragte Molino. »Ich sage ihm immer wieder, dass Sie eine würdige Gegnerin sind, aber er glaubt mir nicht. Er meint, ich sollte mich auf meine Geschäfte konzentrieren.«
    »Wenn man diesen Dreck als Geschäfte bezeichnen kann«, erwiderte Megan. »Sagen Sie mir, wie ich Phillip zurückbekommen kann.«
    »Gleich.«
    »Ist er noch am Leben?«
    »Ja, aber ich kann ihn nicht anrufen, damit Sie mit ihm sprechen können.« Er kicherte. »Seine Kommunikationsfähigkeit ist gegenwärtig ein wenig eingeschränkt. Soviel ich gehört habe, war Gardner sehr aufgeregt, weil Phillip ihm die Hand gedrückt hat, aber wir haben uns noch nicht die Mühe gemacht, das zu überprüfen.« Er legte den Kopf zur Seite. »Ich bin mehr daran interessiert, dass Sie Siennas Hand drücken.«
    »Was?« Sienna riss den Kopf herum und starrte Molino an. »Welche Scheiße führst du jetzt im Schilde?«
    »Liebe Güte, Sienna, du hast doch nichts zu befürchten. Du hast immer angezweifelt, dass Steven ein Opfer der Hure war, die diese Natter herangezüchtet hat. Ich habe in deinen Augen gesehen, wie sehr du mich und meine verrückten Ideen verachtest. Jetzt kannst du beweisen, ob du recht hast. Lass sie deine Hand nehmen.«
    »Ich will ihn nicht anfassen«, protestierte Megan. »Er ist so schmutzig wie Sie.«
    »Aber Sie haben damit angegeben, dass Sie mich in einen Idioten verwandeln können. Eine wirklich hässliche Drohung. Haben Sie geblufft?«
    »Ich will ihn nicht anfassen«, wiederholte sie.
    »Aber ich bestehe darauf. Deshalb sind wir hier. Ich muss wissen, womit ich es zu tun habe, was ich mit all diesen Freaks, die in der Chronik verzeichnet sind, zu erwarten habe. Sie haben sich gebrüstet, mich finden zu können, aber das ist nicht passiert. Sie haben geprahlt, dass Sie dieselben Kräfte besitzen wie Ihre Mutter, aber auch dafür habe ich noch keinen Beweis.« Er lächelte. »Zeigen Sie’s mir, Megan.«
    »Ich muss Ihnen gar nichts zeigen.«
    »Doch, das müssen Sie; es sei denn, Sie wollen, dass ich einen Anruf tätige und meine Männer anweise, Phillip Blair von den Versorgungsschläuchen zu trennen.«
    »Also schön, ich gebe es zu – ich bin keine Pandora. Ich wollte Sie nur wütend machen.«
    »Zeigen Sie’s mir«, wiederholte er leise.
    »Zur Hölle mit dir«, schimpfte Sienna. »Ich lasse mich nicht auf diesen Unsinn ein.«
    »Angst?«, fragte Molino. »Warum? Wie du gesagt hast, es ist alles nur Unsinn. Mein Steven wurde grundlos wahnsinnig.«
    »Mach dich nicht lächerlich«, gab Sienna zurück. »Ich habe nur keine Lust, dein Spielchen mitzumachen.«
    »Und du hast Schiss vor der hübschen Lady. Meine Güte.«
    »Oh, um Himmels willen.« Sienna trat einen Schritt vor, baute sich vor Megan auf und streckte ihr die Hand hin. »Bringen wir’s hinter uns.«
    Sie rührte sich nicht.
    »Nehmen Sie seine Hand«, sagte Molino und holte gleichzeitig sein Handy aus der Tasche. »Ich gebe Ihnen dreißig Sekunden, ehe ich die Nummer wähle.«
    Sie

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