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Panic

Panic

Titel: Panic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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Wange und sagte: »Ihr Daddy ist nicht hier, Little Crow. Ich bin’s nur, das wird schon wieder.«
    Ich starrte ihn lange an und sagte dann: »Wie spät ist es?«
    »Drei viertel sechs, abends«, antwortete er. »Arnie sagt, Sie seien unterkühlt und völlig erschöpft gewesen. Es ist ein Wunder, dass Sie’s überhaupt bis hierher geschafft haben, wenn man bedenkt, dass Sie nur diese Felle am Leib hatten. Arnie hat Ihre Schnittverletzungen genäht und diese böse Bisswunde gereinigt. Jetzt macht er sich Sorgen wegen Tollwut. Wir haben das blutverschmierte Foto einer Frau in Ihrem Beutel gefunden. Steckt sie auch mit in der Sache drin? Phil sagte, Sie hätten mit dem Killer geredet! Was ist passiert?«
    Benommen setzte ich mich etwas auf. Ich trug ein Nachthemd aus dickem Flanell und lag auf der Couch im Hauptraum des Blockhauses. Langsam hörte das Zimmer auf, sich zu drehen, und ich sah Arnie, der sich am anderen Ende des Zimmers über Earl beugte. Lenore kauerte daneben. »Sagen Sie mir erst, was mit Butch passiert ist.«
    Griffs Miene verfinsterte sich. »Ein Albtraum. Cantrell, Nelson und ich versuchten gestern früh, Sie zu finden, aber gegen neun mussten wir aufgeben. Wir hatten im Schneegestöber Ihre Spuren verloren. Alle zwei Stunden sind wir mit dem Schneemobil die Waldwege abgefahren, und haben gehofft, dass wir Sie finden. Doch gestern um diese Zeit, da haben wir Sie verloren gegeben.«
    »Und was ist mit Butch?«
    »Wir waren ziemlich fertig gestern beim Abendessen, aber ich war fest entschlossen, beim ersten Morgenlicht wieder rauszugehen, wollte so lange nach Ihnen suchen, bis ich Sie gefunden hätte«, erzählte er angespannt. »Arnie konnte Earl weitgehend stabilisieren; zum Glück ist keine Rückenmarksflüssigkeit ausgetreten. Wache schieben mussten wir trotzdem rund um die Uhr. Butch hatte die Schicht von Mitternacht bis drei Uhr früh. Da ist etwas Schreckliches passiert: Theresa hatte zum Lüften ein Fenster gekippt.«
    »Er ist durchs Fenster eingestiegen?«
    Griff nickte traurig. »Genau. Theresa ist völlig am Ende, sie glaubt, es sei ihre Schuld. Wie ich es sehe, wäre er auf jeden Fall irgendwie reingekommen. Aber egal, Butch lag auf der Couch am Kamin und hat gelesen, als um zwölf Uhr Theresas Schicht zu Ende war. Wir nehmen an, dass der Killer etwa um drei viertel zwei eingestiegen ist. Earl sagt, die Schmerzmittel hätten nachgelassen, sodass er wach gelegen habe. Er habe den Kerl durch die Küchentür kommen und mit gezücktem Messer geradewegs auf ihn zuschleichen sehen.
    Earl hat nach Butch gerufen«, fuhr Griff fort, »der ist aufgewacht und hat die Waffe hochgerissen. Aber der Kerl wär flink gewesen wie ein Wiesel, sagt Earl. Bevor Butch auf ihn zielen konnte, hatte er sich den Schürhaken geschnappt und Butch die Waffe aus der Hand geschlagen. Der Schuss, der sich löste, hat Phil und Arnie nebenan und auch Cantrell und Sheila in ihrer Hütte aus dem Schlaf gerissen.
    Dann, sagt Earl, hätte der Killer Butch mit dem Schürhaken einen Schlag auf den Hals versetzt, der ihn umwarf. Im selben Moment hämmerten Phil und Arnie wie wild gegen die Haustür. Der Killer wusste, dass er gleich umzingelt wäre, und fing an zu rennen. Doch Butch wollte nicht aufgeben. Er griff sich die Aschenschaufel und jagte dem Dreckskerl hinterher. Cantrell versuchte unterdessen, die Küchentür aufzubrechen.
    Tja, der Killer rennt also die Treppe rauf, und Butch ihm hinterher. Da stolpert Butch, und der Killer …« Griff schüttelte ungläubig den Kopf, »dreht sich um und schlitzt ihm die Kehle auf, bevor er wieder auf die Beine kommen kann. Hat ihm bei der Gelegenheit noch ein Ohr abgeschnitten, den halben Schädel skalpiert und beides mitgenommen.«
    Ich musste an den Altarschrein in der Höhle denken. »Und das bunte Glasfenster? Was ist damit?«
    »Immer der Reihe nach«, sagte Griff. »Gerade als der Typ Butch erledigt, schlägt Phil mit einem der Verandastühle das Vorderfenster ein und springt ins Zimmer, während Cantrell die Küchentür aufkriegt. Beide feuern sie auf den Kerl, der die letzten Stufen bis zum Treppenabsatz hochsprintet.«
    Arnie war hinter Griff aufgetaucht. Seine Haut wirkte fahl. »Ich hab so was noch nie gesehen«, sagte der Arzt ruhig. »Phil und Mike haben gleichzeitig auf ihn geschossen, und keiner hat ihn erwischt. In einer Hand hatte er eine Strähne von Butchs langen braunen Haaren, in der anderen das Messer; er rannte geradewegs auf das große Fenster zu und sprang

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