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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Gordon Smith
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Maltbys Leiche zu stolpern, die immer noch mit einem Tischtuch bedeckt auf dem Boden lag. Angenehm warmer Dampf stieg aus dem Topf auf und schlug ihm ins Gesicht. Er hatte es auf einer der Hochleistungsgaskochplatten erhitzt, die unglaublicherweise immer noch funktionierten. Chris stand vor den Toiletten im Flur.
    » Soll ich dir das abnehmen?«, fragte er. Cal schüttelte den Kopf, obwohl seine Arme vom Gewicht des Topfs zitterten. Er drückte die Tür der linken Toilette auf und stellte den Topf vor die kleine Dusche neben der Toilettenkabine. Dann ging er in die Personalumkleide nebenan. Daisy saß auf dem Sofa. Jade hatte die Arme um sie gelegt, nachdem sie den grässlichen roten Sand aus ihrem Gesicht gewischt hatte. Trotzdem war Daisys Haut immer noch rötlich gefärbt, als hätte sie Sonnenbrand.
    » Tut mir leid, dass es nicht schneller ging«, sagte Cal. Chris folgte ihm in den Raum. » Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis es heiß war.«
    » Danke«, sagte Jade. Daisy schaute hoch, starrte jedoch auf einen weit entfernten Punkt hinter Cal. Er lächelte sie an, was sie fast roboterhaft imitierte. Bis jetzt hatte sie noch nicht darüber sprechen wollen, was Rilke mit ihr angestellt hatte. Genau genommen hatte sie fast gar nichts gesagt, seit sie das Restaurant verlassen hatte.
    » Keine Angst«, sagte er. » Schön ist es hier nicht gerade, aber es wird schon gehen. Da hab ich schon schlimmere Klos gesehen. Tu einfach so, als wärst du auf einem Festival.«
    » Na komm, Daisy«, sagte Jade, nahm ihre Hand und zog sie sanft vom Sofa. » Dann machen wir dich mal sauber.«
    Cal wartete, bis sie den Raum verlassen hatten, und wandte sich Chris zu.
    » Brick?«, fragte er.
    » Der kommt nicht. Er sagt, er muss den Zaun reparieren. Also echt, der Typ…« Chris’ Miene verfinsterte sich, doch er beendete den Satz nicht. Das war Cal ganz recht. Klar, Brick war ein Idiot– trotzdem hatte er gerade mit ansehen müssen, wie seine Freundin ermordet wurde. Cal ging am schlafenden Adam vorbei und zu Marcus hinüber. Er schüttelte ihn sanft. Der Neue schnarchte, und Cal musste es noch ein paarmal versuchen, bis sich seine Augen öffneten. Als er Cal sah, zuckte er zusammen und zappelte in seinem Kokon aus Tischdecken herum. Dann erinnerte er sich wieder daran, wo er war.
    » Tut mir leid«, sagte Cal. » Ich wollte dich nicht aufwecken, aber ich wollte dich was fragen. Wegen Soapy’s, dem Gebrauchtwagenhandel.«
    » Wieso?«, fragte Marcus und setzte sich stöhnend auf. » Was ist damit?«
    » Gibt’s da was zu essen?«
    Chris wischte sich den Schlaf aus den Augen. » Äh… ja, glaub schon. Aber nicht viel, ein paar Konserven. Und Frühstücksflocken, die hab ich gegessen. Die schmecken beschissen. Ich dachte, ihr hättet was zu essen hier?«
    » Das ist eine lange Geschichte«, sagte Cal. » Und nein, haben wir nicht. Bist du bereit mitzukommen?«
    » Da rüber?«, fragte Marcus. » Klar. Einen Moment, ja?«
    » Wir treffen uns draußen«, sagte Cal. Dann wandte er sich Chris zu. » Wir sollten uns bewaffnen.«
    Cal ging durch den Flur und den Notausgang nach draußen. Er blinzelte in der grellen Sonne. Am perfekten blauen Himmel stand nicht eine einzige Wolke. An einem normalen Wochenende wäre er bei so einem Wetter mit seinen Freunden in den Park gegangen, hätte sich auf den Platz vor der Bibliothek gesetzt oder wäre über den Schulzaun gestiegen, um ein bisschen auf dem Fußballplatz zu bolzen. Das schien lange her zu sein. Er hatte schon fast vergessen, wie seine Freunde ausgesehen hatten– Georgia ausgenommen natürlich. Wenn er an sie dachte, sah er zumindest ihre Augen vor sich. Der Rest ihres Gesichts war von einem Buch verdeckt.
    Was soll das Ganze? Warum machen wir uns überhaupt noch die Mühe, nach Essen zu suchen? Warum überleben, wenn man alles verloren hat?
    Er seufzte. Jetzt schien die Sonne nicht mehr ganz so hell, war der Himmel nicht mehr ganz so blau. Chris tauchte neben ihm auf, sah sich am Boden um und watschelte schließlich zu einem hüfthohen Büschel Strandhafer, aus dem er mühsam ein Holzbrett herauszog. Er schwang es wie ein Schwert, bis es mit einem leisen, morschen Knacken entzweibrach.
    » Dann eben nicht«, sagte er, warf das Brett auf den Boden und wischte sich die Hände an der Hose ab. » Igitt, Kellerasseln.«
    Eine Kette rasselte. Marcus zwängte sich durch den Notausgang. Er grinste Cal an und hob die Hand, um die Augen vor der Sonne abzuschirmen.
    » Bereit, wenn ihr es

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