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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Gordon Smith
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kümmern, sie würde dafür sorgen, dass es ihr gut ging. Ihre Mum hatte die Krankheit schon einmal besiegt, sie konnte es wieder schaffen.
    Als sie das Gartentor erreichte, ging es ihr etwas besser. Na und, sollten sich in der Schule doch alle wie Vollidioten aufführen, sie hatte Wichtigeres zu tun. Konnte ja sein, dass ihre Woche deshalb so grauenhaft gewesen war– das Leben wollte sie auf die nächsten harten Monate vorbereiten, sorgte dafür, dass ihr die Aussicht, zu Hause zu bleiben und sich um ihre Mutter zu kümmern, angenehmer vorkam. Ja, das war es wohl. Ihr kam es vor, als würde sie zum ersten Mal überhaupt an diesem Tag Luft holen.
    Sie war den Weg zum Haus schon zur Hälfte entlanggegangen, als ihr plötzlich auffiel, dass es eine weitere gute Nachricht gab.
    Seit sie den Bus verlassen hatte, waren die Kopfschmerzen verschwunden.

Brick
    Fursville, 15 : 46 Uhr
    Er sah sie zu spät– sie hatte sich hinter den Plastikpflanzen verborgen. Erst als sie einen Schrei ausstieß– ein feuchtes, gurgelndes Kreischen aus einer blutigen Kehle– wusste Brick, dass sie überhaupt da war.
    Lisa warf sich auf ihn, und sie gingen zu Boden. Ihr Körper fühlte sich wie ein Sack voller Knochen und Knorpel an. Nichts war an der richtigen Stelle. Trotzdem war sie schwer, viel zu schwer, ein totes Gewicht, das ihn erdrückte, das ihn nicht mehr aufstehen ließ. Ihr zahnloser Mund öffnete sich unmöglich weit und schloss sich um seinen eigenen wie eine Saugglocke, raubte ihm die Luft aus der Lunge.
    » Brick, ich liebe dich immer noch.« Sie flüsterte die heißen Worte in seinen Mund, ihre Zunge stieß gegen seine Lippen. » Obwohl du mir das angetan hast. Obwohl du mir das angetan hast. Obwohl du mir DAS ANGETAN HAST !«
    Brick würgte, schrie, schlug um sich. Lisa löste sich auf wie Zucker in Wasser, und zurück blieb nur ihr Kupfergeschmack. Er wurde aus dem Schlaf gerissen, keuchte und legte die Hände auf den Hals, als könnte er so seine Luftröhre erweitern. Er saugte den Sauerstoff ein, und seine Schreie wurden schwächer, als der Albtraum langsam verblasste. Er war schweißgebadet. Das T-Shirt klebte an seiner Brust und seinem Rücken, seine Augen brannten vom Schweiß. Das Leopardenstofftier starrte ihn an, er starrte zurück.
    » Du bist ja ein toller Wachhund«, murmelte er, griff nach dem Laptop und zog ihn zu sich heran. Er klappte ihn auf und wartete, bis sich der USB -Stick mit dem Internet verbunden hatte. Die Yahoo-Answers-Seite war noch geöffnet. Er aktualisierte sie, und sein Herz schlug schneller, als er sah, dass jemand– ein PWN _U13– eine Antwort hinterlassen hatte. Doch seine Aufregung hielt nicht lange an:
    Hallo Spinner,
    entweder du bist total durchgeknallt und hast dir den ganzen Sch*** nur eingebildet. Dann solltest du wegen deiner Hirnprobleme mal zum Arzt gehen. Oder du bist total durchgeknallt und ein Haufen Leute sind stinksauer auf dich, weil du jede Menge Sch*** gebaut hast, dann solltest du wegen deiner Psychoprobleme mal zum Arzt gehen. Viel Glück.
    » Na, vielen Dank«, teilte er PWN _U13 mit, dann aktualisierte er die Seite zur Sicherheit noch zweimal, bevor er den Laptop sanft wieder zuklappte.
    War er allein? War er der Einzige auf der Welt, dem das passierte? Ein Mitschüler hatte ihm mal erzählt, dass manche Leute allergisch aufeinander reagieren, wegen des Fetts in ihrer Haut oder ihrer Spucke. Angeblich kriegten sie Ausschlag, wenn sie sich küssten oder auch nur berührten, oder konnten sogar einen allergischen Schock bekommen. Das hatte er damals nicht geglaubt– derselbe Schüler hatte auch behauptet, dass Nashornhörner aus Haaren bestehen würden– aber jetzt war er sich da gar nicht mehr so sicher. Was, wenn die Leute plötzlich allergisch auf ihn waren? Auf sein so ein Gesicht -Gesicht? Wollten sie ihn deshalb töten?
    Er überlegte kurz, ob er wieder online gehen und darüber recherchieren sollte, entschied sich aber dagegen. Wenn das tatsächlich der Wahrheit entsprach– wie konnte ihm das Internet da helfen? Nein, er musste einfach abwarten. Früher oder später würde schon eine vernünftige Antwort eintrudeln, oder? Brick lehnte den Kopf gegen die Wand. Von dem Albtraum klopfte ihm noch immer das Herz.
    Diesmal würde er wach bleiben.

Daisy
    Boxwood St. Mary, 15 : 48 Uhr
    Es war, als würde sie eine Tür in ein anderes Universum öffnen– dahinter gab es nur kühle Finsternis, die den Sonnenschein und die Wärme einfach verschluckte. Der

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