Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Gordon Smith
Vom Netzwerk:
auf die straße. ich musst ein auto klaun um abzuhauen. ich hab ein paar überfahren was ist da los? ich hab nix getan.
    Brick beugte sich vor und las die Botschaft wieder und wieder. War das echt oder nur ein weiterer Blödmann, der einen auf Komiker machte? Nichts deutete auf einen Witz hin. Obwohl man das bei einer geschriebenen Nachricht nicht so genau wissen konnte. Brick hatte das Gefühl, dass dieser Typ– oder dieser Jugendliche, wenn es in der Schule passiert war– Angst hatte.
    Er tippte seine Antwort darunter.
    Ich mach keine Scherze, das ist alles wirklich passiert. Wenn das dein Ernst ist, dann müssen wir reden.
    Er hielt inne, las alles noch einmal durch, löschte es und fing von Neuem an:
    Wir müssen reden. Ich mach ein neues Forum auf. Ich nenne es
    Er überlegte.
    Gehasst, okay? Da können wir uns ungestört unterhalten. Beeil dich.
    Er sendete die Nachricht, sah nach dem Batteriestatus und legte ein neues Forum an.
    Also, was ist passiert? Bist du allein? Sind alle anderen ausgeflippt? Ich weiß nicht, was ich tun soll.
    Brick überlegte, ob er noch mehr schreiben sollte, ob er dem anderen von Lisa erzählen sollte. Irgendetwas hielt ihn davon ab. Es konnte auch eine Falle sein, möglicherweise versuchte die Polizei, auf diesem Wege seinen Aufenthaltsort ausfi nd i g z u machen. Unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen.
    Er musste abwarten, rausfinden, wer der Kerl war und ob er ihm vertrauen konnte. Trotzdem rollte eine Woge der Erleichterung über ihn hinweg, erstickte die Flammen in seinem Bauch. Vielleicht war er ja doch nicht allein.
    » Nun mach schon, CalMessiRonaldo«, sagte er. » Lass mich nicht hängen.«
    Er sah auf die Uhr auf dem Bildschirm. 16:42 Ihr. Dann lehnte er sich wieder gegen die Wand.
    Aktualisieren. Nichts. Aktualisieren. Nichts. Aktualisieren. Nichts.

Cal
    Oakminster, 16 : 45 Uhr
    Cal zog noch einen Pullover aus dem Chaos in seinem Kleiderschrank und stopfte ihn in die Sporttasche auf seinem Bett, in die er bereits ein halbes Dutzend T-Shirts, jede verfügbare Jeans und Trainingshose und zwei weitere Pullover gesteckt hatte. Er kippte den Inhalt der Unterwäscheschubladen hinein und quetschte ein Paar Turnschuhe dazwischen. Der Kulturbeutel mit seiner Zahnbürste und den anderen Sachen aus dem Badezimmer lag neben dem Ladegerät fürs Handy auf dem Kopfkissen.
    Ein Teil von ihm hielt es immer noch für eine dämliche Idee, aber das war auch der Teil, der darauf bestand, dass die Sache heute Nachmittag nur ein großes Missverständnis war, dass er einfach nur in eine Massenpanik auf der Tribüne geraten war. Der Teil, der ihm sagte, dass Nas ihn gar nicht hatte erwürgen wollen und diese Leute gar nicht aufs Auto gesprungen waren, um ihn um die Ecke zu bringen. Und dieser Teil lag völlig falsch.
    Sie hatten versucht, ihn umzubringen. Und wenn es schon seine Freunde und Lehrer und irgendwelche Leute probiert hatten, ergab es auf schreckliche Weise durchaus Sinn, dass ihn alle anderen auch aufs Korn nehmen würden. Alle anderen– wie seine Mum zum Beispiel. Wenn das passierte, musste er sich darauf vorbereiten.
    Er nahm seine Jacke vom Haken hinter der Tür. Es war der heißeste Sommer, an den er sich erinnern konnte, aber er wusste ja nicht, wie lange er unterwegs sein würde.
    Wohin eigentlich?, fragte er sich selbst, als er die Jacke in die Tasche legte. Wo willst du überhaupt hin, Cal? Das wusste er nicht. Noch nicht. Ihm würde schon was einfallen. Lange würde er nicht allein bleiben. Nein, denn jeder mochte Callum Morrissey, oder? Alle liebten ihn so sehr, dass sie ihn am liebsten so fest drücken würden, bis sie ihn zerquetscht hatten.
    Vielleicht konnte er ja auch hierbleiben. Seine Mutter würde wie üblich nach Hause kommen, ihn umarmen und ihm sagen, dass alles in Ordnung war und sie auf ihn aufpasste. Das machten Mütter doch normalerweise, oder nicht? Heute Morgen war sie aber auch seltsam gewesen. Sie hatte sich verhalten wie seine Freunde, kurz bevor sie auf ihn losgegangen waren. Das durfte er nicht vergessen– sein Leben hing davon ab.
    Er sah noch einmal im Kleiderschrank nach, ob er nichts vergessen hatte, dann hob er die Tasche vom Bett– sie wog eine Tonne– und stellte sie in den Flur. Er ging ins Schlafzimmer seiner Eltern. Mit einem Anflug von schlechtem Gewissen betrat er den begehbaren Wandschrank. Ganz hinten auf einem der unteren Regalbretter stand Dads Safe.
    Er ging in die Hocke und zog den staubigen Hemdenstapel davor zur Seite.

Weitere Kostenlose Bücher