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Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Titel: Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Voosen
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vielleicht auch irgendwas zu sagen?«
    »Wer? Ich?«
    »Ja, du.«
    »Hm. Du siehst echt heiß aus heute.«
    »Das weiß ich selber«, sage ich schnippisch, obwohl mich das Kompliment freut. »Willst du dich nicht vielleicht auch bei mir entschuldigen?«
    »Wofür denn?« Er zuckt ratlos mit den Schultern und bedient sich an meinem Weißbrot.
    »Zum Beispiel dafür, dass du mich mit deinem unsäglichen Geschmiere im Womanizer verunglimpft hast«, schlage ich vor.
    »Ich habe nichts geschrieben, was nicht der Wahrheit entsprochen hat. Für die Verunglimpfung hast ganz alleine du mit deinem Verhalten gesorgt, meine Schöne!«
    »Ich bin nicht deine Schöne, und das war doch total aus dem Zusammenhang gerissen«, begehre ich auf und nehme wütend noch einen Schluck Wein. »Zum einen war ich geistig noch ziemlich umnachtet von dem tollen Sex …« Ups, das ist mir jetzt so rausgerutscht. Wütend auf mich selbst registriere ich das selbstgefällige Grinsen, das sich auf dem Gesicht meines Gegenübers ausbreitet.
    »War gut, ne?«
    »Es war okay«, räume ich widerstrebend ein. »Zum anderen hatte mich mein langjähriger Freund gerade erst verlassen, weil unsere genetische Kompatibilität bloß bei 23 Prozent liegt. Deshalb wollte ich einfach sichergehen, bevor ich irgendwelche Gefühle in dich investiere. Ist das so schwer zu begreifen?«
    »Das mit deinem Freund tut mir leid«, sagt er nach einer kurzen Pause, und es klingt, als würde er es sogar so meinen. »Ich verstehe nur nicht, dass ihr Frauen immer gleich mit euren Gefühlen dabei seid. Warum muss aus allem immer gleich was werden? Warum kann eine schöne Nacht nicht einfach das bleiben, was sie ist – eine schöne Nacht? Warum muss man immer direkt an die Leine ge legt werden?« Ich hasse Männer, die so reden. Lass uns den Augenblick genießen. Komm, ich vögele dich die ganze Nacht und morgen früh weiß ich nicht mehr, wie du heißt.
    »Musst du nicht mal wieder zurück zu deinen Freunden?«
    »Willst du mich loswerden?«
    »Liebend gerne. Aber weil du ja doch nicht gehen wirst, kann ich dir genauso gut antworten: Es wird wohl daran liegen, dass Männer Sex und Liebe trennen können. Und Frauen eben nicht.«
    »Das ist doch ein Klischee. Ich …«
    »Ja, schon klar«, unterbreche ich ihn, »du kennst natürlich tausend Frauen, die fröhlich mit einem Kerl nach dem nächsten ins Bett hüpfen und dann gelassen weiterziehen, ohne noch einen Gedanken an den Typ zu verschwenden.«
    »Nein, kenne ich nicht«, gibt er zu. »Aber ich kenne auch wirklich nur eine Handvoll Typen, die mit einer Frau schlafen würden, für die sie rein gar nichts empfinden. Es ist nämlich überhaupt nicht so, dass Männer Gefühl und Sex strikt trennen. Wenn ich mit einer Frau ins Bett gehe, dann mag ich sie natürlich. Aber ich verrenne mich nicht komplett in dieses Gefühl und erkläre es nach einer einzigen Nacht zu Liebe, nur weil ich mit ihr geschlafen habe. Das ist der Unterschied.«
    »Und du glaubst, dass ich das getan habe?«, frage ich spöttisch, um zu überspielen, dass er ins Schwarze getroffen hat. »So gut bist du nun auch wieder nicht.«
    »Doch. Bin ich. Und du übrigens auch.« Er lächelt mich an, und obwohl ich ihn verabscheue, finde ich ihn gerade irgendwie auch ganz süß. »Was ist, wollen wir den Wein gemeinsam austrinken?«
    Ich blicke auf die halbleere Flasche.
    »Würdest du ihn vielleicht auch bezahlen? Ich hab nämlich gar nicht genug Geld dabei.« Zerknirscht und, wie ich hoffe, Mitleid erregend sehe ich Fred an. Er lacht.
    »Und wie wolltest du aus der Nummer rauskommen? Tellerwaschen?«
    »Du weißt doch, wie wir Mädchen sind«, sage ich achselzuckend, »ich war mir sicher, dass ein Prinz auftaucht, der mich aus meiner misslichen Lage befreien würde. Und mit dem könnte ich dann auch gleich glücklich und zufrieden leben, bis ans Ende unserer Zeit.« Er verzieht das Gesicht. »Keine Sorge, du bist nicht gemeint«, spotte ich. »Ich hätte einfach meinen Führerschein hinterlegt und wäre morgen wiedergekommen. Aber ein bisschen peinlich ist das natürlich schon, deshalb wäre es sehr nett, wenn du mir das ersparen würdest.«
    »Na klar, mache ich. Was kostet denn der Spaß?«
    »Neunundfünfzig Euro«, sage ich schnell und füge, als ich seinen entsetzten Blick sehe, entschuldigend hinzu: »Den habe ja nicht ich bestellt.«
    »Sondern Heino.«
    »Genau. Für mich tut es auch der Hauswein.«
    »Gut zu wissen.« Er erhebt sich. »Dann sag ich mal eben

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