Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Titel: Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Voosen
Vom Netzwerk:
Ich bin dabei!
    FRANZI: Ehrlich?
    NILS: Yepp!
    DREAMTEAM
    Auswertung der Teilnehmer Franzi Martens und Nils Rösler
    Genetisch-biologische Komponente:
    Kompatibilität: 93 %
    Sie sind sehr unterschiedliche MHC-Typen. Erwiesenermaßen beeinflussen die MHC-Gene sowohl das sexuelle Verlangen zweier Partner nacheinander als auch ihre Fähigkeit, sich fortzupflanzen. Wahrscheinlich werden Sie schon beim ersten Aufeinandertreffen eine starke sexuelle Anziehung verspüren. Ihre Chancen auf ein großartiges Sexleben sind überdurchschnittlich hoch. Auch wird Ihr sexuelles Interesse aneinander anhalten und so eine starke, langfristige Bindung ermöglichen. Wenn Sie einen Kinderwunsch haben, wird Ihnen dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit schnell erfüllt werden.
    Soziale und psychische Komponente:
    Kompatibilität: 93 %
    Sie mögen die gleichen Dinge und schwimmen »auf einer Wellenlänge«. Wahrscheinlich wird es Ihnen schon kurz nach dem Kennenlernen passieren, dass Sie die Sätze des jeweils anderen vervollständigen können. Ihre Freizeit gestalten Sie ganz automatisch gemeinsam, ohne dass einer von Ihnen seine Interessen in den Hintergrund stellen muss.
    Sie passen einfach fantastisch zueinander und werden vermutlich schon nach kurzer Zeit großes Vertrauen, enge Verbundenheit und tiefe Freundschaft füreinander empfinden.
    Gesamtprognose:
    Kompatibilität: 93 %
    Herzlichen Glückwunsch! Sie sind ein echtes DreamTeam !
    Gut gelaunt mache ich mich am folgenden Dienstag auf den Weg nach Eimsbüttel, wo ich Nils im Sweet Virginia treffen werde. Es ist sommerlich warm, ein lauer Wind rauscht durch das Blattwerk der die Straße säumenden Bäume und streichelt meine nackten Arme. Was für ein herrlicher Abend! Geradezu prädestiniert dazu, den Man n fürs Leben kennenzulernen.
    Kaum habe ich den Gedanken zu Ende gedacht, weise ich mich zurecht. Es muss ja nicht immer die Taube auf dem Dach sein, ich bin schon dankbar für den Spatz in meiner Hand, sprich: eine Begleitung für die Hochzeit. Höher möchte ich meine Erwartungen gar nicht schrauben. Emma hat die Lüge über den leeren Akku geschluckt und malt vielleicht just in diesem Moment in ihrer akkuraten Schrift ein Tischkärtchen mit Nils’ Namen darauf. Wenn der Träger dieses Namens einigermaßen unterhaltsam, wohlriechend und in der Lage ist, mit Messer und Gabel zu essen, dann sind meine Erwartungen vollauf erfüllt. Jede weitere positive Eigenschaft wäre Zuckerguss auf dem Kuchen.
    Die erste Herausforderung: grüner Salat mit einem Dressing aus Essig und Öl. Die Salatblätter sind gigantisch! Wird der Kandidat diese Aufgabe meistern? Mit Argusaugen beobachte ich Nils dabei, wie er lässig die schwierigste aller Mahlzeiten verspeist, sich hin und wieder die nicht vorhandenen Fettspuren von den Lippen tupft und dabei auch noch völlig entspannt wirkt. Ich selbst habe natürlich schon mit dem ersten Bissen mein Shirt mit einem schönen Fettfleck ruiniert, worüber er, ganz Gentlem an, kein Wort verloren hat.
    »So, jetzt erzähl du doch auch mal was«, fordert er mich auf, nachdem er mir ausführlich von seiner Neuseeland-Reise berichtet hat. Aber ich könnte ihm stundenlang zuhören. Und zusehen. Er ist tatsächlich die perfekte Hochzeitsbegleitung, selbst meine Mutter wird sich anstrengen müssen, irgendetwas an ihm zu finden, worüber sie meckern kann.
    »Ach, da gibt es nicht viel zu erzählen«, wehre ich ab.
    »Das glaube ich aber doch. Allein schon die Geschichte mit der Hochzeit würde mich brennend interessieren.«
    »Na schön.« Und dann beginne ich zu erzählen. Von meiner Familie, meiner perfekten Schwester und mir, dem schwarzen Schaf, von meinen misslungenen Dates und schließlich dem Moment, in dem Emma mir die Pistole auf die Brust gesetzt und einen Namen gefordert hat. Fred lasse ich in meinen Erzählungen allerdings aus.
    »Ich bin deiner Schwester ewig dankbar, dass sie dich in diese Lage gebracht hat. Sonst hättest du dich wahrscheinlich nicht mit mir getroffen und das wäre doch wirklich zu schade gewesen. Oder?« Mit seinen braun-grünen Augen sieht er mich an und ich muss ihm recht geben. Es wäre wirklich schade gewesen. Als das Gespräch auf seinen Beruf kommt, zucke ich allerdings innerlich kurz zurück.
    »Du arbeitest bei einer Bank?«, frage ich und es gelingt mir nicht, meiner Stimme einen neutralen Tonfall zu verleihen. »Aber in deinem Profil stand doch Public Relations.«
    »Genau, ich arbeite in der PR-Abteilung der Deutschen Bank.

Weitere Kostenlose Bücher