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Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Titel: Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Voosen
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Wahrscheinlich hast Du schon gedacht, dass ich tödlich beleidigt bin, oder? Und um ehrlich zu sein, war ich das zunächst auch. Erst dachte ich, Du bist nur wieder eine von diesen Frauen, die sich irgendeine haarsträubende Geschichte ausdenken, um mich nicht wiedersehen zu müssen. Aber dann bin ich doch zum Arzt gegangen. Und dem musste ich mein Problem gar nicht erst schildern. Er hat es nämlich auch sofort gerochen. Und das, obwohl wir mindestens einen Meter auseinander standen. Wenigstens ist er ein fetter Typ mit Glatze und keine bezaubernde Frau wie Du. Trotzdem war es mir natürlich unsagbar peinlich. Aber es gibt auch eine gute Nachricht. Der Arzt hat nämlich ein Magengeschwür bei mir diagnostiziert. Anscheinend hat mich die Trennung von meiner Familie so sehr mitgenommen, dass ich davon krank geworden bin. Das ist an sich natürlich keine positive Neuigkeit, aber wenigstens bekomme ich jetzt Medikamente und rieche wieder normal. Franzi, ich möchte Dir danken, dass Du mir die Wahrheit gesagt hast. Mir ist klar, dass Du das nicht hättest tun müssen, und wer weiß, wie viele Frauen ich noch gequält hätte, wenn es Dich nicht geben würde. Also: Vielen Dank!
    Herzliche Grüße,
    Kai
    Von: Franziska M.
    Betreff: Re: Danke
    An: Kai W.
    Lieber Kai,
    es freut mich sehr, dass ich Dir helfen konnte und Du das Problem in den Griff bekommen hast! Wäre es sehr unverschämt von mir, Dich um eine Gegenleistung zu bitten? Wahrscheinlich klingt das jetzt komisch, aber könnte ich Dich vielleicht dazu überreden, am 13. Juli mit mir zusammen auf eine Hochzeit zu gehen? Ich brauche nämlich unbedingt eine Begleitung, warum, das erkläre ich Dir dann gerne später. Also, was sagst Du? Geht Deine Dankbarkeit so weit? :)
    Herzliche Grüße,
    Franzi
    Von: Kai W.
    Betreff: Re: Re: Danke
    An: Franziska M.
    Liebe Franzi,
    wer heiratet? Ein Ex von Dir? ;-) Glaub mir, ich würde Dir den Gefallen wirklich sehr gerne tun und fühle mich richtig schäbig, Dir diesen Wunsch abschlagen zu müssen. Aber meine Frau und ich haben uns versöhnt und sind jetzt wieder zusammen. Ich möchte das nicht aufs Spiel setzen, indem ich mit einer anderen Frau auf eine Hochzeit gehe. Normalerweise würde ich es natürlich tun und könnte Steffi, so heißt meine Frau, das sicher auch erklären. Aber im Moment ist alles so frisch und sie noch ein bisschen misstrauisch. Ich war nämlich, ehrlich gesagt, nicht immer ganz treu in unserer Ehe. Will das einfach nicht noch mal versauen. Das verstehst Du doch sicher, oder?
    Beste Grüße,
    Kai
    Nein, das verstehe ich überhaupt nicht. So ein Blödian! Was kann ich denn dafür, dass er ein fremdvögelnder Mistkerl ist? Und darunter muss ich jetzt leiden. Ist ja großartig! Nach allem, was ich für ihn getan habe. Na schön, so viel war das jetzt auch wieder nicht. Aber die Überwindung, die es mich gekostet hat, ihm die Wahrheit zu sagen, das war schon nicht ohne. Und was habe ich davon? Gar nichts.
    Von: Franziska M.
    Betreff: Re: Re: Re: Danke
    An: Kai W.
    Schon gut! Gruß, Franzi
    Er darf ruhig merken, dass ich das jetzt nicht so toll von ihm finde. Aber offensichtlich schert es ihn einen Dreck, denn ich bekomme keine Antwort. Na schön. Emotionale Erpressung hat also nicht funktioniert. Was mache ich denn jetzt bloß? Doch einen Begleitservice bemühen? Geht das nicht ein bisschen zu weit? Ich könnte auch einfach alleine auf die doofe Hochzeit gehen. Erhobenen Hauptes! Seht her! Ich bin eine selbstbewusste, eigenständige Frau. Und eine vollwertige Person. Auch ohne Mann! Ja, das ginge vielleicht. Wirklich? An meinem Geburtstag? In diesem Moment ertönt ein leises Pling und das Chat-Fenster am unteren Bildschirmrand öffnet sich. Kai? Nein! Besser! Nils! Mein Retter!
    NILS: Hallo Stupsnase! Ist deine Trägerin in der Nähe oder können wir ungestört reden?
    FRANZI: Sie ist gerade nicht hier! Hallo!
    NILS: Hallo! :) Meinst du, wir können uns mal treffen zwecks gegenseitigen Beschnupperns? Das wäre doch toll.
    FRANZI: Ich weiß nicht, ob ich mich wegschleichen kann.
    NILS: Bring doch Franzi ruhig mit. Ich habe das Gefühl, dass sie ganz in Ordnung ist. Bei der Nase!
    FRANZI: Sie hat eine Bedingung.
    NILS: Raus damit.
    FRANZI: Klingt jetzt bestimmt komisch.
    NILS: Ist egal. Ich tue alles.
    FRANZI: Wenn wir uns mit dir treffen, müsstest du versprechen, uns am 13. Juli auf die Hochzeit ihrer Schwester zu begleiten. Und zwar ganz egal, wie das Treffen läuft.
    FRANZI: Bist du noch da?
    NILS: Na klar.

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