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Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Titel: Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Voosen
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nicke.
    »Das wird sie nicht tun«, sagt Nils, den ich für einen Moment ganz vergessen hatte.
    »Wir werden sehen.«
    »Danke«, rufe ich ihm hinterher. Er dreht sich noch mal um und grinst mich an.
    »Gern geschehen, Süße!«
    Kaum ist er draußen, fangen alle Leute gleichzeitig an zu reden, während mich an meinem Tisch ein wahrer Schwall der Entrüstung trifft.
    »Wer war das? Also, das war ja wirklich unmöglich!«
    »Franzi, ich schwöre, der Festsaal war restlos ausgebucht. Ehrlich!«
    »Kann ich mal kurz mit dir reden?« Ich sehe Nils an und bin erschrocken über den Ausdruck in seinen Augen. Er scheint mir böse zu sein. Aber ich kann doch gar nichts dafür. Es war doch nicht meine Idee, dass Fred hier auftaucht und die Party crasht. Auch wenn es mir, das muss ich zugeben, durchaus ein klitzekleines bisschen gefallen hat. Mein Blick fällt auf die Schokoladentorte, die bei näherer Betrachtung ziemlich windschief daherkommt, was mich umso mehr rührt. Das war doch wirklich reizend von ihm, oder?
    »Bevor du jetzt denkst, dass das eine tolle Geste von dem Typ war, lass dir gesagt sein, dass er das nicht für dich getan hat«, unterbricht Nils meine Gedanken, »solche Typen kenne ich. Sie lieben es zu provozieren, und dazu ist ihnen jedes Mittel recht!«
    »Du kennst ihn doch gar nicht«, protestiere ich.
    »Dafür kennst du ihn wohl umso besser«, gibt Nils zurück. »Sehr viel besser jedenfalls, als du behauptet hast, oder etwa nicht?«
    »Was soll das heißen?«, mischt sich meine Mutter ein.
    »Gar nichts«, wimmele ich sie ab.
    »Ich würde das gerne mit Franzi alleine besprechen.« Auffordernd sieht Nils mich an. »Draußen.«
    »Okay«, gebe ich klein bei und will mich gerade erheben, als Anni mit erhobener Gabel auf mich zukommt.
    »Na, war das ein Auftritt?« Sie lacht vergnügt. »Los, Hinrich, wer zuerst kommt, fängt den Wurm! Franzi, rück mal ein Stück.« Sie drängelt sich neben mich auf den Stuhl. »Ich darf doch? Also, Kinder, ich muss euch sagen, ich sterbe vor Hunger!« Damit schlägt sie ihre Gabel in den Kuchen und verspeist unter den fassungslosen Blicken ihrer Familie den ersten Bissen. »Köstlich, einfach köstlich«, schwärmt sie mit vollem Mund. »Ich bin ja so froh, dass heute dein Geburtstag ist! Los, Franzi, iss!«
    »Kann ich erst noch ein Stück Kuchen essen?«, frage ich Nils, der ein Gesicht macht, als würde er mich heute zum ersten Mal sehen. »Schon gut, ich komme ja.« Schweren Herzens stehe ich auf und werfe einen Blick auf die köstliche Torte, die sich unter der Fressattacke meiner Großeltern bereits zu dezimieren beginnt. Kurz entschlossen greife ich mit bloßen Fingern danach, breche ein Stück ab und lege es in eine der feinen Stoffservietten. »Okay, jetzt können wir!«
    »Pass bloß auf dein Kleid auf. Schokoladenflecken gehen nie wieder raus«, ruft mir meine Mutter hinterher.
    Obwohl ich ein bisschen Angst davor habe, dass Nils gleich einen Streit vom Zaun brechen wird, kann ich nicht widerstehen und nehme noch im Rausgehen den ersten Bissen. Es schmeckt einfach fantastisch. Mein vor Hunger gurgelnder Magen beruhigt sich fast auf der Stelle und freut sich nach den über den Abend verteilten Häppchen über die Kalorienbombe. Während ich Nils ins Foyer und dann raus auf die Straße folge, stopfe ich schnell den gesamten Kuchen in mich hinein und lecke meine Finger ab. Nachdem wir durch die gläserne Drehtür ins Freie getreten sind, dreht Nils sich abrupt zu mir um.
    »Wer ist der Typ? Hast du was mit dem?«
    »Nein«, sage ich, erschrocken über seinen heftigen Tonfall.
    »Aber du hattest!«
    »Nein, ich …«
    »Lüg nicht«, fährt er mich an.
    »Ja, ich hatte was mit ihm. Aber vor dir«, verteidige ich mich.
    »Also ist er ein Exfreund?«
    »Nicht direkt.«
    »Verstehe. Du hast mit ihm gevögelt, aber zusammen wart ihr nicht.« Irgendwie klingt es nicht schön, wie er das sagt. Da es aber stimmt, nicke ich. »Machst du so was öfter? Ich möchte nur wissen, worauf ich mich einzustellen habe. Wie viele ehemalige Bettgefährten hattest du denn so?«
    »Wieso bist du so gemein?« Nur mit Mühe kann ich die Tränen zurückhalten. »Ich kann nichts dafür, dass er hier aufgetaucht ist. Und nein, ich bin keine Schlampe, wenn es das ist, was du wissen wolltest!«
    »Das habe ich doch gar nicht behauptet.«
    »Hast du wohl.« Jetzt fange ich leider doch an zu heulen. »Du guckst mich an, als könntest du mich überhaupt nicht mehr leiden, dabei hab ich dir gar

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