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Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See

Titel: Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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dem Leben in freier Natur vertraut gemacht, was ich eigentlich gerne übernommen hätte. Aber er war nun mal Hausherr in dem Areal.
    Mich hatte er meine eigenen Wege gehen lassen, na, war auch egal, ich hatte dafür mehr Zeit für Janed gehabt.
    Und die, das muss man ihr wirklich hoch anrechnen, hatte zwar einen Großteil ihrer Aufmerksamkeit auf Ron gerichtet, aber mich vernachlässigte sie nicht so schamlos wie Lili.
    Nachdem die Sache mit dem Hotel geklärt war, hatte Ron Pippin sehr höflich um Janeds Hand gebeten. Was ich erst einmal nicht verstand. Er wollte doch nicht nur eine Hand von ihr, sondern das gesamte Paket. Also, wenn ich eine Kätzin wollte, dann doch nicht nur eine Pfote!
    Menschen eben.
    Aber wie sich zeigte, bekam er alles, vor allem nachdem er einen hübschen goldenen Ring mit einem Glitzerstein an besagte Hand gesteckt hatte.
    Und prompt wurde auch Pippins Tochter richtig liebenswürdig und säuselte um Ron und Janed herum.
    Zwei Tage später gab es dann ein noch beeindruckenderes Ereignis, an dem Lili und ich wirklich teilnehmen durften. Ein richtiges Abenteuer, das da mit begann, dass wir mit ei nem Automobil in die Stadt reisten und dort
eines der hohen Häuser bezogen. Nur dass das Zimmer gar nicht klein war, sondern sogar sehr groß und vol ler Möbel und Samt und glän zendem Holz. Lili beschnupperte anerkennend die Einrichtung und meinte, das sei ein richtiges Luxushotel.
    Was sich dann auch im Futter zeigte.
    Wurde uns auf Tellern mit Goldrand serviert.
    Aber, um es ganz ehrlich zu sagen, was Janed mir in meinen Blechnapf zu Hause gefüllt hatte, war einen Tick delikater. Aber das sagte ich Lili erst mal nicht. Das würde sie schon noch merken.
    Ja, und dann putzte Janed sich auf, was das Zeug hielt. Nicht mit ih rem Sonntagskleid und dem Spit zenhäubchen, sondern mit dunkelblauer Seide und Volants und Spitzen und fei nen Schühchen. Lili beobachtete sie mit höchst zufriedener Miene.
    »Sie hat einen viel besseren Geschmack als die olle Adèle!«, bemerkte sie, als Janed sich vor dem Spiegel drehte.
    »Und sie riecht auch viel angenehmer.«
    Wir schnupperten beide verzückt. Aus dem geschliffenen Flakon hatte Janed ei nen ganzen Blütenstrauß gezaubert und roch wie ein Blumenbeet in der Sonne.
    Dann kam Ron zu uns. Sei ne Augen leuchteten auf, als er sie sah, und schnuppern tat er genauso begeistert wie wir. Er beugte sich dazu über Janeds Hand und drückte seine Nase darauf.
    Die Hand hatte er ja erhalten, was die Geste verständlich machte.
    Als er mit dem Beschnuppern fertig war, überreichte er Janed ein kleines Kästchen.

    Ich machte einen langen Hals, um zu sehen, was sie da rausnahm.
    Es war das Medaillon. An einer neuen, sehr hübschen Goldkette.
    »Ich habe es ein we nig umarbeiten lassen, Janed. Aber ich hoffe, du wirst es noch immer mögen.«
    »Jetzt ist es mir zum zweiten Mal geschenkt wor den«, sagte sie leise. »Erst von Pantoufle und nun von dir. Ich wusste gar nicht, dass du es noch hattest.«
    »Ich habe es damals aufgehoben und eingesteckt. Eine Weile wusste ich nicht recht, was ich da mit tun sollte. Denn ich hatte es ja schon einmal verschenkt. Aber dann hatte ich einen Einfall. Mach das Medaillon auf, Janed.«
    Sie knispelte an dem Verschluss, dann sprang der Deckel auf, und sie rief ent zückt: »Oh.« Und dann sagte sie: »Ein neues Datum? Der dreißigste April? Was war … Ach, ich verste he! Oh, Ron, das ist ja hin reißend.«
    Sie kniete vor dem Bett, auf dem wir sa ßen, nieder und zeigte mir, was in dem Anhänger verborgen war.
    Ich!
    Oder besser, ein winziges Bild von mir. Einem sandfarbenen Kater, ganz fein gemalt.
    Und der dreißigste April, das war der Tag, an dem sie mich wiedergefunden hatte und ich das Medaillon.
    Gut gemacht, Ron. Sehr gut gemacht!
    Er legte es ihr um den Hals und schnupperte noch einmal an ihren Ohren.
    Und was sagte meine Janed?
    »Ronronronron!«
    Klang fast so gut wie mein Schnurren.

    Anschließend brachen wir auf.
    Und dann große Oper.
    Mit Pippin.
    Und seiner Tochter und ihrem Mann.
    Und wir beide in mit Samt ausgeschlagenen Körben.
    In einem kleinen Zimmerchen oben über der ganzen Menschenmasse.
    Und vorne auf der Bühne Enrico.
    Ach, wie der sang!
    Wir sangen mit. Lili und ich.
    Ganz laut, jawohl.
    Das war so ein Erlebnis, andere, kleinere, schlossen sich an, Feste, Picknicks, Ausfahrten.
    Und nun ging es nach Hause.
    Pippin kam noch einmal zu uns, obwohl er nicht mit dem Schiff fahren würde. Er brachte einen Arm

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