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Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See

Titel: Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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werfen«, sagte Janed ganz ruhig.
    »Wie bitte?«
    »Ich konnte es gerade noch verhindern.«
    »Die lügt, die Schlampe! Die hat mich angegriffen! Sie haben es doch alle gesehen! Sperren Sie diese schmutzige Aussiedlerin ein. So fort! Ich verlange das. So fort!«, grellte Madame.
    »Mademoiselle Janed ist kei ne Schlampe, Madame. Nehmen Sie das zur Kenntnis«, sagte Pippin.
    »Sie stecken doch mit ihr un ter einer Decke, Sie heruntergekommener Tierbändiger!«
    »Mister Alexandrejew, Madame, ist ein Herr von Ansehen und ausgezeichneten Manieren«, sagte Janed diesmal bedachtsam. »Sie hingegen benehmen sich wie die letzte Hafendirne. Und glauben Sie, Madame, derlei Gelichter habe ich schon kennengelernt. Sie haben Lili, die friedlich neben Ihnen saß, mit der Absicht hochgehoben, um sie über Bord zu werfen. Und ich frage mich ernsthaft, was Sie damit bezwecken wollten. Hinterherspringen wollten Sie wohl bestimmt nicht.«
    Ron trat jetzt zu Madame und nahm sie bestimmt und nachdrücklich am Arm.
    »Madame Robic hon, ich werde Sie zu Ih rer Kabi ne geleiten und Ihnen ein Zimmermädchen schicken, damit Sie Ihre Kleider wechseln und sich etwas beruhigen können«,
sagte er leise. »Überlassen Sie die Angelegenheit mir. Ich werden den Kapitän darüber informieren.«
    Jetzt kollerte Madame nur noch, ließ sich aber willig wegführen.
    An Lili hatte sie keinen Gedanken mehr verschwendet.
    »Warum schleimt er sich nur wieder bei ihr ein?«, murrte Janed, aber Pippin tätschelte ihr beruhigend den Arm.
    »Ich bin mir si cher, dass er dem Kapitän nicht die Beschwerde vorlegt, die Madame Robichon glaubt vorbringen zu müssen. Warten Sie ab, Janed. Er wird gleich kommen und uns nach den näheren Umständen befragen.«
    Das vermutete ich auch. Es war nämlich ein ziemlich ärgerliches Blit zen in sei nen Augen aufgetreten, als er die Schnepfe abführte.
    Ich aber musste mich jetzt vor allem um Lili kümmern.
    Also – Kopf an Janeds Bein gerammt.
    »Pantoufle! Au!«
    Entschuldigung, aber unter deinem Rock, Janed …
    »Ah, ich verstehe.«
    Mei ne liebe Freun din lüpfte ih ren Rock, und Lili schaute verschüchtert darunter hervor.
    »Ist sie weg?«
    »Ja, sie ist weg.«
    Geduckt kroch Lili unter den Spitzen hervor, und Janed beugte sich zu ihr hinunter.
    »Arme kleine Katze. Arme kleine Lili-Blauauge.«
    Sie schmeichelte ihr und gurrte und schnurrte, soweit
Menschen das können, und Lili taute auf. Ja, sie ließ sich sogar von ihr auf den Arm nehmen. Aber als ihr Blick über die Reling streifte, krallte sie sich so fest in Janeds Schultern, dass diese leise aufjaulte.
    »Besser, wir gehen nach drinnen, was, Lili?«

Adèles Entlarvung
    In dem Raum standen Sessel und nied rige Tische, und Pippin rückte einen Sessel für Janed zurecht. Lili blieb noch immer an ihrer Schulter kle ben, hatte aber die Krallen eingezogen und ihren Kopf an Janeds Hals geborgen. Ich hüpfte auf Pippins Schoß.
    Ron Cado kam wieder zu uns und zog sich ebenfalls einen Sessel herbei.
    »Madame ist in ih rem Zimmer und gibt sich ei nem hyste rischen An fall hin. Der Bordarzt küm mert sich um sie.«
    »Hoffentlich verabreicht er ihr ein paar K.-o.-Tropfen«, meinte Pippin trocken.
    Was »k.o.« war, wusste ich nicht, hoffte aber, das es so was war wie das Zeug, mit dem mich Enrico besprüht hatte.
    »Starke Beruhigungsmittel werden sicher angebracht sein, da gebe ich Ih nen recht. Und nun sagen Sie mir: Stimmt das, was Mademoiselle Janed sagt, Mister Alexandrejew?«

    »Ja, es stimmt. Madame Robichon erkundigte sich bei dem Zweiten Offizier, wann wir in New York einlaufen würden, sah dann zur Uhr und hob die Katze auf. Genau wie Janed hatte auch ich den Eindruck, dass sie sie über Bord werfen wollte. Janed fiel ihr geistesgegenwärtig in den Arm. Wenn Sie meine Einschätzung hören wollen, Mister Cado, dann wünschte Madame mit dieser Aktion noch einmal die Rettung des Katers hier zu wiederholen.«
    »Um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, nehme ich an. Aber warum nur?«
    »Der Blick auf die Uhr, Mister Cado, gibt mir zu denken.«
    »So förmlich heute, Mademoiselle Janed?«
    Meine Janed wurde tiefdunkelrot.
    »Mister Alex…«
    »Ron, könnten Sie sich bitte angewöhnen, mich Pippin zu nennen? Ich habe ständig das Gefühl, jemand mit dem Namen Alexandrejew stünde schräg hinter mir und sei gemeint.«
    »Nun, wenn Sie es wünschen, Pippin.«
    »Ja, ich wünsche es mir. Und was wollten Sie zu Janeds Förmlichkeit sagen?«
    »Ich woll te Ihnen

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