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Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See

Titel: Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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gleich am ersten Tag, als ich Pantoufle hier unten suchte.«
    »Und er benahm sich nicht eben wie ein Gen tleman ihr gegenüber, Ron. Ich musste ihn ein wenig zur Räson bringen.«
    »Tatsächlich?«
    »Mit einem Spazierstock. Ich fand es beeindruckend.«
    »Ich werde wohl noch ein, zwei weitere Wörtchen mit Jock zu wechseln haben«, knurrte Ron grimmig. »Später. Jetzt, denke ich, sollten wir sei ne Kajüte aufsuchen. Vielleicht finden wir irgendetwas, das ihn überführen kann.«
    Blendende Idee. Ich wusste ja, dass die Schnepfe diesen Jock aufgesucht hatte.
    Ich vorweg, Lili mir nach, beide Schwanz hoch!
    Dann seitlich verdrücken, weil ein paar Heizer durch
den Gang polterten, die irritiert den Ersten Offizier und seine Begleiter grüßten. Dann hinter den dreien her.
    Ron hatte einen Schlüssel, der zu der Tür passte, und wir betraten den Raum. Er war klein, ein Bett mit einem Kasten darunter, ein Tisch, ein Stuhl, ein Spind. Eine zerfledderte Gazette lag auf dem Tisch, eine schmut zige Hose hing über der Stuhl lehne. Eine Seekiste lungerte in der Ecke herum. Sie war Rons erstes Ziel. Er wühlte darin herum, stellte mit leisem Grollen eine Flasche Rum sicher, zog die Nase kraus, als er die streng nach Mensch riechende Wäsche ausschüttelte, fand aber nichts darin. Pippin hatte den Bettkasten hervorgezogen, inspiziert und eine Flasche Rum hervorgezaubert. Ron wandte sich anschließend dem Spind zu und fasste in jedes der einzelnen Fächer.
    Noch eine Flasche Rum zog er hervor, was ihm ein zweites drohendes Grummeln entlockte.
    Janed tat gar nichts, was in Anbetracht der Enge in dem Raum sinnvoll war.
    Lili hingegen flehmte.
    »Riechst du was?«
    Schnäuzchen auf, Barthaare vibrierend, sog sie weiter die Luft ein. Auf diese Weise können wir noch die allerkleinsten Duftspuren aufnehmen und sie uns praktisch über die Zunge gleiten lassen.
    »Adèle!«, sagte sie dann und klappte den Mund zu.
    Ich den meinen auf und flehmte ebenfalls. Vielleicht, weil ich ein paar Schritte von ihr entfernt stand, bemerkte ich es auch sogleich.
    Adèles Rolligkeitsparfüm.
    Das aber hieß ja nur, dass sie hier gewesen war, und
diese Duftspur konnten wir den Menschen schlecht verdeutlichen. Sie würden sie überhaupt nicht wahrnehmen.
    Andererseits …
    Ich schnupperte weiter. Machte einen Schritt auf das Bett zu.
    Lili ebenfalls.
    »Wird intensiver hier!«, stellte sie fest.
    »Ob sie mit ihm im Bett war?«
    »Glaub ich nicht. Sie hat immer in ihrem Zimmer übernachtet. Ich musste ja bei ihr im Bett liegen. Aber trotzdem. Hier, hier ist es noch deutlicher.«
    »Hier ist nichts«, sagte Ron.
    »Hier auch nicht«, meinte Pippin.
    »Hier ist was!«, sagte ich zu Lili und ging nä her an die Matratze heran. Lili folgte.
    »Ja, ganz deutlich!«
    Sie schob ihre Nase unter die Decke, tauch te dann wieder auf und forderte mich auf: »Riech mal!«
    Ich also auch unter die Decke, erst mit der Nase, dann mit der Pfote,
    Da war was.
    »Lasst uns gehen, wir werden ihm die Daumenschrauben ansetzen müssen!«, erklärte Ron.
    »Nein, wartet mal. Schaut, was Lili und Pantoufle machen.«
    »Er hat die Pfote unter die Matratze gesteckt. Hebt sie mal hoch!«
    Ron und Pippin griffen zu, ich zog mich zurück.
    »Ah!«, sagte Janed und nahm den violetten Umschlag auf. »Quel odeur!«

    Na also, das konnten sogar Menschen erkennen.
    »Was meinst du damit, Janed?«
    »Riech mal!«
    Sie hielt Ron das Ding unter die Nase.
    »Madames Parfüm.«
    »Richtig. Und was enthält wohl dieser Umschlag? Soll ich raten?«
    »Nicht nötig. Wir wissen es alle.«
    Ron öffnete ihn und zählte die Geldscheine.
    »Eine stattliche Summe für einen Maschinisten«, erklärte Pippin. »Das wird wohl reichen, um den Kapitän zu überzeugen.«
    »Das wird es wohl.« Dann drehte sich Ron zu Lili und mir herum. »Was er mir nicht glauben wird, ist die Rolle, die diese beiden unglaublichen Tiere dabei gespielt haben.«
    Lili hatte sich in ihrer Majestätenhaltung auf das Bett gesetzt und sah ihn hochmütig an. Aber ich verstand ihn schon. Auch Menschen brauchen ein paar ungewöhnliche Sinne mehr, um uns in unserer vollen Größe zu erkennen.
    »Lass nur, Lili«, tröstete ich sie. »Wir werden unseren Anteil am Ruhm schon erhalten.«
    »Wenn du meinst.«
    »Ich glaube, Janed, in der Vorratskammer gibt es noch ein paar Dosen mit dieser Lachspastete mit Champagner. Ich könnte mir vorstellen, dass der Koch sie gerne auf zwei hübschen Tellern servieren würde.«
    »Mit Goldrand,

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