Papa To Go
Wasserlandung möglich. Allerdings klappt das mit dem Reflex nicht mehr so, wenn sie einmal aufgetaucht sind. Im Großen und Ganzen läuft der Rest der Entbindung im Wasser genauso wie an Land ab. Kein Unterschied. Vorteil hier: Das warme Wasser lindert die Wehenschmerzen deiner Frau! Selbst einen Dammschnitt macht die Amphibienhebamme mit Taucherbrille locker unter Wasser. Ist dein Kind an Land, wird auf den Mutterkuchen gewartet. Mag der sich noch nicht lösen, geht’s erst mal ab unter die Dusche, und dann wird mit festem Boden unter den Füßen an Land weiter gewartet. Außerhalb des Wassers, sozusagen im Dock, werden mögliche Geburtsbeschädigungen am Mutterschiff wie Schnitte oder Risse medizinisch versorgt. Bei Wassergeburten wohl eher seltener auf der Agenda, aber man weiß ja nie. Deiner gebärenden Nixe werden die Hebammen wahrscheinlich einen anständigen liegenden Venenzugang verpassen, da bei möglichen Problemen dann umgehend ein wehenhemmendes Mittel in die Blutbahn geschossen werden kann und keine Verzögerungen entstehen. Und wenn die Mädels im Kreißsaal was für die Wasserqualität machen wollen, dann empfiehlt sich ein vorgeburtlicher Einlauf, nicht so sehr als Augenweide, vielmehr als Anti-Verunreinigungsmaßnahme für das Wasser gedacht. Neben den ja schon fast ausgelutschten unterstützenden Aktivitäten für deine Frau, die du hoffentlich mittlerweile auf dem Schirm hast, kommt hier eine weitere dazu: Baywatch! David Hasselhoff. Du! Die Schwimminsel sollte niemals alleine im Raum bleiben. Auch wenn bei den körperlichen Ausmaßen das Ertrinken ziemlich
schwerfällt, es könnte dennoch passieren. Also, Bademeister, immer schön in der Nähe bleiben und notfalls den Rettungsring werfen. Ein ganz normales Bett zu Entbindungszwecken steht in ausgesuchten Entbindungseinrichtungen ohnehin bereit. Wie bei euch zu Hause im Garten muss der Pool frei stehen und von allen Seiten begehbar sein. Alles andere wäre Mist. Die angebrachten Lichtquellen dürfen sich nicht im Wasser spiegeln, und hygienisch muss das Planschbecken auch sein. Das kannst du im Kreißsaal noch mal checken beziehungsweise das Personal fragen, ob da an alles gedacht wurde. Damit machst du dir vielleicht nicht unbedingt neue Freunde, aber du brauchst ja auch keine mehr. Dein bester wird ja in Kürze geboren…
Durchschnittlich planschen die Damen knapp drei Stunden, bevor sie zu zweit in der Wanne schwimmen und das Wasser wieder abfließen darf! Der Badespaß lässt sich jederzeit von der Mutter abbrechen - und während das CTG den kleinen Nichtschwimmer kontrolliert, auch vom medizinischen Expertenrat, der da am Beckenrand rumwuselt.
Badeverbot herrscht übrigens bei der viel beschrienen Beckenendlage (siehe gleichnamigen Abschnitt, Seite 110), bei einer HN-Infektion oder Ansteckung mit Hepatitis oder Herpes, bei einem unterversorgenden Mutterkuchen, bei einem Riesenbaby im Bauch, bei einer PDA oder bei Müttern, die bereits früher komplizierte Schwangerschaften erlebt haben.
Los geht’s
Wie auch immer es passiert, es passiert! Das Kind muss raus!
Der Blasensprung
Kurze Erklärung: Dein zukünftiges Familienmitglied hält sich die ganze Zeit tapfer, rundum versorgt und für umsonst im herzhaft leckeren, aber nicht für den herkömmlichen Gebrauch gedachten Fruchtwasser. Dieser edle Tropfen ist die flüssige Füllung der sogenannten Fruchtblase, die bei den meisten Frauen mit Ende des ersten Wehenstadiums platzt (»Blasensprung«). Bei anderen Frauen bricht die Blase, ohne dass die Wehen bereits eingesetzt haben - in diesem Fall wird von einem vorzeitigen Blasensprung gesprochen, beliebt im Zeitraum vor der 37. Woche.
Gut. Nun ist es also so weit. Auf diesen Augenblick habt ihr etwa 40 Wochen hingearbeitet. Die Fruchtblase ist geplatzt (Na, wer hat wie viel Euro gewonnen?), und/oder die Wehen haben eingesetzt, und nun ist eines sicher: In Kürze ist der Zwerg auf der Welt. Es kann sich nur noch um Stunden handeln.
Floskel Productions, schönen guten Tag: »Keine Panik!«
Ob du die Kleine ins Krankenhaus kutschieren darfst oder doch lieber einen Notarztwagen rufen solltest, verrät dir der aktuelle Lagebericht, den deine Frau garantiert auf Knopfdruck runterbeten kann. So viel Zeit muss sein.
Für dich als Beispiel: Wenn meinetwegen die Fruchtblase zu einem Zeitpunkt platzt, in dem das Baby schon fest mit dem Kopf im Becken liegt - diese Info gibt es nur frisch vom Frauenarzt oder von der Hebamme -, dann herrscht weder
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