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Papa

Papa

Titel: Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven I. Hüsken
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Therapie sollte ihm zeigen, wie er den Weg zu einer starken Persönlichkeit bestreiten kann, ohne dabei den Blick auf andere zu haben.
    Ich schlage vor, ihn in einem speziell auf Jugendpsychiatrie ausgerichteten Klinikum in Einzelunterbringung zu therapieren.
    Robert pfiff durch die Zähne. »Na, kein Wunder, dass Sie da anderer Meinung waren. Wer dreht sich schon selbst den Geldhahn zu? Sebastian Graf, der große Maler, ist also ein kleiner pubertierender Junge. Ich habe keine Kinder, aber heißt es nicht, dass Jugendliche in diesem Zustand schnell ausrasten können? Sollte sich das bewahrheiten, Frau Kramme, wird Ihnen auch Staatsanwältin Schreyer nicht mehr helfen können.«
    »Ach, fahren Sie doch zur Hölle.« Kramme drehte sich zu ihnen. Ihre Miene war völlig ausdruckslos.
    Gäter legte die Akten zur Seite. »Graf hat Ried kennengelernt, war fasziniert von ihm, hat sich in seine Lage versetzt und schließlich dessen Wut und Rachegelüste herausdestilliert. Wenn das für ihn Rieds Persönlichkeit ausgemacht hat, würde er morden …«
    »Aber er würde sich nicht an seinen Opfern vergehen.« Robert nickte. »Er würde der Ried sein, den er hier in der Klinik kennengelernt hat.«
    »Und er würde sich an all den Leuten rächen, auf die Thomas Ried eine Scheißwut hat.«
    »Sebastian Graf verwandelte sich also in einen strafenden Racheengel. Mir reicht das als Motiv.«
    Krammes Augen röteten sich. Sie wirkte, als stünde sie unter Drogen. »Sebastian ist kein Killer. Er glaubt nur, krank zu sein. Da bin ich mir sicher. Er ist ein kleiner Junge und brauchte nur hin und wieder einen Klaps.«
    Robert schüttelte den Kopf. Er war da ganz und gar anderer Ansicht. Er dachte an das Gespräch mit Öhl im Bastelladen und zog Grafs Visitenkarte heraus, die der Reporter ihm in die Hand gedrückt hatte.
    Fast im selben Moment klingelte Gäters Telefon. Sie ging ran, nickte ein paar Mal, während ihre Miene immer ernster wurde. Dann legte sie auf.
    »Das wird Ihnen nicht gefallen. Sie haben Maik gefunden.«

[home]
    Kapitel 41
    D as schwarze Skelett eines Riesen ragte aus einer Dunstglocke in den wolkenverhangenen Himmel. Blaues Stroboskoplicht flackerte an seinem Rumpf, und Dutzende Glühwürmchen krabbelten auf ihm herum.
    »Sind Sie sicher, dass Sie das sehen wollen?« Gäter drückte auf den Autoschlüssel, und die Beleuchtung des hellblauen Aygos blinkte auf.
    Sie hatten ein Stück abseits geparkt, wo die Pfützen nicht ganz so tief und die Hügel nicht allzu hoch waren. Weiter ins Baustellengelände hinein hatte sich Gäter mit ihrem Kleinwagen nicht gewagt.
    Es gab keine Laternen. Nur das Licht des Mondes, der hin und wieder hervorlugte, zeigte ihnen den Weg.
    Robert ging um das Auto herum und schaute nach oben. Das Hochhaus war erst zur Hälfte fertiggestellt. Die vierte und fünfte Etage bestand nur aus Stahlträgern. Auf dem Plateau standen helle Scheinwerfer. Die Taschenlampen der Polizisten leuchteten immer wieder auf, und ihre Stimmen hallten über die Baustelle.
    Robert hatte einen Kloß im Hals. Man konnte es drehen, wie man wollte, er war zu langsam gewesen. Maik hatte es nicht geschafft.
    Eine Tatsache, die in seinem Kopf unwirklich blieb. »Nein«, antwortete er, ohne den Blick abzuwenden. »Ich bin ganz und gar nicht sicher. Wollen wir?«
    Gäter hielt ihn am Arm zurück. »Das Gebäude ist abgesperrt. Wenn Zellinger Sie erwischt, sind Sie fällig.«
    »Zellinger ist verantwortlich dafür, dass niemand Kramme zur Verantwortung gezogen hat. Der soll mir mal in die Quere kommen.«
    Sie gingen über schlammigen Untergrund um die Ecke und schlüpften durch einen Bauzaun. Das Einsatzteam der Polizei hatte im Eingangsbereich des Hauses ein paar Baustellenstrahler aufgestellt. Das Auto der Spurensicherung stand neben einem Bauwagen.
    Gäter überholte Robert staksend und stellte sich ihm mit funkelnden Augen in den Weg. »Wie wäre es, wenn Sie auch mal an mich denken? Ich liebe das Herumwühlen in Leichen wirklich und würde es gern noch eine Zeitlang machen.«
    »Was?«
    Gäter schnaufte verärgert. »Wenn ich einen beurlaubten Polizisten hinter eine Polizeiabsperrung schmuggle, dürfte sich das nicht gut machen.«
    »Wir können gerne getrennt da reingehen, aber ich werde mir die Leiche auf jeden Fall anschauen.« Damit schob er sie beiseite und ging auf die Absperrung zu, wo zwei Beamte warteten. Noch ehe er etwas sagen konnte, sprach einer der beiden ihn an:
    »Rob? Verdammt, was suchst
du
denn hier? Weißt

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