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Paperweight: Literarische Snacks (German Edition)

Paperweight: Literarische Snacks (German Edition)

Titel: Paperweight: Literarische Snacks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fry
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australischen Seifenopern und Frauenjournalen, deren genaue Untersuchung sich zwar unbedingt lohnt, doch erst dann, wenn Sie sich mit Ihrem neuen Spielzeug etwas vertraut gemacht haben.
    Aber schauen Sie sich werktags um 17.15 Uhr
Blockbusters
auf ITV an. Genau, an jedem Wochentag. Bob Holness moderiert diese Quizsendung für Jugendliche, und die muß man einfach gesehen haben. Sie hat eine völlig neue, heiß umkämpfte Sendezeit geschaffen: das sogenannte Vor-Abendnachrichten-Format. Sie verrät Ihnen allerhand über die Erziehung unserer Jugend, so wie
University Challenge
(in einigen ITV-Sendegebieten zu verschiedenen Zeiten) Ihnen einiges über unsere Studenten mitteilt.
Blockbusters
ist aufregend und fesselnd – außerdem endet es
in medias res
, manchmal mitten in einer Frage, was einfach unbeschreiblich spannend ist.
    Wogan
müssen Sie sich ansehen, so entsetzlich sich das auch anhören mag. Der Mann ist als Interviewer ein hoffnungsloser Fall und im übrigen wohl ein lächerlicher Egoist, aber Sie erfahren, wer was macht und wer populär und interessant ist in dieser Welt, die zu inspizieren Sie sich endlich entschlossen haben.
    Yes, Prime Minister
ist für Leute von mittlerem Einkommen, Alter und Geschmack. Es wird für den Höhepunkt gegenwärtiger Situationskomödie gehalten, wo
The Young Ones
nur das Vorspiel war. Ich für mein Teil bevorzuge Petting. Natürlich ist
Yes, Prime Minister
schlau und witzig und gut gespielt und geschrieben, und natürlich möchte ich keine einzige Folge verpassen, aber es wird nie als ein Meilenstein in die Geschichte der Fernsehunterhaltung eingehen wie
Fawlty Towers
oder
The Young Ones
oder
TW3
; man wird sich nie wirklich daran erinnern. Ich weiß, daß meine Meinung ketzerisch ist.
    Ich, Claudius, Kaiser und Gott
wird zu Ihrem Glück wiederholt. Sie haben Graves’ Romane gelesen, sehen Sie jetzt, wie seine Adepten beim Fernsehen ihn adaptieren und adoptieren. Großartiges Drehbuch von Jack Pulman, brillantes Agieren nahezu jedes einzelnen Schauspielers inder riesigen Besetzung. Das dürfen Sie sehen, einfach weil es Spaß macht.
    Die letzte Empfehlung ist die der
Channel 4 News
um 20.00 Uhr. Sie werden zur besten Sendezeit ausgestrahlt und auf die beste Weise; Sie werden bald regelmäßig zuschauen.
    Das war’s. Probieren Sie eine Woche lang all diese Sendungen, mehr verlange ich ja gar nicht. In der zweiten Woche wählen Sie aus den Programmzeitschriften willkürlich zehn Abendsendungen aus, jawohl, willkürlich. Und sehen Sie sie von Anfang an: es hat keinen Sinn, erst in der zweiten Hälfte dazuzuschalten. Einen Roman fangen Sie ja auch nicht bei Kapitel neun an. Wenn das Programm schon seit fünf Minuten läuft, haben Sie’s verpaßt. Geben Sie ihnen diese Chance, und ich garantiere Ihnen, daß Sie Spannung, Schund, Pathos, Unterhaltung (entsetzliche und entzückende), Unsinn, Brillanz und Absurdität im Überfluß finden werden. Kurz gesagt, Sie werden eine Menschheit erleben, der anzugehören anders nicht möglich ist, weil Sie die ganze Menschheit sehen, nicht nur Freunde und Ihresgleichen, sondern auch die, die Sie hassen und von denen Sie gehaßt werden, die Sie schön und die Sie abstoßend finden, die schlauer sind als Sie und die nie wußten, was Sie mit zwölf schon vergessen hatten: Menschen, Ereignisse, Möglichkeiten und Fiktionen, die eine Institution, einen Organismus, sprich: ein öffentliches Ereignis ausmachen und von ihm gemacht werden, das Sie bislang gemieden haben. Kommen Sie auf den Boden!

Bernard Levin
     
    Ganz schön frech für einen schon nicht mehr ganz so jungen Mann. Erneut für den ›Listener‹.
     
    Bernard Levin:
In These Times
, Jonathan Cape, gebunden, £ 10.95.
     
    Ich muß hic et nunc gestehen, daß meine Gefühle in Anbetracht der Aufgabe, eine Anthologie zu rezensieren (Levin betont expressis verbis, diese Bände seien Herbarien, ja Florilegien, und wir alle wissen, daß eine Anthologie, nimmt man sie
au pied de la lettre
, nicht mehr, aber auch nicht weniger – und wer wollte da noch widersprechen? – ist als ein Strauß oder, mutatis mutandis, Bukett – auch wenn zweifelsohne jene Herren, die es umtreibt, uns zu instruieren, wie zu leben und zu sprechen sei, Worte zu sagen, gar zu kreischen haben werden, um den Strauß auszufechten, ob es Bukett oder, etymologisch korrekt, nicht doch Bouquet heißen müsse, denn so wahr Eier güteklassierte ovulare Euro-Einheiten sind, so wahr wird in einem klammen Verwaltungsschrank

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