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Papillon

Papillon

Titel: Papillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henri Charrière
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bis achtzehn Tage ausruhen. Sie scheinen ein gutes Boot zu haben. Ich werde es hierher, in den Hafen bringen lassen, sollten Reparaturen nötig sein, so werden wir sie von den Zimmerleuten der königlichen Marine ausführen lassen. Außerdem erhalten Sie für die Weiterreise reichlich Lebensmittel sowie Kompaß und Seekarte. Ich hoffe, daß Sie in den südamerikanischen Staaten Aufnahme finden werden. Gehen Sie nicht nach Venezuela, dort würde man Sie verhaften und zu Straßenarbeiten zwingen, ehe man Sie den französischen Behörden ausliefert. Wegen einer groben Verfehlung sollte ein Mensch nicht gezwungen sein, sich für immer verloren zu geben. Sie sind jung, gesund, haben ein sympathisches Äußeres, und ich hoffe, daß Sie sich nach allem, was Sie durchmachen mußten, nicht für immer geschlagen geben. Die Tatsache, daß Sie hierher gekommen sind, beweist das Gegenteil. Ich schätze mich glücklich, dazu beitragen zu dürfen, daß Sie wieder gute, verantwortungsbewußte Menschen werden. Viel Glück! Falls sich irgendein Problem ergeben sollte, rufen Sie unsere Nummer an, man wird Ihnen französisch antworten.«
    Er klingelt, und ein Mann in Zivil kommt uns holen. In einem Saal, in dem mehrere Polizisten und Polizeibeamte auf der Maschine schreiben, nimmt ein Zivilbeamter unsere Erklärung auf.
    »Warum sind Sie nach Trinidad gekommen?«
    »Um uns auszuruhen.«
    »Woher kommen Sie.«
    »Aus Französisch-Guayana.«
    »Ihre Flucht gilt als Delikt. Haben Sie bei Ihrer Flucht irgend jemanden verletzt oder getötet?«
    »Wir haben niemanden ernstlich verletzt.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Wir haben es erfahren, noch ehe wir das Land verließen.«
    »Alter, Strafausmaß … Meine Herren, Sie haben fünfzehn bis achtzehn Tage Zeit, sich hier auszuruhen. Sie dürfen tun, was Sie wollen. Wenn Sie das Hotel wechseln, verständigen Sie uns bitte. Ich bin Sergeant Willy.
    Hier ist meine Karte mit meinen beiden Telephonnummern: die erste ist meine Amtsnummer, die zweite meine Privatnummer. Falls Sie meine Hilfe brauchen, rufen Sie mich an. Wir wissen, daß das Vertrauen, das wir Ihnen schenken, gut angewendet ist. Ich bin sicher, daß Sie sich tadellos halten werden.«
    Wenige Augenblicke später begleitet uns Master Bowen in die Klinik. Clousiot ist glücklich, uns wiederzusehen. Von unserer Nacht in der Stadt erzählen wir ihm nichts, wir sagen ihm nur, daß wir hingehen dürfen, wohin wir wollen.
    »Ohne Bewachung?« fragt Clousiot überrascht.
    »Ja, ganz ohne.«
    »Na, das sind ja sonderbare Typen, diese Roastbeefs!«
    Bowen, der mit dem Arzt verabredet war, kommt mit diesem herein.
    »Wer hat Ihnen die Fraktur eingerichtet, ehe das Bein mit den Zweigen verbunden wurde?« fragt der Arzt Clousiot.
    »Ich und ein Mann, der nicht mit ist.«
    »Gratuliere. Es ist so gut gemacht, daß das Bein nicht wieder gebrochen werden muß. Der Knochen ist in Ordnung, wir brauchen Ihnen nur einen Gipsverband anzulegen und eine Eisenstütze zu geben, damit Sie herumhumpeln können. Möchten Sie lieber hier bleiben oder zu den Kameraden übersiedeln?«
    »Zu den Kameraden.«
    »Schön. Morgen früh können Sie gehen.«
    Wir überschütten den Arzt mit Dankesbezeigungen. Er geht mit Master Bowen hinaus, und wir verbringen den Vormittag und einen Teil des Nachmittags bei unserem Freund. Am folgenden Tag, als wir alle drei in unserem Hotelzimmer vereint sind, strahlen wir richtig. Das Fenster steht weit offen, die Ventilatoren laufen.
    Wir beglückwünschen uns gegenseitig zu unserem guten Aussehen und der guten Figur, die wir in den neuen Anzügen machen.
    »Jetzt aber wollen wir das Vergangene möglichst vergessen und nur noch an die Gegenwart und die Zukunft denken«, sage ich. »Wohin wollen wir fahren? Nach Kolumbien? Nach Panama? Nach Costa Rica? Wir müssen Bowen fragen, wo wir die besten Chancen haben.«
    Ich rufe bei Bowen im Büro an, er ist nicht da. Ich rufe bei ihm zu Hause in San Fernande an und spreche mit seiner Tochter. Nachdem wir ein paar Nettigkeiten ausgetauscht haben, sagt sie zu mir: »Auf dem französischen Markt neben dem Hotel gibt es einen Autobus, der nach San Fernande fährt. Wollen Sie nicht den Nachmittag bei uns verbringen? Kommen Sie, ich erwarte Sie.«
    Gleich darauf sind wir alle drei unterwegs nach San Fernande. Clousiot sieht in seinem halbmilitärischen Anzug prächtig aus.
    Der Besuch in dem Haus, in dem man uns mit so viel Güte empfangen hat, bewegt uns alle drei. Es ist, als hätten die Frauen

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