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Paradies der Leidenschaft

Paradies der Leidenschaft

Titel: Paradies der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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eine unerwartete Überraschung gewesen. Er war eine Promenadenmischung oder ein Poi-Hund, wie ihn die Hawaiianer nach ihrem Frühstücksbrei nannten; er hatte Schlappohren und einen kurzen Schwanz, mit dem er unaufhörlich wedelte, und war einfach hinreißend. Jared hatte ihn für Michael besorgt, oder zumindest hatte Aleka das behauptet.
    Corinne hatte Jared nicht gesehen. Er war den ganzen Vormittag fort gewesen und mit diesem Geschenk zurückgekehrt. Sie nahm an, dies war seine Art der Wiedergutmachung, seine Art, ihr zu zeigen, dass er bereute, ihre Geschichte nicht geglaubt zu haben. Doch dafür war es zu spät. Ihr Herz war wieder hart geworden, streng versiegelt, damit er sie nicht verletzen konnte.
    Durch das geöffnete Fenster hallten Stimmen aus der Küche in den Patio hinaus. Florence half Aleka beim Backen. Florences Neugierde, was die Insel betraf, war unstillbar. Unaufhörlich verfolgte sie Aleka mit Fragen. Corinne hörte dem fortschreitenden Geschichtsunterricht nur mit einem Ohr zu.
    »In den alten Zeiten, ehe die Missionare gekommen sind, gab es etwa sechzehn Kahunas.«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, die Kahunas seien so eine Art Priester, und es hätte für jede Gemeinde einen gegeben«, fiel ihr Florence ins Wort. ,
    »ja, es gab Kahunas, die mit den Göttern geredet haben. Aber jetzt spreche ich von den anderen Kahunas, den Männern, die die Geschichte kannten, die in den Sternen lesen oder die Zukunft vorhersagen konnten. Und es gab Kahunas, die heilen und zaubern konnten. Alle wichtigen Angelegenheiten lagen in den Händen dieser weisen Männer.«
    »Wenn man bedenkt, dass man euch als Wilde bezeichnet hat ... «, sagte Florence lachend. »Mir klingt das eher zivilisiert. Damals muss es sehr friedlich hier zugegangen sein.«
    »Es war ein gutes Leben, aber friedlich war es hier auch nicht. Wir hatten viele Kriege, wie der Rest der Welt.«
    »Da siehst du es ja! Ihr wart wirklich zivilisiert.«
    Corinne konnte sich richtig vorstellen, wie Aleka jetzt grinste.
    »Mit jedem neuen König sind Länder an Häuptlinge oder neue Herrscher gegangen. Das hat die alten Häuptlinge geärgert, und manchmal hat es einen Bürgerkrieg gegeben. Schlimme Sache, so ein Bürgerkrieg. Kalaniopuu, der alte König, der regiert hat, als Cook auf die Inseln gekommen ist, war durch einen solchen Krieg König geworden - weil der rechtmäßige Erbe, Keaweopala, ermordet worden ist.«
    Leonaka durchquerte den Hinterhof. Er kam vom Strand. Nachdem er sein Surfbrett abgelegt hatte, kam er in den Patio und lächelte Corinne an.
    »Wir treffen uns wieder.«
    »Ja, es sieht ganz danach aus.« Corinne erwiderte sein Lächeln. »Wie geht es Ihnen?«
    »Ich genieße meinen Urlaub.« Er kauerte sich hin, um Michael genauer ansehen zu können. »Das ist also das Baby.«
    Corinne beobachtete, wie der riesige Mann ihren Sohn prüfend betrachtete. Leonaka streckte einen seiner langen Finger aus. Michael grapschte danach und versuchte kichernd, ihn zu schütteln.
    »Wann wollen Sie Ihrem, Mann die Wahrheit über diesen kleinen Kerl erzählen?«
    Corinne keuchte. Beinahe wäre sie aus dem Stuhl aufgesprungen.
    Leonaka sah, wie sie die Stirn runzelte, und stand auf. »Es tut mir leid. Das ist nicht meine Sache. Ich werde nicht mehr davon sprechen. Ich bin nur gekommen, um Sie zu fragen, ob Sie das Surfen lernen wollen.«
    Er hatte das Thema Michael ebenso schnell wieder fallengelassen, wie er es auf den Tisch gebracht hatte. Corinne ließ es dabei. Innerlich verfluchte sie Aleka und fragte sich, wem sie das wohl noch alles erzählt haben mochte.
    »Es ist nett, dass Sie fragen, Mr. Naihe, aber ich muss ablehnen. «
    Ihre Stimme war ein klein wenig steif.
    »Sie sollten mich Leo nennen, denn wir werden sicher Freunde. Es geht nicht an, nach Hawaii zu kommen, ohne sich wenigstens einmal die Füße richtig nass gemacht zu haben.«
    »Nein, Mr. Naihe. Ich mag nicht.«
    Er runzelte die Stirn. »Ich nehme an, nachdem Sie in einer kalten Stadt leben, können Sie nicht schwimmen?«
    »Ich bin ganz im Gegenteil eine gute Schwimmerin«, antwortete Corinne. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. »Ich habe es gelernt, als ich noch ein Kind war und mit meinem Vater zur Werft gegangen bin. Während er mit den Arbeitern beschäftigt war, bin ich auf die Straße gegangen und habe andere Kinder gesucht, um mit ihnen zu spielen. Anfangs waren sie scheu, weil die Werft meinem Vater gehörte, doch nach einer Weile haben sie mir ihre Spiele beigebracht. Wir

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