Paradies der Leidenschaft
das keinen Unterschied mehr machen. Er hat zugegeben, dass er mich nicht mehr haben will.«
»Wahrscheinlich hat nur sein dummer Stolz aus ihm gesprochen«, sagte Florence.
Beide drehten sich um, als sich die Tür ohne jede Vorwarnung öffnete. Jared stand im Türrahmen; seine Hand lag noch auf der Klinke. Ohne ein Wort zu sagen, starrte er Corinne mit unergründlichen Blicken an.
Florence brach das Schweigen als erste. Sie wirkte empört. »Hören Sie, Mr. Burkett, es ziemt sich nicht, das Zimmer einer Dame zu betreten, ohne anzuklopfen. Außerdem haben Sie hier nichts zu suchen.«
»Ich würde gern unter vier Augen mit meiner Frau sprechen, Mrs. Merrill. Würden Sie uns, bitte, für ein paar Minuten allein lassen?«
Er war eben vom Strand zurückgekehrt, nachdem er Stunden damit verbracht hatte, seine Gefühle zu sortieren. Nur eines wußte er - er war nicht bereit, Corinne gehen zu lassen.
»Du bleibst, wo du bist, Florence!« sagte Corinne, ohne ihren Blick von Jared abzuwenden. »Ich habe dir nichts mehr zu sagen, Jared. Du brauchst mir nur noch zu sagen, wann ich morgen früh zur Abreise bereit sein soll.«
»Du gehst nirgendwo hin. Noch nicht«, antwortete Jared ruhig.
Corinne starrte ihn ungläubig an. »Heißt das, dass du mich nicht zurückbringst?«
»Ja.«
»Warum?«
»Weil ich es gesagt habe«, erwiderte er kindisch.
»Warum?« fragte sie noch einmal.
»Das kann dir gleich sein, verdammt noch mal!«
Corinne eilte zu Michael, der zu weinen angefangen hatte. »Siehst du, was du mit deinem Schreien angerichtet hast?«
Sie funkelte ihn wütend an.
»Du hast zuerst geschrien«, erinnerte er sie und trat einige Schritte weiter in das Zimmer. »Überlass ihn seiner Mutter, Corinne! Wir sind noch nicht fertig miteinander.«
»0 doch, das sind wir«, entgegnete sie, drehte ihm den Rücken zu und drückte Michael an ihre Brust.
»Sie sollten jetzt besser gehen, Mr. Burkett«, sagte Florence mit fester Stimme und stellte sich energisch zwischen die beiden. »Cori wird heute nacht hier schlafen. Das ist ihr Wunsch, und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie ihre Wünsche akzeptierten.«
»Und ich würde Ihnen raten, sich nicht einzumischen«, teilte Jared ihr scharf mit.
Florence wich keinen Schritt zurück. »Nach dem, wie Sie Corinne heute behandelt haben, werde ich dafür sorgen, dass Sie ihr keinen weiteren Schaden zufügen. Was sie Ihnen erzählt hat, war die Wahrheit.«
»Mrs. Merrill, Sie würden ihr zweifellos alles glauben«, erwiderte Jared kühl.
»Sie beleidigen meine Intelligenz, Sir, ohne selbst im Besitze einer solchen zu sein«, sagte Florence steif. Sie hörte, wie Corinne ob ihrer Dreistigkeit den Atem anhielt, doch das hinderte sie nicht daran, fortzufahren: »Sie sind ein ausgemachter Dummkopf, an Coris Worten zu zweifeln, wo Sie die Wahrheit an ihren Händen ablesen können. Ich habe neun Splitter entfernt, Mr. Burkett, und fünf Blasen sind noch zu sehen. Sie können es sich selbst anschauen. Sagen Sie mir, wie ihre Hände in diesem Zustand sein können, wenn die Geschichte, die sie Ihnen erzählt hat, nicht der Wahrheit entspricht!«
Jared sah jetzt nicht mehr Florence an, sondern Corinne, die wieder vor ihm stand. Sie hielt Michael im Arm. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als er Florence zur Seite schob und auf Corinne zuging.
»Zeig mir deine Hände!«
»Nein.«
Er fragte kein zweites Mal, sondern packte eine Hand und drehte die Handfläche nach oben. Die Hand wies Schnittwunden, Abschürfungen und zwei Blasen auf.
Jareds Gesichtszüge verzerrten sich, als Corinne ihm ihre Hand entriss. Ihre grünen Augen loderten.
»Corinne, ich ... «
»Wag es nur nicht, zu sagen, es täte dir leid! Wag es nicht! Dazu ist es zu spät.« Michael fing wieder zu weinen an. »Würdest du, jetzt gehen, Jared? Lass mich allein! «
Jared drehte sich schnell um und lief hinaus. Dies war nicht der rechte Zeitpunkt, alles wiedergutzumachen. Vor der Tür blieb er' stehen. Seine Schultern sackten in sich zusammen. Würde sie ihm je verzeihen, dass er an ihren Worten gezweifelt hatte, dass er gesagt hatte, er wollte sie nicht mehr, obwohl das nicht der Wahrheit entsprach? Wie hatte es nur dahin kommen können? Würden sie denn niemals fähig sein, einander zu glauben?
Kapitel 36
Corinne saß in einem Korbstuhl, und Michael krabbelte auf einer großen Matte mitten im Patio herum. Ein winziger brauner Welpe umkreiste ihn, und das Baby quietschte vor Vergnügen.
Der Welpe war
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