Paradies der Leidenschaft
fragen: »Wie - wie meinen Sie das?«
»Ihr Mann wünscht Sie nicht mehr zu sehen, gnädige Frau.«
Die Wut, die in seiner Stimme mitschwang, erschreckte sie mehr als seine Worte. »Sie haben mit Jared gesprochen?«
»Ich bin zu ihm gegangen, um ihm ein Geschäft vorzuschlagen. Ich habe gesagt, ich würde Sie zurückbringen, wenn er mir sein Land verkauft. Sein Land bedeutet ihm mehr als Sie.«
Als sie den Sinn seiner Worte verstanden hatte, wurde Corinne klar, dass sie es keineswegs mit einem Verrückten zu tun hatte. Sie hatte es mit einem habgierigen Gauner zu tun, der mit ihr ein Lösegeld hatte erpressen wollen.
Ihre Angst fiel schlagartig von ihr ab, und an ihre Stelle trat glühender Zorn. Sie sprang auf die Füße.
»Dafür werde ich Sie ins Gefängnis werfen lassen! «
»Nein, das werden Sie nicht«, sagte er grob. »Niemand wird glauben, dass ich Sie gewaltsam hier festgehalten habe. Ihr Wort steht gegen meines. Sie stehen in keinem guten Ruf, Mrs. Burkett.«
»Jared weiß, dass Sie mich entführt haben.«
Er lachte. »Das ist ja absurd. Sie sind gekommen, um mich zu bitten, dass ich Sie in die Stadt zurückbringe.«
»Das ist eine Lüge!«
»ja, aber das macht nichts, denn Ihr Mann hat sie mir geglaubt.«
Warum sollte Jared ihm so leichtfertig glauben?
Was jetzt? fragte sie sich. Pierce hatte die Tür offengelassen. Corinne schlich schnell hinaus, lüpfte ihre Röcke und rannte so schnell sie konnte.
Ihre Angst war verflogen. Zorn übermannte sie. Der Kampf zwischen Jared und ihr hatte lange genug gedauert. In den letzten Tagen hatte sich viel geändert, trotzdem hatte dieser widerwärtige Kerl ihr mitgeteilt, Jared hätte geglaubt, dass sie ihn verlassen wollte.
Alles Böse, was sie ihrem Mann je angetan hatte, tat ihr leid. Doch wann würde er sich jemals ihrer guten Seiten erinnern und nicht nur ihrer schlechten? Wann, wenn nicht jetzt sofort?
Corinne rannte weiter. Sie hatte John Pierce schon vollständig vergessen.
Kapitel 35
Leonaka fand Jared bei Sonnenuntergang am Strand. Er starrte aufs Meer und war so tief in seine dunklen Gedanken versunken, dass er Leonaka erst bemerkte, als dieser ihn anredete.
»So hast du oft dagesessen, nachdem deine Mutter gestorben war«, sagte Leonaka zögernd.
Jared sah nicht einmal auf.
»Möchtest du darüber reden?«
»Nein.«
»Wir haben unsere Freuden und Nöte immer geteilt«, seufzte Leonaka. »Was ist nur unserer Freundschaft zugestoßen?«
Endlich sah Jared ihn an. »Solltest du deinem Vater nicht Bescheid geben, dass du hier bist?«
»Willst du damit sagen, dass ich mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern soll?« fragte Leonaka.
»Sieh mal, Leo, es gibt nichts zu reden. Ich habe mich in eine beklagenswerte Ehe gestürzt. Das ist nicht der Rede wert, und ich möchte die Sache selbst so schnell wie möglich vergessen.«
»Wenn deine Ehe so beklagenswert ist, warum bist du dann so außer dir?«
»Wer sagt, ich sei außer mir?« knurrte Jared.
»Bist du das etwa nicht?« Leonaka runzelte die Stirn.
»Schon gut«, sagte Jared gereizt. »Ich ärgere mich. Aber nicht, weil sie weg ist<<, fügte er schnell hinzu. »Ich hätte sie ohnehin bald gehen lassen.«
»Wirklich, Ialeka? Vielleicht ist sie schon in deinem Blut«, sagte Leonaka ruhig. »Vielleicht ist sie die Frau, die du brauchst, um glücklich zu sein.«
»Das ist einfach lächerlich«, sagte Jared. »Und selbst, wenn es wahr wäre, will sie es nicht wahrhaben. Das hat sie heute bewiesen.«
»Vielleicht hast du ihr einen Grund gegeben? Du bist leicht aufbrausend«, sagte Leonaka. »Ich weiß das. Weiß es deine Frau auch?«
Jareds Blick wurde trübe, als er daran dachte, wie entsetzt Corinne ihn in der Nacht angesehen, in der er sie geschlagen hatte. Hatte sie ihn deshalb bei der ersten sich bietenden Gelegenheit verlassen? Fürchtete sie sich immer noch vor ihm? Nein, das war ausgeschlossen. Eine Frau, die sich vor ihrem Mann fürchtete, konnte ihm nicht derart leidenschaftlich begegnen.
»Corinne kennt meine Wutausbrüche und kann es ohne weiteres damit aufnehmen.«
»Ialeka«, begann Leonaka ernst, »wenn du sie willst, dann such sie! Sie ist deine Frau. Ich glaube, dass du sie liebst und ... Ich habe sie nur einmal gesehen, aber ist das da nicht deine Frau?«
Jared wandte sich schnell um und stand auf, als Corinna sich ihnen näherte. Im ersten Moment überkam ihn eine maßlose Freude, doch der alte Zorn und die Bitterkeit gewannen sofort die
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