Paradies der Leidenschaft
verletzt!« schrie Malia hysterisch. »Ich wollte sie nur erschrecken!«
»Vielleicht stirbt sie. Und warum? Weil du eifersüchtig auf deinen Bruder bist.«
»Mein Gott!« keuchte Florence.
»Ich glaube, das ist nicht das erste Mal, Malia«, fuhr Aleka fort und brachte Corinnes Zweifel zur Sprache. »Ich wollte nicht glauben, dass du diese Hundertfüßler in Kolinas Zimmer gesetzt hast. Ich habe gesagt: Nein, so schlecht ist meine Malia nicht. Aber ich habe mich geirrt.«
»Naneki hat gesagt - es könnte nichts passieren.« Malia versuchte, wieder Luft zu bekommen. »Deshalb haben wir die größten genommen, die wir finden konnten, damit sie sie auch bestimmt sieht.«
»Auwe! Meine eigene Tochter hat dir geholfen? Ihr verdient beide Prügel. Es ist entsetzlich!«
»Wir wollten ihr nur Angst einjagen, damit sie verschwindet.«
»Sie und verschwinden? Dein Bruder will, dass sie bleibt.«
»Was?«
»Du hörst gut, Malia. Sie wollte gehen, aber er hat sie nicht fortgehen lassen.«
»Sie ist aber nicht gut genug für Jared. Sie ... «
»Malia, du bist genauso blind wie Ialeka«, fauchte Aleka. »Siehst du denn nicht, dass Kolina nicht schlecht ist?«
»Das stimmt, Malia«, sagte Florence. »Cori war so wütend auf deinen Bruder, dass sie den Plan ausgeheckt hat, ehe wir nach Hawaii gekommen sind. Ich habe ihr gesagt, sie soll es bleiben lassen, aber damals war sie noch sehr halsstarrig. Das Ganze war eine sorgsam durchdachte List, damit die Leute glauben, sie sei eine« - Florence unterbrach sich, weil sie bis heute noch unfähig war, dieses Wort auszusprechen - »eine unmoralische Frau.«
»Sie hat Männer auf ihr Zimmer mitgenommen.«
»Ja. Sie hat sie betrunken gemacht und dann auf ein anderes Mal vertröstet und nach Hause geschickt. Doch ein nächstes Mal gab es nie, weil sie sich nie zweimal mit demselben Mann getroffen hat. Der einzige Mann, mit dem sie je zusammen war, ich meine in - in dieser Hinsicht - ist dein Bruder.«
Nach einem Moment des Schweigens sagte Malia schwach: »Das hat sie mir auch erzählt, aber ich habe ihr kein Wort geglaubt.«
»Dein Bruder glaubt ihr auch nicht. Das ist das Tragische an der ganzen Geschichte.«
» Jared muss sie wirklich lieben, wenn er sie behalten will, obwohl er glaubt ... «
Florence seufzte. »ja, das glaube ich auch. Aber was wirklich in seinem Kopf vorgeht, weiß niemand.«
»Es tut mir so leid!« Malia begann wieder zu schluchzen.
»Sag das lieber zu Kolina!« sagte Aleka barsch.
»Das werde ich tun. Ich habe bisher nichts verstanden. Trotzdem wollte ich nie, dass sie verletzt wird.«
»Ist schon gut, Malia«, flüsterte Corinne von ihrem Bett aus.
Die drei Gesichter wandten sich ihr zu.
»Du bist wach?« fragte Florence.
»Es scheint so.«
»Versuch nur nicht, aufzustehen! Du hast einen ziemlich bösen Schlag auf den Kopf abgekriegt, doch das scheint deine einzige Verletzung zu sein. Du hast doch sonst keine Schmerzen?«
»Nein.«
»Ich habe den Arzt holen lassen. Er wohnt in Haleiwa. Also wird es noch eine Weile dauern, bis er kommt«, sagte Aleka.
»Das wäre nicht nötig gewesen«, 'protestierte Corinne.
»Natürlich war es nötig. Du hast uns alle einen gewaltigen Schrecken eingejagt«, sagte Florence. »Ich weiß nicht, ob ich es weiterhin zulasse, dass du zum Wellenreiten gehst.«
»Sei nicht albern! Das war nur ein ungewöhnlicher - Unfall.«
Alle schwiegen. Corinne sah Malia an. Das Mädchen stand mit gesenktem Blick vor ihr und wagte nicht, sie anzusehen.
»Es ist wirklich alles in Ordnung, Malia. Ich bin schon seit einer Weile wach und habe alles mit angehört. Aus meiner Sicht war es ein Unfall. Wir wollen es vergessen.«
Malia sah sie dumm an. »Es tut mir so leid, Corinne!«
»Das weiß ich. Vielleicht können wir jetzt Freunde werden?«
Malia lächelte schwach und wandte sich ab. Dann verließ sie das Zimmer.
Aleka ging hinter ihr her.
Es dauerte nicht lange, bis Corinne sich an Florence wandte. »Falls der Arzt sagen sollte, dass ich die nächsten Tage im Bett verbringen muss, musst du etwas für mich tun.«
»Natürlich, mein Liebling.«
»Du musst Aleka dazu bringen, dass sie dich morgen in den nächsten Laden bringt. Es gibt einige, Geschäfte in Wahiawa, erinnerst du dich? Vielleicht kennt Aleka auch Läden, die näher sind. Wie dem auch sei: Ich möchte, dass du Jared ein Weihnachtsgeschenk von mir kaufst. Etwas ganz Besonderes.«
»Und womit, bitte, soll ich das bezahlen?«
»Nimm meine Rubine! Nein, die
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