Paradies der Leidenschaft
der wir die Ehe vollziehen.«
Corinne dachte darüber nach. Noch eine solche Nacht wie die vergangene! Wie sollte sie das ertragen? Aber alles, was sie wollte' war in greifbare Nähe gerückt und keine zwei Jahre mehr entfernt. Diese eine Nacht würde auch vorübergehen.
»Einverstanden«, sagte sie schließlich. »Du machst ein jämmerlich schlechtes Geschäft, Jared.«
Jared entspannte vollkommen. Ihre Anteile an der Werft hatte sie mit keinem Wort erwähnt. Er wußte nicht, wie er sich verhalten hätte, wenn sie auf dieses Thema zu sprechen gekommen wäre.
»Es ist für mich kein gar so schlechtes Geschäft, Corinne. Durch die Wiedergutmachung habe ich ein reines Gewissen. Außerdem wird es nicht für lange sein. Wenn du erst geschieden bist, werden wir getrennte Wege gehen.«
Corinne strahlte. Er glaubte zu wissen, worüber sie so froh war, aber den wahren Grund kannte er nicht.
Es wird zu keiner Scheidung kommen, Jared Burk, dachte Corinne. Dieser Handel bleibt bestehen, bis dass der Tod uns scheidet. Doch das würde sie ihm jetzt noch nicht sagen. Mein Gott, welch eine köstliche Rache!
Kapitel 12
Das Aufgebot wurde bestellt, und der Hochzeitstag wurde auf den lo. Oktober festgelegt, einen Sonntag in weniger als vier Wochen. Die Einladungen wurden augenblicklich verschickt, und Corinne begann mit den Anproben ihres Hochzeitskleides. Ihre Tage waren mit Vorbereitungen und Einkäufen für ihre Aussteuer ausgefüllt, und so verflogen die vier Wochen in Windeseile.
Während dieser Zeit sah sie Jared selten und hatte kaum Gelegenheit, mit ihm zu reden. Er schickte ihr die schriftliche Abmachung zu, wie er es ihr versprochen hafte, und nahm ihr damit die letzten Zweifel.
Ihr Vater wußte nichts von dem Schreiben, das ihre Unabhängigkeit garantierte. Hätte er davon gewusst, hätte er nie zugelassen, dass sie Jared heiratete. Manchmal fragte sich Corinne, warum ihr Vater sofort mit der Eheschließung einverstanden gewesen war, ohne sie auch nur zu fragen, woher ihr Sinneswandel Jared gegenüber herrührte.
Während der letzten hektischen Woche vor der Hochzeit traf nur ein Ereignis ein, das Corinne bestürzte. Russell kehrte nach Boston zurück. Er wußte bereits, dass Jared an seine Stelle getreten war, und verlangte Erklärungen.
Es war Nachmittag, als Corinne davon unterrichtet wurde, dass Russell sie in der Halle erwartete. Sie hatte gerade ihr Hochzeitskleid anprobiert, das am gleichen Vormittag geliefert worden war, und war gut gelaunt, denn das Kleid war fantastisch geworden. Russells Erscheinen versetzte ihrer Laune einen Dämpfer.
Florence bemerkte Corinnes Miene und fragte: »Hast du etwa geglaubt, du brauchst den armen Kerl nicht mehr zu sehen?«
»Nein. Aber ich hatte gehofft, bis dahin sei ich schon Mrs. Jared Burk«, erwiderte Corinne. »Hilf mir schnell beim Umziehen! «
»Wenn du ihn erst nach der Heirat getroffen hättest, wäre es nur um so schlimmer gewesen«, sagte Florence, während sie die Ösen am Rücken des Kleides öffnete. »Dieser Mann wollte dich heiraten. Er hat es verdient, zu erfahren, warum du statt dessen einen anderen gewählt hast.«
»Das weiß ich. Aber wenn ich schon verheiratet wäre, könnte Russell nicht versuchen, mir diese Ehe auszureden.«
Florence schüttelte den Kopf. »Du nimmst die Gefühle der Männer zu leicht, Corinne.«
»Russell weiß, dass ich ihn nicht geliebt habe«, verteidigte sie sich.
»Aber er hat dich geliebt. «
»Auf wessen Seite stehst du, Florence?« fragte Corinne verdrossen.
»Auf deiner. Ich kenne dich von Geburt an. Meine Mutter war deine Amme, und seit ihrem Tod habe ich mich um dich gekümmert. Du bist wie eine Tochter für mich.«
»Hör bloß auf!« Corinne kicherte. »Du bist nicht alt genug, um meine Mutter zu sein.«
»Aber beinahe. Und »wenn ich dir nicht mehr sagen kann, was ich denke, ist es an der Zeit, dass ich gehe.«
»Sei nicht albern!«
»Außer mir sagt dir doch niemand, dass das, was du tust, falsch ist, Cori. Russell Drayton hat mir nie besonders gefallen, aber du hast ihn ausgenutzt, und das ist furchtbar. jetzt nutzt du Mr. Burk aus, um zu bekommen, was du willst. Du liebst ihn ebensowenig, wie du Drayton geliebt hast.«
»Jared ist sich darüber im klaren. Wir schließen eine Vernunftehe.«
»Die nur dir zugutekommt. Um Himmels willen, Cori! Du hast mir gesagt, dass du nicht in einem Zimmer mit ihm schlafen wirst. Was hat er von dieser Ehe?«
»Er ist mir etwas schuldig«, fauchte Corinne
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