Paradies der Leidenschaft
Niemand außer dir weiß, warum ich getan habe, was ich getan habe. Sie hat auf der Wahrheit bestanden' und ich habe sie ihr erzählt.«
»Du hast versucht, dich als vollkommen unschuldig hinzustellen.«
»Nicht ganz«, sagte sie gepresst.
»Nicht ganz?« wiederholte Jared höhnisch. »Du hast Malia belogen. Willst du mir vielleicht einreden, du seist keine Hure?«
Corinne wimmerte: »Ich bin es nicht.«
Jareds Augen glühten vor Zorn. »Ich kenne die Hälfte der Männer, mit denen du dich gezeigt hast, und die gehören nicht zu der Sorte, die sich abwimmeln lässt.«
»Ich habe nichts getan, Jared. Ich habe gespielt. Ich habe sie mit Versprechungen hingehalten«, erklärte Corinne. »Es war nicht allzu schwierig, sie loszuwerden. Ich habe nie den gleichen Mann ein zweites Mal getroffen.«
»Russell Drayton hat sich natürlich auch nur als dein Liebhaber ausgegeben?«
»Ja. Er wußte, dass ich eine Rechnung mit dir begleichen wollte, und hat mir dabei geholfen.«
»Er hat dein Spiel einfach mitgespielt und dich nie angerührt? Er ist dir nie zu nahe getreten, obwohl er wußte, dass du ihn liebst und ihm zu Willen sein würdest?«
»Was?«
»Du hast mir einst gestanden, dass du ihn liebst«, erinnerte Jared sie.
»Ich - ich habe dich belogen«, stammelte Corinne und stöhnte innerlich, weil er sich daran noch erinnern konnte. »Du hättest mich für herzlos gehalten, wenn ich dir die Wahrheit erzählt hätte. Schließlich wollte ich Russell heiraten. Ich habe ihn nicht mehr geliebt als dich, als wir geheiratet haben. Russell und ich hatten ein Übereinkommen getroffen.«
»Du bist unglaublich. Auf alles hast du eine Antwort.« Jareds Augen verengten sich. Sein Blick war unheilverkündend. »Ich habe es satt, mich von dir zum Narren halten zu lassen. Ich hoffe, es hat dir Spaß gemacht, deine giftige Zunge an meiner Schwester zu wetzen, doch dafür zahlst du mir jetzt.«
Er ging auf sie zu, aber das grüne Feuer, das in ihren Augen brannte, hielt ihn zurück.
»Was ist mit meinen Gefühlen, verdammt noch mal? Ich wollte Malia nicht verletzen, aber sie hat mich nicht in Ruhe gelassen. Es war mir noch nie möglich, Beleidigungen einzustecken, ohne mich darüber aufzuregen.«
»Seit ich dich kenne, verursacht dein aufbrausendes Temperament nichts als Ärger«, tobte er.
»Wenn du mich noch einmal schlägst; Jared, werde ich ... «
»Was wirst du?« fragte er boshaft. »Ein treuloses Weib verdient Prügel, und deine sind längst überfällig! «
Sie rannte auf die Tür zu. Die Tür war verschlossen, und noch ehe sie den Riegel wegschieben konnte, spürte sie Jareds Griff. Sie sah, wie er eine Hand hob, um sie zu schlagen. Sein Blick war unbarmherzig. Sie hätte den Schmerz nicht ertragen, und ebensowenig ertrug sie das Bewusstsein, dass sie niemals mehr fähig sein würde, ihm zu verzeihen, wenn er sie noch einmal schlug.
»Nein, Jared!«
Ohne eine Sekunde zu zögern, warf sich Corinne an seine Brust und schlang ihre Arme um ihn. Sie konnte spüren, wie sich plötzlich seine Muskeln anspannten, und wußte, dass er sie von sich stoßen wollte.
Corinnes unerwartete Reaktion hatte Jared völlig aus der Fassung gebracht, doch sein Zorn ließ nicht nach. Er ärgerte sich nicht nur über das, was Malia angetan worden war, sondern auch über die Lügen, die sie ihm gerade erzählt hatte. Er wußte, dass sie nicht unschuldig war. Er wußte es! Ihr Versuch, ihn vom Gegenteil zu überzeugen, zeigte nur, wie sehr sie ihn verachtete.
»Laß mich los, Corinne!« sagte er mit zusammengebissenen Zähnen und wollte ihre Arme abschütteln.
Corinne hielt ihn fester und verhakte verzweifelt ihre Finger hinter seinem Rücken. Sie sah zu ihm auf, doch in seinen Augen konnte sie keine Spur von Gnade lesen. Dann spürte sie seine Hände in ihrem Haar. Er packte ihre Locken und wollte sie von sich fortziehen. Sie wehrte sich selbst noch, als ihr vor Schmerz Tränen in die Augen traten.
»Jared - bitte!« schrie sie. »Bitte - tu mir - nicht - weh!«
Corinne spürte, wie sein Griff sich langsam lockerte. Als er sie plötzlich losließ, vergrub sie ihr Gesicht an seiner Brust. Sie schluchzte hemmungslos vor sich hin. Sie weinte aus Schmerz und vor Scham, dass sie ihn hatte bitten müssen, und aus Erleichterung, weil Jared Herr über seinen Zorn geworden war.
Als Jared seinen Griff gelöst hatte, hielt er seine Arme Zentimeter von ihrem Rücken entfernt ausgestreckt. Er wußte nicht, ob er sie herunterfallen lassen oder ob
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