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Paradies Pollensa

Paradies Pollensa

Titel: Paradies Pollensa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Adjutant. Er ist ein alter Freund von ihr.«
    »Wissen Sie etwas über Forbes?«
    »Ich glaube, ich bin ihm früher schon einmal begegnet.«
    »Miss Lingard?«
    »Noch nie etwas von ihr gehört.«
    »Miss Susan Cardwell?«
    »Ein einigermaßen hübsch aussehendes Mädchen mit roten Haaren? In den letzten Tagen habe ich sie einige Male mit Ruth Chevenix-Gore zusammen gesehen.«
    »Mr Burrows?«
    »Ja, den kenne ich allerdings – Chevenix-Gores Sekretär. Unter uns: Allzuviel halte ich nicht von ihm. Er sieht gut aus und weiß es leider. Nicht ganz aus der obersten Schublade.«
    »Ist er schon lange bei Sir Gervase?«
    »Seit ungefähr zwei Jahren, wie ich annehme.«
    »Und sonst ist niemand…?«
    Poirot unterbrach sich.
    Ein großer Mann mit blondem Haar und im Straßenanzug kam hereingestürzt. Er war außer Atem und machte einen verstörten Eindruck.
    »Guten Abend, Major Riddle. Gerüchteweise erfuhr ich, dass Sir Gervase sich erschossen hätte, und bin sofort hergekommen. Snell erzählte mir, dass es stimmt. Das ist unvorstellbar! Ich kann es nicht fassen!«
    »Trotzdem stimmt es, Lake. Darf ich bekannt machen: Das ist Captain Lake, Sir Gervases Vermögensverwalter. Monsieur Poirot, von dem Sie vielleicht schon gehört haben.«
    Lakes Gesicht strahlte ein wenig auf, als wäre er erfreut und ungläubig zugleich.
    »Monsieur Hercule Poirot? Ich freue mich schrecklich, Sie kennen zu lernen. Wenigstens…« Er verstummte; das flüchtige charmante Lächeln verschwand – er sah verwirrt und fassungslos aus. »Ist etwas – stimmt irgendetwas nicht mit dem Selbstmord, Sir?«
    »Warum sollte etwas nicht stimmen, wie Sie es nennen?«, fragte der Chief Constable scharf.
    »Ich meine nur, weil Monsieur Poirot hier ist. Und weil alles so unvorstellbar zu sein scheint!«
    »Nein, nein«, sagte Poirot schnell. »Wegen des Todes von Sir Gervase bin ich nicht hier. Ich war bereits im Hause – als Gast.«
    »Ach so! Merkwürdig, dass er mir gegenüber mit keinem Wort erwähnte, dass Sie kämen, als ich heute Nachmittag mit ihm einige Abrechnungen durchsah.«
    Ruhig sagte Poirot: »Sie haben zweimal das Wort ›unvorstellbar‹ gebraucht, Captain Lake. Kommt es denn für Sie derart überraschend, dass Sir Gervase Selbstmord verübt hat?«
    »Das kann ich allerdings behaupten! Es ist zwar kein Geheimnis, dass er völlig übergeschnappt war. Aber trotzdem kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass er glaubte, die Welt könne ohne ihn auskommen.«
    »Ja«, sagte Poirot. »Das ist allerdings ein Gesichtspunkt.« Und anerkennend blickte er dem jungen Mann in das offene und intelligente Gesicht.
    Major Riddle räusperte sich.
    »Da Sie nun schon einmal hier sind, Captain Lake, nehmen Sie vielleicht Platz und beantworten mir ein paar Fragen.«
    »Gewiss, Sir.«
    »Wann haben Sie Sir Gervase zum letztenmal gesehen?«
    »Heute Nachmittag, kurz vor drei Uhr.«
    »Wie lange waren Sie bei ihm?«
    »Vielleicht eine halbe Stunde.«
    »Überlegen Sie genau und sagen Sie, ob Ihnen an Sir Gervases Verhalten irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen ist.«
    Der junge Mann dachte nach.
    »Nein, das glaube ich eigentlich nicht. Vielleicht war er ein bisschen aufgeregt – aber das war bei ihm keineswegs ungewöhnlich.«
    »Er war also nicht irgendwie deprimiert?«
    »O nein! Er schien vielmehr guter Laune zu sein. Seit er an der Geschichte seiner Familie arbeitete, war dies für ihn ein großartiger Spaß.«
    »Wie lange hatte er sich schon damit beschäftigt?«
    »Angefangen hat er damit vor etwa sechs Monaten.«
    »Und damals kam auch Miss Lingard hierher?«
    »Nein. Sie kam erst vor etwa zwei Monaten, als er entdeckt hatte, dass er die erforderlichen Nachforschungen allein nicht erledigen konnte.«
    »Und Sie glauben, es machte ihm viel Spaß?«
    »O ja! Er kam gar nicht auf die Idee, dass es auf dieser Welt neben seiner Familie noch etwas Wesentliches gäbe.«
    In der Stimme des jungen Mannes schwang vorübergehend eine leichte Verbitterung mit.
    »Soweit Sie informiert sind, hatte Sir Gervase also keinen Grund zu irgendwelchen Sorgen?«
    Es folgte eine kleine – ganz kleine – Pause, bevor Captain Lake antwortete.
    »Nein.«
    Poirot warf plötzlich eine Frage dazwischen.
    »Sir Gervase machte sich Ihrer Ansicht nach auch keine Sorgen irgendwelcher Art über seine Tochter?«
    »Über seine Tochter?«
    »Genau das sagte ich.«
    »Nicht dass ich wüsste«, erwiderte der junge Mann förmlich.
    Poirot schwieg daraufhin. Statt dessen sagte Major

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