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Paradies Pollensa

Paradies Pollensa

Titel: Paradies Pollensa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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nicht!«
    »Sie haben demnach keine Ahnung, warum er sich erschossen haben könnte?«
    Langsam sagte Hugo: »Ach Gott – so kann man es nun auch wieder nicht ausdrücken…«
    »Sie haben also eine gewisse Ahnung?«
    »Ja – schon, es ist so schwer zu erklären. Natürlich habe ich nicht damit gerechnet, dass er Selbstmord verüben würde, aber so fürchterlich überrascht es mich nun auch nicht. Wenn Sie es genau wissen wollen, Monsieur Poirot, mein Onkel war völlig übergeschnappt. Das war jedem klar.«
    »Und das genügt Ihnen als Erklärung?«
    »Bringen sich denn nicht auch Leute um, die nur leicht blöd sind?«
    »Das ist eine Erklärung von bewundernswerter Schlichtheit.«
    Hugo blickte ihn verdutzt an.
    Poirot stand wieder auf und wanderte ziellos durch das Zimmer. Es war behaglich eingerichtet, zumeist im wuchtigen Stil der Viktorianischen Zeit. Einige Bronzen auf dem Kaminsims lenkten Poirots Aufmerksamkeit auf sich und erregten offenbar seine Bewunderung. Nacheinander nahm er sie in die Hand und betrachtete sie prüfend, ehe er sie wieder sorgfältig an Ihren Platz stellte. Von jener Bronze, die am weitesten links stand, löste er mit dem Fingernägel irgendetwas ab.
    »Was ist das?«, fragte Hugo ohne allzu viel Interesse.
    »Nichts von Bedeutung. Ein winziger Splitter Spiegelglas.«
    »Komisch«, sagte Hugo, »dass der Spiegel durch den Schuss zersplittert ist. Ein zersplitterter Spiegel bedeutet Unglück. Armer alter Gervase… Wahrscheinlich hat sein Glück ein bisschen zu lange gedauert.«
    »War Ihr Onkel denn ein glücklicher Mensch?«
    Hugo lachte kurz auf.
    »Schließlich war sein Glück schon sprichwörtlich! Was er auch anfasste, verwandelte sich in Gold! Wenn er auf einen Außenseiter wettete, galoppierte der den Sieg nach Hause. Steckte er Geld in ein zweifelhaftes Bergwerk, stießen die Leute sofort auf neue Erzlager. Aus den aussichtslosesten Situationen ist er immer wieder ganz knapp herausgekommen. Mehr als einmal ist sein Leben durch eine Art von Wunder gerettet worden. Auf seine Weise war er wirklich ein ziemlich netter alter Knabe, verstehen Sie. Und bestimmt hat er mehr erlebt als die meisten seiner Generation.«
    In leichtem Ton murmelte Poirot: »Sie hingen an Ihrem Onkel, Mr Trent?«
    Diese Frage schien Hugo Trent etwas zu verwirren. »Ich… äh… o ja, doch, natürlich«, sagte er ziemlich unsicher. »Wissen Sie, manchmal war er schon ein bisschen schwierig. Furchtbar anstrengend war es, mit ihm zusammen zu sein. Glücklicherweise brauchte ich ihn nicht allzu häufig zu besuchen.«
    »Er hingegen mochte Sie sehr gern?«
    »So deutlich ist es mir nicht aufgefallen! Wenn Sie es genau wissen wollen: Er nahm mir meine Existenz übel, wie man so sagt.«
    »Wie kommen Sie darauf, Mr Trent?«
    »Ach Gott – wissen Sie: Er hatte doch selbst keinen Sohn, und das bekümmerte ihn ziemlich. In puncto Familie und solchen Sachen war er übergeschnappt. Ich glaube, es ging ihm ziemlich an den Nerv, dass die Chevenix-Gores mit seinem Tod aufhören würden zu bestehen. Immerhin gibt es die Familie schon seit der normannischen Eroberung, verstehen Sie? Der Alte war der Letzte. Von seinem Standpunkt aus war das wahrscheinlich ziemlich übel.«
    »Sie selbst sind jedoch nicht dieser Ansicht?«
    Hugo zuckte die Schultern. »Derartige Dinge sind meiner Meinung nach heute doch ziemlich überholt.«
    »Was wird mit dem Vermögen geschehen?«
    »Das kann ich Ihnen nicht genau sagen. Vielleicht bekomme ich es. Oder er hat es Ruth hinterlassen. Wahrscheinlich behält Vanda es, solange sie lebt.«
    »Ihr Onkel hat seine Ansichten also nicht unmissverständlich mitgeteilt?«
    »Gott – er hatte so seine Lieblingsidee.«
    »Und welche war das?«
    »Er wollte, dass Ruth und ich heiraten sollten.«
    »Was doch zweifellos auch sehr passend gewesen wäre!«
    »Ungeheuer passend. Aber Ruth – nun ja, Ruth hat dem Leben gegenüber sehr entschiedene Ansichten. Vergessen Sie nicht, dass sie eine ungewöhnlich reizvolle junge Frau ist – und es auch genau weiß. Sie hat es nicht eilig, zu heiraten und unter die Haube zu kommen.«
    Poirot beugte sich vor.
    »Aber Sie selbst wären damit einverstanden gewesen, Mr Trent?«
    In gelangweiltem Tonfall erwiderte Hugo: »Meiner Ansicht nach ist es heutzutage doch ziemlich egal, wen man heiratet. Es ist doch so einfach, sich wieder scheiden zu lassen.«
    Die Tür öffnete sich, und Forbes kam mit einem großgewachsenen, sehr elegant aussehenden Herrn herein. Dieser Herr

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